Fünf Tipps für effektive Notizen bei der WCOOP
Eine oft wenig beachtete, aber umso wichtigere Pokerkompetenz ist das Notizen machen. Das gilt insbesondere bei längeren Sitzungen oder Turnieren, in denen du den gleichen Spielern mehrmals begegnen kannst. Hier sind fünf Tipps, um dir effektive und nützliche Notizen zu machen.
Nach Mustern suchen
Wenn dir eine gegnerische Aktion zum ersten Mal auffällt, könnte sie ein Ausrutscher gewesen sein. Aber wenn sie mehrmals vorkommt, steckt womöglich ein Muster dahinter.
Eines der häufigsten Muster (oder „Tells“) ist die Einsatzhöhe. Achte drauf, wie Gegner in verschiedenen Situationen Einsätze abgeben. Setzen sie bei starken Blättern immer viel und mit schwächeren Blättern weniger? Raisen sie mit Blättern wie As-König und niedrigen Paaren vor dem Flop höher, aber weniger mit Assen, Königen und Damen? Wenn du diese Einsatzmuster vor und nach dem Flop erkennst, erlangst du wertvolle Infos zur Blattstärke deiner Gegner.
Jeder blufft, aber nicht alle bluffen auf die gleiche Weise oder gleich oft. Notier dir Fälle, in denen Gegner bluffen, insbesondere in verschiedenen Spielsituationen (z.B. auf dem River im Vergleich zu früheren Streets). Damit kannst du besser einschätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass sie in einer konkreten Hand bluffen.
Blatt-abhängiges Verhalten beobachten
Wenn eine Hand bis zum Showdown läuft und du schon ausgestiegen bist, bekommst du kostenlos wichtige Infos serviert – nutz es aus.
Wenn ein Gegner am Ende der Hand sein Blatt zeigt, merk dir, wie er es gespielt hat. Das kann helfen, seine Spieltendenzen zu durchschauen, oder wie er verschiedene Blätter einschätzt. Mal angenommen, er hat Under the Gun mit Karo-6, Karo-5 geraist: Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn es ist looser als erwartet. Kurz gesagt: Notier dir alles, was im Showdown ungewöhnlich oder auffällig ist.
Schwachstellen erkennen
Wenn du die Schwachstellen eines Gegners erkennst, kannst du sie gezielt ausnutzen. Setzt der Spieler auf dem Flop und Turn nur, wenn er sein Blatt erzielt hat? In dem Fall kannst du setzten, was du willst, wenn er auf dem Turn checkt. Natürlich sind nicht alle Schwachstellen oder Tendenzen so einfach zu durchschauen.
Achte auf Spieler, die ihre Blätter überschätzen. Sitzt jemand am Tisch, der zu viel auf Blätter wie ein mittleres Paar oder As mit schwachem Kicker setzt? Dann notier es dir. Du kannst diese Tendenzen ausnutzen und ihn zum Callen bringen, wenn du das stärkere Blatt hast.
Einige Spieler sind in ihren Aktionen sehr durchschaubar – etwa wenn sie nur mit starken Blättern setzen. Wenn du solche Gewohnheiten erkennst, fällt es dir leichter, von ihrer Spielweise zu profitieren.
Abkürzungen und Kurzformen nutzen
Zeit ist Geld. Wenn du gerade ein Turnier spielst, hast du nicht ewig Zeit, um dir ausführliche Notizen zu einem Gegner zu machen. Entwickle deine persönliche Kurzschrift, die du auf einen Blick verstehst.
Schreibe Abkürzungen, um dir schnell und effektiv Notizen zu machen. Zum Beispiel: „CB“ für „Continuation Bet“, „AG“ für „aggressiv“ oder „C/R“ für „Check-Raise“.
Nutz Symbole wie „+“ für aggressive Aktionen oder „-“ für passive Aktionen. Wenn du eine einheitliche Kurzschrift entwickelst, kannst du deine Notizen auch im Eifer des Gefechts entziffern. Du weißt nie, wann du sie vielleicht bei einem großen Pot brauchst.
Regelmäßig auf den neusten Stand bringen
Wenn du dir Notizen machst, schreib dir nach Möglichkeit das Datum dazu. Spieler können ihre Strategien verändern und weiterentwickeln. Es ist also wichtig, dass du weißt, ob deine Notiz sechs Tage oder sechs Monate alt ist. Genauso wichtig ist, deine Notizen regelmäßig zu aktualisieren, wenn du neue oder geänderte Spielweisen beobachtest.