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Fünf Fehler, die Anfänger mit Pocket-Assen machen

April 23, 2025
von PokerStars Learn

Pocket-Asse sind das beste Pokerblatt, das man vor dem Flop haben kann, und jeder liebt es, dieses Pocket-Paar in der Hand zu erblicken. Vielleicht hast du dich schon dabei erwischt, wie du bereits die Chips gezählt hast, die du mit einem so starken Blatt „einfach gewinnen musst“. Doch diese Hingabe kann sich schnell in Hass verwandeln, wenn du die Hand verlierst, denn das Verlieren tut einem mit Assen noch viel mehr weh. Wir können diese schmerzvollen Niederlagen nicht verhindern, aber wir können dafür sorgen, dass sie uns seltener widerfahren. Die folgenden fünf Fehler sehen wir bei unerfahrenen Spielern immer wieder, wenn sie Pocket-Asse auf die Hand bekommen.

1. Vor dem Flop limpen

Es mag verführerisch erscheinen, deine Gegner in die Falle zu locken, indem du mit Assen limpst. Jedoch ist dies ein großer Fehler. Wenn du sonst als Erster, der in den Pot einsteigt, mit einer normalen Blattrange raist und dann auf einmal stattdessen limpst, hängst du dein Blatt somit quasi an die große Glocke. Diese Art von Einsatzmuster gibt erfahrenen Spielern die Gelegenheit, um optimal gegen dich zu spielen.

Limpen gibt unseren Gegenspielern zudem die Chance, billig den Flop mit weniger guten Blättern zu sehen, die dennoch leicht unsere Asse knacken können. Dadurch, dass du vor dem Flop nicht geraist hast, hast du die Gelegenheit verpasst, einen Pot aufzubauen, Gegner zu isolieren und das Risiko zu verringern, dass jemand einen Draw trifft.

2. Slow-Play mit Assen

Wie du nun weißt, ist es ein großer Fehler, mit Assen vor dem Flop zu callen, aber dieses Debakel hört nach dem Flop noch nicht auf. Spieler wenden mit Assen oft Slow-Play an, in der Hoffnung, dass ihre Gegner in die Falle laufen. Das kann manchmal auch funktionieren, ist aber riskant. Auf diese Art können deine Gegner für einen geringen oder gar keinen Preis mit ihren Draw-Blättern die nächste Karte sehen und versuchen, ihr Blatt zu verbessern.

 

3. Sich nach dem Flop nicht anpassen

Viele unerfahrene Spieler verlieben sich in ihre Asse und wollen damit einfach nicht aufgeben, selbst wenn das Board klar gegen sie spricht. Sie ignorieren gut mögliche Flushes, Straights und Two-Pair-Kombinationen und halten an der Hoffnung fest, dass „Asse nicht verlieren können“. Hartnäckig an seinen Assen zu kleben kann kostspielig sein, schließlich ist es nur ein Paar. Und wenn die Situation es eindeutig erfordert, sollte man es niederlegen. Gute Spieler erkennen, wenn ihre Asse nicht mehr das beste Blatt sind, und passen sich entsprechend an.

4. Asse immer auf die gleiche Art spielen

Es ist in Ordnung, Asse jedes Mal nach der gleichen Vorgehensweise zu spielen, vorausgesetzt, dass du diese Vorgehensweise auch mit deinen anderen starken Blättern anwendest. Allerdings wählen unerfahrene Spieler oft eine spezielle Vorgehensweise für Asse und spielen diese anders als alle ihre anderen Value-Blätter. Es ist möglich, unvorhersehbar zu sein, indem du vorhersehbar vorgehst: Wenn du immer einen Open Raise oder eine 3-Bet in derselben Höhe setzt, sei es mit As-5 suited, Pocket-Assen oder Pocket-Siebenen etc., so wird es bedeutend schwieriger für deine Gegner, eine Ahnung davon zu haben, wenn du Asse hast.

Wenn du Asse aber immer anders als deine anderen starken Blätter spielst, macht dies es aufmerksamen Gegenspielern leicht, es mitzubekommen, wenn du sie hast. Die richtige Balance ist der Schlüssel, um zu verhindern, dass andere sich an deine Strategie anpassen.

5. Sich nicht an die Größe der Chipstacks anpassen

Genau wie mit jedem anderen Blatt sollte deine Spielweise mit Pocket-Assen je nach Stackgröße und Position unterschiedlich sein. Ein Raise Under the Gun erfordert ein anderes Vorgehen als ein Raise vom Button. Wenn du diese Faktoren nicht berücksichtigst, führt dies oft dazu, dass du dich außer Position in Multiway-Pots wiederfindest oder dass dir Value entgeht, wenn du nicht genug Chips aus den schlechteren Blättern rausholst. Asse müssen bei verschiedenen Stackgrößen und verschiedenen Arten von Spielern am Tisch jeweils unterschiedlich gespielt werden.

So ist es nicht ratsam, vor dem Flop mit Assen den Blind nur zu callen. Aber stellen wir uns einmal vor, alle Spieler am Tisch haben 30BB, es wird zu dir auf dem Button hin gefoldet, du raist auf 2BB und ein tight-aggressiver Spieler im Big Blind setzt einen Re-Raise auf 7,5BB. Solltest du callen oder All-in gehen?

Obwohl die Blattrange des Spielers im Big Blind größtenteils Value-Blätter beinhaltet, wäre der kluge Spielzug, zu callen. Dein Gegner wird einige Bluffs in seiner Range haben (Blätter wie As-5), und wir wollen, dass er mit diesen Bluffs weiter in der Hand bleibt – und natürlich liegen wir gegenüber seiner Value-Range weit vorne. Die Stackgrößen am Tisch machen es leicht, nach dem Flop mit den besten Karten alle Chips in den Pot zu bekommen.

Fazit: Pocket-Asse sind etwas Tolles, aber sie sind nicht unschlagbar. Der größte Fehler, den Amateure machen, ist es, zu glauben, dass es dabei nicht viel zu überlegen gibt. Es bedarf immer noch eines guten Grundwissens, um Asse gut zu spielen.

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