Rangfolge der Pokerblätter
Für alle Pokervarianten musst du die Reihenfolge der Hände und kennen. Nur so weißt du, was ein starkes oder was ein schwaches Blatt ist. In diesem Artikel erhältst du einen Überblick über die Stärke verschiedener Pokerhände und ihre Wertigkeit.
Für neue Spieler ist es entscheidend, diese Handkombinationen kennen und auswendig zu lernen. Dies erreichst du am besten durch die Praxis an den Spieltischen.
Die Pokerregeln sind einfach. Der Spieler gewinnt, der entweder seine Gegner zur Aufgabe ihrer Hände gebracht hat, oder am Ende (Showdown) die beste Kartenkombination (Hand) hat.
Um ermitteln zu können, wer die beste Hand hat, gibt es ein Handranking, also eine Rangliste der möglichen Pokerhände.
Texas Hold’em Poker Handwertung
Bei Texas Hold’em Poker kann jeder Spieler das für ihn beste Blatt aus seinen zwei verdeckten Holecards und den fünf Communitycards (Gemeinschaftskarten) zusammenstellen. Dabei muss eine Pokerhand aus fünf Karten gebildet werden, wobei egal ist, ob der Spieler dafür eine, beide oder gar keine seiner Holecards verwendet.
Die beiden nicht verwendeten Karten, spielen für die Wertigkeit der Hand keine Rolle. Selbst dann nicht, wenn es sich um die Holecards handelt. Bilden z. B. die Gemeinschaftskarten einen Royal Flush, dann ist dies das Blatt des Spielers, denn mit seinen eigenen Karten kann er keine bessere Hand bilden.
Ganz im Gegensatz zu anderen beliebten Kartenspielen, wie etwa Skat, haben die verschiedenen Farben (Pik, Herz, Karo, Kreuz) beim Pokern keinen Wert, d. h. es spielt am Ende keine Rolle, ob jemand beispielsweise ein Ass in Kreuz oder in Karo hat, sofern er damit nicht einen Flush (siehe unten) bilden kann. Haben also die am Showdown noch beteiligten Spieler genau die gleiche Hand, nur in unterschiedlichen Farben, wird der Pot geteilt („Splitpot“).
Die Wertigkeit der Pokerhände hängt entscheidend von der Häufigkeit bzw. Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens ab, d. h. je seltener eine Kartenkombination auftritt, desto höher ist ihr Wert.
Beim Pokern sind folgende Kombinationen möglich (die Highcard hat den geringsten Wert, der Royal Flush den höchsten):
- höchste Karte (High Card)
- ein Paar (One Pair)
- zwei Paare (Two Pair)
- Drilling(Three of a Kind, Set)
- Straße (Straight)
- Flush
- Full House (Boat)
- Vierling (Four of a Kind, Quads)
- Straight Flush
- Royal Flush
Wertigkeit der Pokerblätter Erklärung
High card
Wenn ein Spieler fünf Karten unterschiedlichen Ranges (Rank) hält, die nicht aufeinanderfolgend oder in der gleichen Farbe (Suit) sind, dann zählt die höchste Karte.
Um zwei oder mehr „High Hands“ zu vergleichen, werden zunächst die höchsten Karten verglichen. Sollten diese den gleichen Wert haben, dann die zweithöchsten Karten und so weiter.
Beispiele:
Spieler A: A♠ K♦ 4♣ 3♠ 2♦
Spieler B: A♦ Q♠ J♠ 10♠ 9♠
Spieler A gewinnt, da Ass-König besser als Ass-Dame ist.
Spieler A: A♠ K♦ Q♣ 3♠ 2♦
Spieler B: A♦ K♠ J♠ 10♠ 9♠
Spieler A gewinnt, da Ass-König-Dame besser als Ass-König-Bube ist.
One pair
Mit zwei Karten gleichen Ranges bildet ein Spieler ein Paar. Je höher das Paar, umso besser. Doch auch die Beikarten sind wichtig.
Wie bei der der niedrigsten Kombination, so zählen alle fünf Karten. Wenn zwei Spieler das gleiche Paar halten, zählt die höchste Karte, die nicht zum Paar gehört.
Beispiele:
Spieler A: A♠ A♦ 10♠ 9♠ 4♣
Spieler B: A♣ A♥ J♠ 3♠ 2♦
Spieler B gewinnt, da zwei Asse mit einem Buben als Kicker, besser sind, als Asse mit Kicker Zehn.
Spieler A: Q♠ Q♦ 4♣ 3♠ 2♦
Spieler B: 10♦ 10♠ A♠ K♠ Q♥
Spieler A gewinnt, da Damen das Paar Zehnen schlagen.
Two pair
Zwei unterschiedliche Paare werden als Two Pair bezeichnet. Ausschlaggebend ist das höhere Paar, danach das zweite Paar sowie der Kicker.
Wenn zwei Spieler jeweils ein Two Pair halten, dann wird zuerst das höchste Paar verglichen, danach das andere Paar. Sollten beide Paare den gleichen Rang haben, entscheidet der Kicker.
Beispiele:
Spieler A: A♠ A♦ 2♠ 2♦ 4♣
Spieler B: K♣ K♥ J♠ J♥ A♣
Spieler A gewinnt, da das Paar Asse höher als das Paar Könige ist.
Spieler A: A♠ A♦ 10♠ 10♥ 4♣
Spieler B: A♥ A♣ 10♣ 10♦ 5♣
Spieler B gewinnt, da er dem besseren Kicker hält.
