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So vermeidest du Übermut an den Tischen

November 22, 2024
von PokerStars Learn

Ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein ist wichtig, um im Leben Erfolg zu haben – ob am Pokertisch oder anderswo.

Wenn es um Poker geht, solltest du das fundierte Selbstvertrauen haben, dass du angesichts deines Wissens und Könnens die bestmöglichen Entscheidungen triffst. So manövrierst du dich auch durch knifflige Situationen und findest die lukrativen Situationen, um clevere Züge zu machen.

Wenn aus gesundem Selbstbewusstsein aber Übermut wird, können sich Fehler, Unachtsamkeiten und Selbstgefälligkeit in dein Spiel einschleichen.

Warum ist Übermut schlecht?

Am Pokertisch bedeutet Übermut die unbegründete Überzeugung, dass du deine Gegner mit Leichtigkeit an die Wand spielst. Es kann auch bedeuten, dass du die unrealistische Erwartung hast, immer zu gewinnen.

Solche Erwartungen entstehen meistens, weil du tatsächlich ziemlich gut bist, aber wenn du dich vom Übermut leiten lässt, leidet dein Spiel darunter. Das führt zu schlechten Entscheidungen und damit letztendlich zu einer niedrigeren Gewinnquote.

Wenn du nicht aufpasst, kann das zu einem echten Teufelskreis werden. Du erreichst ein hohes Pokerniveau oder gewinnst ein großes Turnier, aber Übermut kann verhindern, dass du darauf aufbaust und weiter Erfolg hast.

Durch übermäßiges Selbstbewusstsein können sich verschiedene Schwachstellen in deinem Pokerspiel einstellen, unter anderem:

Gegner unterschätzen – wenn du dich selbst überschätzt, unterschätzt du deine Mitspieler. Dadurch beachtest du vielleicht nicht mehr alle wichtigen Informationen oder gibst dir keine Mühe mehr, um die beste Entscheidung zu treffen. Wenn du den anderen überlegen warst, verspielst du diesen Vorteil damit schnell wieder.

Unnötige Risiken eingehen – Übermut kann direkt zu Fehlern beim Spielen führen. Du gehst vielleicht unnötige Risiken ein, lässt dich zu unsinnigen Bluffs oder vermeintlich raffinierten Einsatzstrategien hinreißen, weil du glaubst, dass du den Pot verdient hast oder deine Gegner übertölpeln kannst.

Eigene Fehler nicht mehr wahrnehmen – Übermut kann dazu führen, dass du deine eigenen Fehler nicht mehr siehst oder einsiehst. Stattdessen schiebst du es vielleicht auf Pech oder das unsinnige Verhalten der Gegner. Mit dieser Haltung bringt es auch nichts, dein Spiel nachher noch mal in Ruhe zu analysieren. Und damit verpasst du wichtige Gelegenheiten, um besser zu werden.

Mentale Erschöpfung – Übermut führt zwangsläufig zu Enttäuschungen, und die können eine ziemliche Belastung werden. Selbst die besten Spieler der Welt verlieren Pots, wenn sie einen Bad Beat erwischen. Und auch wenn du ein ziemlich guter Pokerspieler bist, triffst du hin und wieder auf Gegner, die dir überlegen sind.

 

Wo Übermut herkommt

Es ist unwahrscheinlich (wenn auch nicht unmöglich), dass Pokereinsteiger oder Spieler, die gerade erst die Grundlagen lernen, übermütig an die Tische gehen. Übermut stellt sich eher ein, wenn du schon einige Hürden überwunden hast, regelmäßig mit Gewinn vom Tisch gehst oder gerade eine Erfolgssträhne erlebst.

Es ist ein aufregendes Erlebnis, wenn du deine Mitspieler schlägst oder Spiele gewinnst, weil gerade alles perfekt für dich läuft – das darfst du ruhig feiern. Es tut dem Selbstvertrauen gut, wenn du weißt, dass du gewinnen kannst. Zum Problem wird es erst, wenn du übermäßiges Selbstbewusstsein oder Übermut entwickelst.

Wenn du auf dem Level, das du spielst, regelmäßig gewinnst, fühlst du dich vielleicht unschlagbar. Das weckt Übermut und Selbstgefälligkeit. Du nimmst das Spiel und deine Gegner nicht mehr ernst – da ist die Katastrophe vorprogrammiert.

Ironischerweise solltest du dich also genau dann, wenn es an den Tischen super für dich läuft, in Demut üben, damit du dich nicht vom Übermut überwältigen lässt. Und wenn du spürst, dass du ein bisschen zu selbstsicher unterwegs bist, reiß dich zusammen, bevor es sich in deinen Ergebnissen niederschlägt.

Bleib bescheiden und lern weiter

Um zu vermeiden, dass dein Selbstbewusstsein übergroß wird, musst du erstmal erkennen, wenn es sich einschleicht. Achte auf deine innere Haltung oder die Fehler, die wir angesprochen haben, damit du gegensteuern und deine Mentalität ändern kannst. So vermeidest du ungesunde Angewohnheiten und kannst dich darauf konzentrieren, immer die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen.

Wenn du deine Gegner unterschätzt und wichtige Faktoren im Spielgeschehen übersiehst, verlierst du deine Überlegenheit schnell. Entwickle also aufs Neue die volle Konzentration aufs Spiel und nimm jeden Spieler ernst. Zieh die Notizen heran, die du dir vielleicht gemacht hast, damit du informiertere Entscheidungen treffen kannst.

Auch wenn du dein Pokerwissen und -können ständig weiterentwickelst, behältst du dein Selbstvertrauen automatisch im Griff. Nutz Gelegenheiten, um Hände Revue passieren zu lassen, zu analysieren und herauszufinden, ob du sie besser hättest spielen können.

Egal, was dein Ansatz ist und wie geübt du im Pokerspielen bist: Du hast das Spiel nie gemeistert. Das hat noch niemand. Du kannst immer dazulernen, wenn du die Gelegenheiten nutzt, um dich als Spieler weiterzuentwickeln.

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