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Das Spiel an der Money Bubble – Short Stack

Juli 6, 2020
von PokerStarsSchool

Das Spiel an der „Money Bubble“ ist eine der wichtigsten Phasen in einem Pokerturnier. Mit den bezahlten Plätzen zum Greifen nah, verändert sich die Dynamik am Tisch. Insbesondere als Short Stack, ist hier eine gute Strategie entscheidend.

Ein Turnier zu starten, um „einfach nur im Geld zu landen“, ist ein Fehler. Eines der wichtigsten Gebote für MTT-Spieler ist, immer den Sieg vor Augen zu haben. Dies bedeutet, dass vor allem an der Money Bubble die Zeit gekommen ist, um aggressiv zu spielen. Hier sind die meisten Gegner ängstlich und es gibt viele Möglichkeiten, Blinds und Antes zu stehlen.

Allerdings gibt es immer wieder die Situation, dass du als Short Stack an der Bubble sitzt. Hier wirst du die All-In Keule auch auspacken müssen, doch es gibt einige Faktoren zu bedenken. Denn Shorty ist nicht gleich Shorty.

Money Bubble Play mit 6 Big Blinds oder weniger

Wenn du nur noch eine Handvoll Big Blinds vor dir hast, dann bist du in einer wirklich schlechten Lage. Nehmen wir an, du gehst mit 3 Big Blinds am Button all-in, der Big Blinds bezahlt und du gewinnst den Pot. Mit nunmehr 6,5 Big Blinds (plus Antes) hast du dich nicht wirklich verbessert.

Generell erlaubt ein kleiner Stack, ein All-in mit einer großen Hand Range, doch du darfst nicht vergessen, dass du zum einen keine Fold Equity hast, zum anderen an der Money Bubble bist.

Wir haben einleitend zwar gesagt, dass du immer auf Sieg spielen solltest. Doch in dieser Situation musst du dir eingestehen, dass du davon sehr weit entfernt bist. Ein Min Cash ist dagegen ein realistisches Ziel.

Money Bubble Play mit 7 bis 15 Big Blinds

Hier sieht die Lage ein klein wenig besser aus. Zum einen kannst du mit einem 15 Big Blind Shove noch Fold Equity bekommen. Hinzu kommt, dass du nach einem gewonnenen All-In wieder einen vernünftigen Stack hast.

Generell solltest du eher bereit sein, dich mit einem solchen Stack als Bubble Boy aus dem Turnier zu verabschieden, als dass du mit einem Micro Stack (bis 6 Big Blinds) rausfliegst. Es mag zunächst unlogisch klingen, da du mit einem kleineren Stack, mit deutlich mehr Händen all-in gehen darfst. Doch wie bereits erwähnt, ist Fold Quity ein entscheidender Faktor.

Ein All-In mit 4 Big Blinds wird vom Spieler am Big Blind oft gecallt, weil es gute Odds gibt. Wenn er dagegen mehr als 10 Big Blinds zahlen muss, wird er oft genug weglegen (folden), so dass deine Fold Quity steigt.


Ausnahmen und Anpassungen

Die Dynamik am Tisch und die Verteilung der Stacks sind wichtige Faktoren, die deine Entscheidung beeinflussen. Wenn du nur 6,5 Big Blinds am Button hältst, aber an den Blind-Positionen extrem vorsichtige Spieler sitzen – die dementsprechend oft wegwerfen – solltest du oft die Blinds stehlen. Hältst du dagegen 12 Big Blinds am Button, der Spieler am Small Blind ist jedoch ein aggressiver Spieler der ständig all-in geht oder bezahlt, dann musst du deine Shove Range (alle Hände, die du in dieser Situation all-in stellst) klein halten.

Die zwei oben angegebenen Kategorien sind grobe Richtlinien. Entscheidend ist auch nicht nur, wer an deinem Tisch sitzt, sondern ob es auch Short Stacks an den anderen Tischen gibt. Versuche folgende Fragen zu beantworten, bevor du eine Entscheidung triffst.

  • Wie sieht dein Stack aus, wenn du das All-In gewinnst?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass dein All-In bezahlt wird?
  • Wer kommt nach dir?
  • Wie viele Hände kannst du noch folden?
  • Wie viele Chips halten die anderen Short Stacks?
  • Gibt es besonders aggressive/passive Spieler am Tisch?

 

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