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So gehst du mit Rückschlägen in Turnieren um

Juli 31, 2020
von PokerStarsSchool

Bad Beats und Cooler sind in Pokerturnieren keine Seltenheit. Auch die besten MTT-Grinder erleben dies. Die großen Gewinner lassen sich jedoch nicht durch Rückschlägen beirren.

Nur ganz selten kommt es vor, dass ein Turniergewinner einen Start-Ziel-Sieg hinlegt. Selbst am Final Table sind häufige Führungswechsel an der Tagesordnung und Spieler müssen Chip-Verluste akzeptieren.

Letztendlich zeichnet es einen guten Spieler aus, wie er mit den negativen Aspekten umgeht. Von daher ist es wichtig, sich mental genau auf diese Situationen vorzubereiten. So kann jeder Tilt vermeiden und sich weiterhin auf das eigene A-Game fokussieren.

Shake it off

Wie hast du deine Chips verloren? War es ein Cooler? Hast du einen Bad Beat gegen einen schlechten Spieler erlebt? War es ein kleiner Fehler oder ein grober Schnitzer? Oft sind es diese Fragen, die einen beschäftigen.

Aber glaube uns, niemanden interessiert dies. Nicht deine Poker-Buddies, deine bessere Hälfte oder die Leute in der Poker-Community. Jedem ist dies schon einmal passiert, auch nicht zum letzten Mal.

Dich sollte es auch nicht interessieren, zumindest jetzt. Wenn dein Turnier oder deine Session noch am Laufen ist, dann gibt es Wichtigeres. Schüttel alle Negativität ab und konzentriere dich. Die nächsten Hände warten auf dich.

Gib nicht auf

Es ist eine alltägliche Situation, egal ob im Live- oder im Online-Turnier. Ein Spieler verliert einen großen Pot, hat nur noch ein paar Chips und gibt auf. Nicht nur mental, oft auch physisch. Zusammengesunken schieben diese Spieler in der nächsten Hand die letzten Chips mit Schrott und keiner Fold Equity in die Mitte und hoffen darauf, aus ihrem Unglück erlöst zu werden.

Solange du Chips hast, ist das Turnier nicht vorbei. Ja, die Situation ist nicht gut und es macht keinen Spaß, doch dies gehört dazu. Wenige Chips sind immer noch besser, als gar keine Chips.

Triff eine Entscheidung, nach der anderen

Nachdem du deinen Frust überwunden hast, kannst du dich wieder auf das Turnier fokussieren. Auch wenn du nur noch wenige Chips und damit wenig Handlungsspielraum hast, musst du dir überlegen, was du machst.

Der Drang mit „Any Two“ all-in zu gehen, mag zwar verlockend sein. Doch um die Chancen für den Verbleib im Turnier zu maximieren, musst du dennoch einige Faktoren berücksichtigen. Dave Roemer, ein Trainer unserer englischsprachigen Kollegen, berichtet diese Geschichte:

Es war ein $350 Live-Turnier mit mehr als 1.000 Teilnehmern. Nach einem fiesen Bad Beat hatte ich nur noch fünf Big Blinds. […] Bin ich angetreten, um einen Tag zu verschwenden? Nein. […] Ich kam, um mich mit anderen zu messen und mein bestes Spiel zu spielen. […]

Im Turnier gab es eine Big Blind Ante und ich hatte fünf Hände, bis ich gezwungen war, 40% meines Stacks zu zahlen. Wenn ich keine vernünftige Hand bekomme, dann bin ich spätestens dann all-in.

Ich bekam 93o, 73o, T5o, J2o und 42o. Am Big Blind erhielt ich dann J9s. Ich ging all-in und bekam zwei Caller. […] Ich traf einen Jack und holte den Pot. Am Small Blind erhielt ich AQo und gewann ein Preflop Race gegen Pocket Sevens.

Ich hatte zwar nun keinen beachtlichen Stack, doch schaffte es in Tag 2 und beendete das Turnier letztendlich im Geld. Hätte ich aufgegeben und mit der erstbesten Hand reingestellt, wäre ich sicherlich nicht so weit gekommen“.

Fazit

Einen Short Stack zu spielen macht keinen Spaß. Dennoch ist dies ein Szenario, welches auch die besten Spieler immer wieder durchstehen müssen. Greg Merson war an Tag 5 im Main Event der WSOP 2012 extrem short-stacked. Doch mit weniger als zwei Big Blinds schaffte der US-Amerikaner das Comeback und spielte sich zum Weltmeistertitel.

 

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