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Vier Fehler, die du in Pots mit mehreren Gegnern vermeiden solltest

Juli 28, 2023
von PokerStars Learn

Pots mit mehreren Gegnern zählen zu den komplexesten Situationen im Poker. Sie werden bei der Pokerstrategie gern vernachlässigt, und man kann leicht nachvollziehen, warum. Mehr Spieler im Pot bedeutet mehr Blätter, mehr Ranges und mehr Züge, die man berücksichtigen muss.

Das zeigt schon, dass man Pots mit mehreren Gegnern deutlich anders spielen sollte als die üblicheren Heads-up-Situationen.

Hier sind vier Fehler, die du vermeiden solltest, wenn du Pots mit mehreren Gegnern spielst.

Du spielst zu viele Blätter

Wenn ein Spieler den Eröffnungseinsatz gebracht und mehr als ein anderer Spieler gecallt hat, ist es verlockend, dich anzuschließen und auch zu callen. Selbst wenn du das Blatt sonst nicht spielen würdest, hoffst du vielleicht, billig den Flop zu sehen und dort ein starkes Blatt zu treffen.

Aber wenn du callst und den Pot damit größer machst, wird es für die Spieler nach dir attraktiver, dich und die anderen schwachen Blätter mit einem Squeeze-Einsatz zum Folden zu zwingen. Es spricht nichts dagegen, mit Blättern zu callen, die eine Menge Potenzial haben – zum Beispiel Suited Connectors. Aber wenn du zu oft callst, wird dein Stack ziemlich schnell schrumpfen, weil du nach einem Squeeze häufig folden musst.

Außerdem gehst du ein unnötiges Risiko ein, wenn du mit schwachen Blättern limpst oder callst und dich dann in einem Pot mit mehreren Gegnern wiederfindest.

Mal angenommen, du callst das Raise mit König-Neun mehrfarbig. Auf dem Flop sind noch vier Spieler dabei und es wird ein König hoch ausgeteilt. Sehr schön! Du hast beste Paar gefloppt! Aber wie sicher bist du mit deinem Blatt wirklich, wenn du aggressivere Action siehst? Du hast einen mäßigen Kicker und könntest es durchaus mit einem stärkeren König zu tun haben.

Zu allem Übel hast du auch noch allen gezeigt, dass du kein so tolles Blatt hast, weil du mit einem Limp oder Call im Vier-Spieler-Pot gelandet bist. Mit hohen Paaren und starken Assen müsstest du im Prinzip raisen, sodass deine Range begrenzt ist. Clevere Gegner werden das durchschauen und können dich bestrafen, indem sie Stärke zeigen.

Du passt deine Einsatzmuster nicht an

Was sind deine üblichen Einsatzhöhen für Continuation Bets in einem Heads-up-Pot?

Überleg dir erstmal, ob du eine Antwort auf diese Frage hast, bevor wir zum nächsten Punkt kommen, Wenn nicht, solltest du dich vermutlich erstmal damit auseinandersetzen. Bei PokerStars kannst du voreingestellte Flop-Einsatzhöhen wählen. Geh einfach auf „Optionen“ > „Spielweise“ > „Einsatzschieber“. Du kannst zum Beispiel 25% des Pots, 50% des Pots, 75% des Pots und 125% des Pots einstellen.

Aber zurück zur Sache. Wie auch immer deine üblichen Einsatzhöhen für Continuation Bets in Heads-up-Pots aussehen – du musst sie vermutlich ändern, wenn mehrere Gegner noch in der Runde sind. Das bedeutet in der Regel, dass du niedrigere Einsätze bringst.

Wenn mehr Gegner dabei sind, ist dein Blatt verwundbarer und deine Equity ist insgesamt niedriger. Du musst also effektiver bluffen, wenn du versuchst, dir den Pot mit einer Continuation Bet zu schnappen. Mit einer kleineren Continuation Bet als üblich erreichst du oft das Gleiche – dass die Gegner folden -, aber du riskierst weniger.

Aber mal angenommen, der Flop war dir gnädig und du willst weiter auf Value setzen. In Pots mit mehreren Gegnern solltest du in diesem Fall mehr setzen als Heads-up, weil du mehr Möglichkeiten hast, Value zu erzielen – und bei mehreren Spielern mehr Equity zu verwehren hast.

Denk nur dran, diese Einsatzhöhen bei Bluffs wie bei Value-Einsätzen zu zeigen, damit du nicht zu durchschaubar wirst.

Du bluffst zu viel

Bei mehreren Spielern im Pot hast du weniger starke Blätter für Value als Heads-up. Das bedeutet auch, du musst deine Bluff-Range etwas enger fassen.

Je mehr Gegner dabei sind, desto höher die Chance, dass zumindest einer von ihnen ein starkes Blatt hat. Bluffs sind also insgesamt riskanter, als wenn du nur gegen einen anderen Spieler spielst.

Mit welchen Blättern solltest du also einen Bluff erwägen? Versuch’s mit Blättern, die eine hohe Equity haben – etwa Flush Draws und Open-Ended Straight Draws. Das Ziel ist, Equity zu verwehren und deine Gegner dazu zu bringen, stärkere Blätter wie ein mittleres Paar zu folden. Wenn du doch gecallt wirst, hast du auf dem Turn oder River immer noch die Chance, dein Blatt zu verbessern.

Du spielst nach gegnerischen Einsätzen zu loose

So wie du in Pots mit mehreren Gegnern weniger bluffen solltest, ist es auch sinnvoll, tighter zu spielen, wenn die Gegner Einsätze bringen. Ein Einsatz angesichts mehrerer Gegner zeigt Stärke – und weil deine Gegner vermutlich auch seltener bluffen, solltest du hier vorsichtig sein.

Das gilt umso mehr, wenn noch Spieler nach dir dran sind. Das Risiko, dass ein Spieler in Position ein starkes Blatt hat, wird umso größer, je mehr Spieler im Pot sind.

Wenn dein Blatt eine gute Equity hat oder der Gegner oft zu aggressiv spielt bzw. übermäßig blufft, dann kannst du es natürlich drauf ankommen lassen. Wirklich vermeiden solltest du aber, einen Flop-Einsatz zu callen, nur um mit mehreren Spielern auf dem Turn zu landen – wo du dann fast sicher folden musst, wenn du weitere Aggression siehst.

Spar dir deine Chips lieber und warte auf eine bessere Gelegenheit.

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