Three of a kind
Ein Drilling sind drei Karten gleichen Ranges. Je höher der Drilling, umso stärker die Hand.
Sollte mit Gemeinschaftskarten gespielt werden, dann können zwei Spieler den gleichen Drilling halten. Hier entscheiden dann erneut die Beikarten.
Beispiele:
Spieler A: A♥ A♦ A♠ 2♦ 4♣
Spieler B: K♣ K♥ K♠ J♥ A♣
Spieler A gewinnt, da Drilling mit Assen höher ist, als drei Könige.
Spieler A: A♥ A♦ A♠ K♣ 10♠
Spieler B: A♥ A♦ A♣ K♣ J♣
Spieler B gewinnt, da der Bube ein besserer Kicker, als die Zehn ist. Diese Hand wurde in einem Texas Hold’em-Spiel gedealt. Spieler A hält Ass-Zehn, Spieler B Ass-Bube und in der Mitte liegen die zwei Asse, der König sowie eine Karte, die niedriger als die Zehn ist und von keinem gespielt wird.
Straight
Fünf aufeinanderfolgende Karten bilden eine Straße. Wichtig ist zu wissen, dass das Ass in diesem Fall als eine 1 gespielt werden kann. Die kleinste Karte ist damit A, 2, 3, 4 und 5.
Zwei Straights werden miteinander verglichen, indem die höchste Karte verglichen wird.
Beispiel:
Spieler A: 5♥ 4♦ 3♠ 2♦ A♣
Spieler B: 6♣ 5♦ 4♥ 3♦ 2♠
Spieler B gewinnt, da einen Straße bis zur 6, die Straße bis zur 5 übertrifft.
Flush
Wer fünf Karten der gleichen Farbe (Suit) hat, hält einen Flush. Wie bei der High Card-Wertung zählen die einzelnen Ränge der Karten, um die stärke des Flushs zu bestimmen.
Wichtig ist, dass mit Farbe nicht Rot oder Schwarz, sondern Herz, Karo, Kreuz und Pik gemeint sind. Ebenfalls ist noch einmal zu erwähnen, dass keine Farbe eine höhere Wertung hat.
Beispiele:
Spieler A: A♥ K♥ J♥ 3♥ 2♥
Spieler B: A♣ K♣ 10♣ 9♣ 8♣
Spieler A gewinnt, da der Bube höher als die Zehn ist.
Spieler A: A♠ Q♠ 9♠ 6♠ 3♠
Spieler B: A♦ Q♦ 9♦ 6♦ 3♦
Die beiden Flushs sind gleich, es gibt einen Split-Pot.
Full house
Ein Full House bildet setzt sich aus einem Drilling und einem Paar zusammen. Werden zwei Full Houses verglichen, dann zählt zuerst der Drilling, danach das Paar.
Beispiele:
Spieler A: Q♦ Q♥ Q♠ J♥ J♦
Spieler B: K♠ K♣ K♦ 2♣ 2♥
Spieler B gewinnt, da die drei Könige höher als die drei Damen sind.
Spieler A: K♠ K♣ K♥ 10♥ 10♣
Spieler B: K♠ K♣ K♦ 9♦ 9♥
Spieler A gewinnt, da die Zehnen die Neunen schlagen. Wie im Beispiel zum Drilling, wurde diese Hand in einem Texas Hold’em-Spiel gedealt. Spieler A hält K♥ 10♥ , Spieler B K♦ 9♦ und in der Mitte liegen K♠ K♣ 10♣ 9♥ sowie eine niedrige Karte.
Four of a kind
Ein Vierling sind vier Karten gleichen Ranges. Je höher der Rang, umso besser die Hand. Sollte es in einem Spiel mit COmmunity Cards dazu kommen, dass beide Spieler Quads gleichen Ranges halten – beispielsweise vier Asse – dann zählt die fünfte Karte.
Straight flush
Eine Hand, mit fünf aufeinanderfolgenden Karten (Straight) und gleicher Farbe (Flush), werden als Straight flush bezeichnet. Für den ungewöhnlichen Fall, dass zwei Spieler diese Kombination halten, ist die höchste Karte ausschlaggebend.
Royal Flush
Der Royal Flush gehört zu den Straight Flushs, wird jedoch gesondert aufgelistet, da es die beste Kombination ist und nicht geschlagen werden kann.
Kicker
Wie bereits Angesprochen, gehören zu einer Pokerhand genau fünf Karten. Nachdem die Kombination bestimmt ist, werden gegebenenfalls die Beikarten (Kicker) verglichen.
Vor allem bei Community Card-Spielen wie Hold’em oder Omaha, sind hohe Kicker wichtig, da diese das Zünglein an der Waage sind. So ist beispielsweise Ass-König in Hold’em eine deutlich bessere Starthand, als Ass-Fünf.
Lowball
Die obige Auflistung der Rangfolge der Pokerblätter ist korrekt, aber es gibt Ausnahmen. Bei sogenannten Lowball-Varianten versuchen die Spieler eine möglichst schlechte Kombination zu bekommen.
Es gibt unterschiedliche Wertungen. Wir haben einen ausführlichen Artikel zum Thema Lowball Poker und weiterführendes Material zu den Varianten. Anfängern raten wir jedoch, sich erst einmal mit den Grundlagen zu beschäftigen.