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So erkennst du die schwachen Spieler an deinem Tisch

Mai 22, 2025
von PokerStars Learn

Ein wichtiges Element von Pokerstrategie besteht darin, deine Gegenspieler am Tisch richtig einzuschätzen und dein Spiel an sie anzupassen. Auf diese Art und Weise kannst du dein Spiel profitabel gestalten, indem du dir die Spielweise deiner Gegner zunutze machst. Dies gilt insbesondere für die niedrigeren Stakes.

Dein Ziel sollte dabei sein, nicht nur die schwachen Spieler zu identifizieren, sondern auch zu verstehen, was sie falsch machen. Doch ist es durchaus ein guter Anfang, wenn du in der Lage bist, die schwächeren Spieler zu erkennen, damit du in mehr Pots mit diesen Spielern einsteigen und ihre Fehler ausnutzen kannst, um Chips anzuhäufen.

Lies weiter, um zu erfahren, wie du die schwachen Spieler an deinem Tisch erkennst.

Schwache Spielzüge

Die einfachste Art, um schwache Spieler zu erkennen, ist es, sie beim Spielen zu beobachten. Dabei solltest du nach bestimmten Spielzügen Ausschau halten, die man fast nie von einem guten Spieler sehen würde. Wenn du einige der folgenden Handlungen siehst, hast du es sehr wahrscheinlich mit einem schwachen Spieler zu tun, dessen Spielweise du dir zunutze machen kannst:

  • Limpen – Vor dem Flop zu callen (Limpen genannt) ist ein ziemlich schwacher Spielzug. Dies gilt umso mehr, wenn jemand es mit allen möglichen mittelmäßigen Blättern macht. Auf die Art wird einem Value entgehen, wenn man ein echtes Blatt kriegt, und man lädt seine Gegner praktisch zu einem Raise ein.
  • Zu viele Hände spielen – Viele schwache Spieler steigen in zu vielen Händen in den Pot ein, sei es aus Aufregung oder Unwissenheit. Achte auf diejenigen Spieler, die mittelmäßige oder schlicht schlechte Blätter in früher Position spielen.
  • Zu tight spielen – Am anderen Ende des Spektrums der schwachen Spieler sind solche Spieler, die viel zu tight spielen. Sie tendieren dazu, auf sehr starke Blätter zu warten, bevor sie vor dem Flop erhöhen. Wenn sie schließlich erhöhen, kannst du also davon ausgehen, dass sie ein Monsterblatt haben.
  • Passiv spielen – Es braucht Können und Entschlossenheit, um einen Raise oder eine große 3-Bet zu setzen, sei es als Bluff oder um des Values willen. Schwache Spieler wählen tendenziell die passive Variante, wie checken und auf einen Einsatz hin callen. Das macht es sehr viel leichter, gegen sie zu spielen.
  • Bestimmte Blätter überbewerten – Schwache Spieler haben keine soliden Blatt-Ranges (Bandbreite von Blättern), die sie in jeder Situation verwenden. Stattdessen neigen sie dazu, Blätter, die für sie gut aussehen, überzubewerten, wie z.B. As-x oder niedrige Paare. Vielleicht haben sie sogar ein „Lieblingsblatt“, das völliger Schrott ist.
  • Zu viel für Draws bezahlen – Schwache Spieler tun sich tendenziell schwer damit, ihre Draws zu folden (genauso wie As-x, wenn sie ein Paar getroffen haben). Du wirst oft sehen, wie ein schwacher Spieler zuerst checkt und dann viel zu viel callt, in der Hoffnung, seinen Flush oder Straight zu treffen.
  • Die Höhe ihrer Einsätze macht sie berechenbar – Schwache Spieler haben Schwierigkeiten, die Höhe ihrer Einsätze richtig anzusetzen. Sie verraten tendenziell zu viel mit der Höhe ihrer Einsätze, indem sie hohe Einsätze machen, wenn sie etwas Gutes haben, und niedrige, wenn sie nichts Gutes haben. Dies macht sie zu berechenbaren Gegnern.
  • Offensichtliche Gelegenheiten verpassen – Hierunter fallen eine Reihe von schwachen Spielzügen. Wenn du siehst, wie ein Spieler zum Showdown kommt, lass die Hand noch einmal Revue passieren und find heraus, ob er irgendwelche offensichtlichen Gelegenheiten für einen Einsatz als Bluff oder des Values halber verpasst hat.

Wenn du mehrere solcher gängigen Fehler bei einem Spieler beobachtest, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass er nicht allzu gut ist. Doch was wirklich zählt, ist, was du mit diesem Wissen machst.

Wenn du online spielst, benutz die Notizfunktion, um dir Notizen über Spieler zu machen. Auf die Art kannst du die Situation und den schwachen Spielzug genau festhalten. Und wenn du dich das nächste Mal in einer Hand gegen diesen Spieler wiederfindest, kannst du diese Information verwenden.

Unfreiwillige Hinweise beim Live-Spiel

Beim Live-Pokerspiel gibt es einige weitere unfreiwillige Hinweise („Tells“ genannt), auf die du achten kannst, die mehr oder weniger zuverlässige Indikatoren für den Erfahrungsgrad eines Spielers sind.

Spieler, die mit der Casinoumgebung bzw. mit dem Live-Pokerspiel nicht vertraut sind, hantieren vielleicht mit ihren Chips und Karten auf ungeschickte Art und Weise. Sie könnten auch vergessen, ihren Blind in die Mitte zu legen, oder sie schieben einen Einsatz in mehreren kleinen Portionen in den Pot („String Betting“ genannt) oder machen ähnliche Fehler. Im Allgemeinen werden sie einen nervösen Eindruck am Tisch machen.

Es gibt allerdings einen Haken bei diesem Indikator. Er kann einen von zwei möglichen Umständen bedeuten: Entweder handelt es sich um einen unerfahrenen Spieler, was in der Regel bedeutet, dass er schwach spielt, oder aber um einen Online-Spieler, der nur ab und zu live spielt.

Benutz deinen Instinkt und beobachte den Spieler im Hinblick auf sein Können, um dir dann darauf basierend ein möglichst genaues Bild von ihm zu machen.

Auf Tilt?

Ein weiteres Anzeichen dafür, dass du es mit einem schwachen Spieler zu tun hast, ist, dass dieser seine Emotionen am Tisch nicht unter Kontrolle hat. In Live-Spielen wird dies offensichtlicher, weil du die Reaktionen deiner Gegner siehst und ihre Emotionen einschätzen kannst.

Vielleicht kriegst du mit, wie jemand etwas vor sich hin murmelt. Oder du wirst Zeuge von ausfallendem Verhalten seitens eines Spielers, der vor Wut herumschreit, wenn er eine Hand verliert.

Du wirst nicht oft erfahrene und versierte Spieler sehen, die sich dermaßen verhalten. Schließlich haben sie es alles schon gesehen und kennen die Natur des Pokerspiels. Und sie haben gelernt, ihrer Wut nicht nachzugeben, was lediglich zur Folge hätte, dass sie noch mehr Chips verlieren würden.

Wenn du also einen Spieler „auf Tilt“ siehst, kannst du wahrscheinlich davon ausgehen, dass es ein schwacher Spieler ist – besser noch: Es ist ein schwacher Spieler, der bereit ist, sein schlechtestes Spiel zu spielen.

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