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5 Arten von Notizen, die du machen solltest

September 29, 2023
von PokerStars Learn

Viele Spieler tun sich schwer damit, ihr Spielniveau auf das nächste Level zu bringen, und viele sind bestrebt, ihr Spiel mit Konzepten wie der GTO (Game Theory Optimal) genannten Spieltheorie zu verbessern.

Das Lernen von neuen Konzepten ist eine sinnvolle Praxis. Doch sollte man auch nicht vergessen, dass Anpassungsfähigkeit eine der wichtigsten Fähigkeiten beim Poker ist, um Erfolg zu haben.

Beim Onlinepoker spielst du gegen eine Menge Spieler, die alle möglichen Arten von Fehlern machen, und es ist schwierig, sich diese alle allein durch das Erinnern an die Benutzernamen zu merken. Das ist ein großer Unterschied zu Live-Poker: Den meisten Spielern fällt es sehr viel leichter, sich an Gesichter zu erinnern.

Die Angewohnheit, sich Notizen zu machen, ist extrem hilfreich dabei, dein Spiel entsprechend anzupassen und deine Gewinne zu maximieren, indem du die Spielweise deiner Gegner auf größtmögliche Weise zu deinem Vorteil ausnutzt. Viele Spieler kümmern sich nicht darum, Notizen zu machen. Das ist ein Riesenfehler. Es gibt sehr viele Informationen, die du über deine Gegenspieler sammeln kannst und die du auf keinen Fall außer Acht lassen darfst.

In diesem Artikel zeigen wir dir fünf Verhaltens- bzw. Spielmuster, die du leicht und schnell erkennen kannst. Und es wird dir zugutekommen, dir Notizen darüber zu machen.

Sie spielen vor dem Flop zu viele Blätter

Das Erste, worüber du dir Notizen machen solltest, ist, wenn die Preflop-Range deines Gegenspielers zu loose ist, d.h. dass er mit zu vielen Blättern vor dem Flop in die Hand einsteigt.

Wenn du beispielsweise siehst, dass jemand mit 5-6 suited dein All-in von 15 Big Blinds callt, dann solltest du dir das auf jeden Fall aufschreiben. Dasselbe gilt, wenn jemand mit einem schwachen Blatt ein Re-Raise callt oder limpt (vor dem Flop den Blind callt). Es wird sich als ziemlich nützlich erweisen, zu wissen, dass dein Gegner eine äußerst weite Range hat, die vielleicht sogar aus zwei beliebigen Karten besteht (oder vier im Fall von PLO).

Sie setzen nach dem Flop Raises als Bluff

Wenn du es nach dem Flop mit einem Raise zu tun bekommst, insbesondere einem Check-Raise, oder wenn jemand in den späteren Einsatzrunden mehrere Einsätze von dir oder einem anderen Spieler mit einem Raise erwidert, heißt das für gewöhnlich, dass dieser Gegner ein starkes Blatt hat. Doch ist das nicht immer der Fall.

Manche Spieler werden nur mit starken Blättern vor dem Flop raisen, andere wollen raffinierter vorgehen, oder vielleicht sind sie auch extrem anfällig für Tilt, was sie dazu bringt, irrationale Raises zu machen, die keinen Sinn ergeben. Du solltest dir unbedingt Notizen über Spieler machen, die bereit sind, mit schwächeren Blättern zu raisen – und am besten achtest du auch auf die Art von Board (die Gemeinschaftskarten), bei dem sie dies tun.

Bei Dry Flops wie 10-10-2 oder 8-8-3 brauchst du dir im Allgemeinen keine Sorgen um ein Check-Raise zu machen. Doch wenn dein Gegenspieler dies auf einem Wet Board (d.h. mit einigermaßen verbundenen Karten) tut, und das ohne oder mit nur sehr geringer Equity, dann ist das eine Notiz wert.

Ebenfalls solltest du die Einsatzhöhe berücksichtigen, gegen die er blufft. Du kannst von mehr Check-Raise-Bluffs gegen eher kleine „thin Value Bets“ (Einsätze mit vermeintlich halbwegs guten Blättern, die erwartungsgemäß langfristig im Durchschnitt einen kleinen Gewinn ergeben) ausgehen. Doch wenn dein Gegner nach einem großen Einsatz auf dem Turn oder River drauflosfeuert, solltest du dir das auf jeden Fall für die Zukunft merken.

Sie machen drei Einsätze mit nichts auf der Hand

Ähnlich wie die Raises nach dem Flop sollten drei Einsätze in drei Einsatzrunden als ein starker Spielzug angesehen werden. Dein Gegner wird wahrscheinlich nicht immer haben, was er vorgibt zu haben. Und wenn das der Fall ist und du jemanden dabei erwischst, wie er mit nichts in der Hand in drei Einsatzrunden drei Einsätze macht, solltest du dir so was jedes Mal notieren. Wer weiß, vielleicht findest du dich beim nächsten Mal mit einem mittelmäßigen Blatt wieder, wenn er ein solches Wagnis eingeht, und kannst ihn „auf frischer Tat ertappen“.

Sie callen mehrere Einsätze mit schwachen Blättern

Nehmen wir einmal an, du hast vor dem Flop geraist und machst anschließend drei weitere Raises auf dem Board 2 3 8 10 K, die dein Gegner mit einem Blatt wie 2-x oder 3-x callt. Wenn du siehst, dass jemand mehrere Einsätze mit schwachen Blättern callt, musst du aufmerksam werden, denn diese Art von Information wird dir auf lange Sicht gesehen gutes Geld einbringen.

Wenn du weißt, dass dein Gegner sich schwer von seinem Blatt trennen kann, kannst du zum einen deine Bluff-Raises über mehrere Einsatzrunden hinweg reduzieren, da diese in diesem Fall nicht ihren Zweck erfüllen. Zum anderen wird dir diese Notiz dabei helfen, deine Gewinne zu erhöhen, indem du „thin Value Bets“ gegen diese Spieler setzt, wenn du ein Blatt hast, mit dem du ansonsten wahrscheinlich nur mehrere Einsatzrunden lang gecheckt hättest.

Sie callen auf dem Flop, ohne Equity zu haben

Je „trockener“ ein Flop ist (je weniger verbunden die Karten sind), desto mehr sollte man in bestimmten Fällen gegen Angriffe verteidigen. Doch wenn dein Gegner mit 7-5 auf dem Flop As-10-10 (A-T-T) callt, sorgt das schon mal für erhobene Augenbrauen. Wenn du mitbekommst, dass es bestimmten Spielern äußerst schwerfällt, ihr Blatt aufzugeben, wenn sie es mit Continuation Bets (mehreren Einsätzen in Folge) zu tun bekommen, dann solltest du dir das unbedingt notieren und deine Strategie entsprechend anpassen: indem du mehrere Einsätze machst in Situationen, in denen dies normalerweise nicht besonders sinnvoll wäre, und weitaus seltener Continuation Bets setzt, wenn dein Blatt keinen wirklichen Wert hat.

 

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