Behalte diese fünf Dinge zum Bankroll-Management im Kopf
Bankroll-Management hilft erfolgreichen Spielern, mit der natürlichen Varianz umzugehen und nachhaltig Guthaben aufzubauen.
Aber auch neue Spieler können Methoden des Bankroll-Managements nutzen, um verantwortungsvoll zu spielen und die nötige Erfahrung zu sammeln, um zu höheren Stakes zu wechseln.
Hier sind fünf Grundsätze, die du rund um Bankroll-Management im Kopf behalten solltest.
1. Verwalte dein Pokerguthaben separat
Egal, ob du ein schon ein Profispieler bist oder dich zum ersten Mal an die Tische wagst: Du solltest dein Pokerguthaben immer getrennt von deinem normalen Budget verwalten.
Vermeide es also, für deine Pokerausgaben immer wieder Gelder von deinem Bankkonto zu nehmen oder darauf zurückzubuchen. Genauso wenig solltest du dich auf deine Bankroll verlassen, um deine Miete zu zahlen.
Leg stattdessen einen Betrag fürs Pokern zur Seite, den du dir leisten kannst und mit dem du dich wohlfühlst. Nichts anderes ist deine Bankroll: ein separates Guthaben, das du nur zum Poker spielen verwendest.
2. Spiele innerhalb deiner Grenzen
Du hast ein Pokerguthaben zur Seite gelegt? Gut, dann kannst du jetzt verschiedene Strategien einsetzen, um dieses Guthaben bestmöglich zu nutzen. Das nennt man Bankroll-Management. Und die erste Regel des erfolgreichen Bankroll-Managements lautet: Spiele innerhalb deiner Grenzen.
Wo und wie genau du diese Grenzen absteckst, liegt natürlich an dir. Das Prinzip dahinter ist jedoch, dass du dir ein Guthabenpolster zulegst, damit dich die natürliche Varianz nicht aus der Bahn wirft. Diese Varianz ist einfach das Zufallselement, das beim Pokern immer mitspielt.
Bei Cashgames lautet die Faustregel, dass du mindestens 50 vollständige Buy-ins (100 Big Blinds) für die Spiele haben solltest, die du spielen möchtest. Für Einzeltisch-Sit & Gos reichen 50 bis 100 Buy-ins. Bei Multitisch-Turnieren mit großen Teilnehmerfeldern solltest du Hunderte der Buy-ins auf der hohen Kante haben, damit du dein Guthaben nachhaltig verwaltest.
Das bedeutet, wenn du $10 Sit & Gos spielen möchtest, solltest du eine Bankroll von mindestens $500 haben.
Das mag etwas übervorsichtig klingen. Aber nur so kannst du dir sicher sein, dass du auch die gelegentlichen Pechsträhnen oder Downswings überstehst, die unweigerlich zum Spiel dazugehören.

3. Dein Können spielt eine Rolle
Beim Bankroll-Management kommt es nicht nur darauf an, dass du innerhalb der Grenzen spielst, um im Spiel zu bleiben. Du musst auch in der Lage sein, deine Gegner zu schlagen, damit du Erfolg hast – also mehr gewinnen, als du verlierst.
Wenn du beim Spielen noch nicht im grünen Bereich landest, kann dir Bannkroll-Management helfen, dein Spiel zu zügeln, während du Erfahrung sammelst.
Und wenn du insgesamt eine positive Bilanz hast, kommt es für dein Bankroll-Management enorm auf deine Gewinnquote und deinen Vorteil an. Wenn deine Gewinnquote etwa 10 Big Blinds pro 100 Hände beträgt, verkraftest du einen miesen Lauf ohne ins Stolpern zu kommen – viel besser als ein Spieler mit einer Gewinnquote von nur 1 Big Blinds pro 100 Hände.
Konkret bedeutet das: Wenn dein Vorteil gegenüber deinen Mitspielern nur minimal ist, brauchst du mehr Buy-ins in deiner Bankroll, damit du mit Downswings fertig wirst. Deshalb ist es wichtig, dass du Spiele auswählst, in denen du gewinnst und deine Pokerskills kontinuierlich verbessern kannst.
4. Lass dein Bankroll-Management für dich arbeiten
Wenn du Spiele mit einer Quote gewinnst, die mehr als die Teilnahmegebühren abdeckt, wächst deine Bankroll stetig an. An dem Punkt kannst du den Überschuss auszahlen, für andere Dinge ausgeben und auf dem Niveau weiterspielen – das ist völlig okay.
Für viele Spieler ist das Ziel von Bankroll-Management aber, in den Stakes aufzusteigen. Das kannst du erreichen, indem du Spiele spielst, die du zuverlässig und regelmäßig gewinnst, während du eine solide Strategie für dein Bankroll-Management befolgst.
Sei vorsichtig und wähle nicht zu früh höhere Stakes, denn sonst könnte ein schlechter Lauf deiner Bankroll sehr zusetzen. Warte lieber, bis du genug Buy-ins hast, die den Kosten für die Spiele mit höheren Stakes gerecht werden.
Ein Beispiel: Wenn du von $5 Sit & Gos zu $10 Sit & Gos aufsteigst, brauchst du eine doppelt so hohe Bankroll. Stelle auch sicher, dass du das nötige Können hast, um in den Spielen zu bestehen.
5. Keine Scheu, einen Gang runterzuschalten
Dieser Aspekt klingt etwas negativ, aber er ist superwichtig: Wenn dein Plan mal nicht aufgeht oder wenn ein besonders schlechter Lauf deine Bankroll dezimiert, darfst du keine Scheu haben, zu niedrigeren Stakes zurück zu wechseln. Damit stellst du sicher, dass dir nicht das Guthaben ausgeht oder du neues Geld nachlegen musst.
Das Prinzip ist das gleiche wie beim Aufsteigen. Du solltest immer genug Buy-ins haben, damit du langfristig und nachhaltig im Spiel bleibst. Also wenn du mit einer Bankroll von 50 Buy-ins beginnst und auf 25 bis 30 Buy-ins abstürzt, musst du zu niedrigeren Stakes wechseln, auf denen du wieder mindestens 50 Buy-ins für die Spiele hast.
Das kann sich ziemlich aufreibend anfühlen, und manchmal ist es das auch. Aber die wenigsten Spieler zahlen einmal Geld ein und steigen ununterbrochen die Stakes-Ränge auf, ohne zwischendurch wieder etwas tiefer zu stapeln. Es ist völlig normal, wenn du ein paar Mal neu Anlauf nehmen musst, um es bis ganz nach oben zu schaffen.