Inhaltsübersicht
Dieser Beitrag stammt ursprünglich aus dem Jahr 2024 – Lobby-Beschreibungen wurden an die Software im Januar 2025 angepasst.
Gehörst du auch zu den Pokerspieler:innen, die schon immer mal das Sunday Million spielen wollten, aber es bisher noch nicht geschafft haben?
Bist du auch jemand, der eines Tages seine Pokerskills verbessern will, aber keinen richtigen Plan hat, wie er das anstellen soll?
Dann ist dieser ultimative Sunday Million-Guide genau das Richtige für dich.
Dieser Artikel wendet sich an alle, die das Sunday Million zum ersten Mal spielen wollen, diesen Schritt aber noch nicht gemacht haben – aus welchen Gründen auch immer. Sei es, weil du glaubst, dass du nicht die nötige Erfahrung hast … oder weil dir der Zeitpunkt einfach nicht passt … oder weil deine Bankroll nicht so weit reicht.
Diese Gründe klingen alle ziemlich überzeugend, wenn du sie nur oft genug wiederholst.
Aber auch wenn du es in dieser Sekunde vielleicht nicht glaubst: Der Zeitpunkt passt genau. Und du hast genug Erfahrung.
Und deine Bankroll? Wir werden dir gleich zeigen, warum du den Schritt auch mit einer kleinen Bankroll machen kannst.
Du kannst es schaffen. Du kannst dich von dem Spieler, der du jetzt bist, in den Spieler verwandeln, der du schon immer sein wolltest. Und der Zeitpunkt könnte nicht besser sein.

Hier sind die Gründe dafür …
Der Zeitpunkt für dein erstes Sunday Million ist ideal
Zuallererst, weil du das Sunday Million endlich einmal spielen und nicht erst am Montag davon lesen willst.
Zweitens macht es dich zum festen Bestandteil der Pokerszene – und nicht nur zu einer Randfigur.
Und drittens: Ja, es könnte passieren, dass du am Montagmorgen vielleicht ein bisschen müder bist als sonst. Aber glaub mir: Es war noch nie so befriedigend, sich nach dem Aufstehen etwas weniger energiegeladen zu fühlen.
Nur damit wir uns richtig verstehen: Auch wir wissen, dass das Ganze nicht einfach ist. Es kostet Mühe.
Aber genau dabei können wir dir helfen.
Und dieser Leitfaden wird dir den Prozess so einfach wie möglich machen.

Das Sunday Million ist das Highlight der Online-Pokerwoche. Es findet jeden Sonntag auf PokerStars statt und bietet einen garantierten Preispool von 1 Million Dollar.
Ein Sunday Million wie kein anderes
Das Sunday Million ist in der Regel das größte Event der Woche auf PokerStars, mit einem garantierten Preispool von 1 Million Dollar – der beim Sunday Million Anniversary noch um ein Vielfaches übertroffen wird. Für die bestplatzierten Spieler:innen beduetet das ein Preisgeld, das ihr Leben verändert – und für viele andere, die ins Geld kommen, ein Preisgeld, das ihr Leben verbessert.
Das macht das Sunday Million zu dem Event, das jeder spielen will.
Und dennoch scheuen viele Pokerspieler:innen davor zurück – aus Gründen, die wir in diesem Guide nach und nach aufschlüsseln werden.
Vielleicht liegt es am Selbstvertrauen, an der Erfahrung oder einfach daran, dass sie sich fehl am Platz fühlen. Aber in diesem Sunday Million-Leitfaden wollen wir dir zeigen, wie du jedes dieser „Hindernisse“ überwinden kannst.
Wir zeigen dir nicht nur, warum deine Ängste unangebracht sind, sondern auch, wie du sie überwinden kannst, wenn du auf PokerStars‘ größter wöchentlicher Pokerbühne Platz nimmst und dein Bestes gibst.
Auch wenn deine Bankroll eher Kleingeld als große Scheine enthält.
Selbst wenn deine Freizeit von Familie und Arbeit bestimmt wird.
Und auch, wenn dein Ehrgeiz Ja sagt, dein Selbstvertrauen aber Nein.
Das erste Sunday Million ist eine Herausforderung, die sich anzunehmen lohnt
Das Sunday Million kann wie eine große Hürde erscheinen. Über kein anderes PokerStars-Event wird jede Woche häufiger gesprochen und geschrieben.
Und dann ist da noch das Geld …
Je mehr Nullen im Preispool, desto mehr Erfahrung braucht man, richtig?
Aber denk mal darüber nach: Wie viele Hürden kennst du, die sich zu überwinden lohnen – und die jemals als „klein“ beschrieben worden sind?
Und mal ehrlich: Die erste Teilnahme am Sunday Million ist keine ganz so große Herausforderung wie die Mondlandung oder die Besteigung des Mount Everest – auch wenn es sich das im ersten Moment so anfühlen mag.
Wie du alte Hindernisse überwinden kannst
Es ist so leicht, das Ganze aufzuschieben. Vielleicht nächste Woche. Vielleicht nächsten Monat. Oder nächstes Jahr.
Und das ist auch in Ordnung, wenn du dich nicht voll und ganz dem nächsten Schritt verschrieben hast. Teste dich vielleicht das nächste Mal. Lass diese Gelegenheit verstreichen.
Aber wenn du bis hierher gelesen hast, willst du das natürlich nicht.
Du willst einen Platz im Turnier. Und die Hindernisse, die zwischen dir und einem Turnierticket stehen, sind real.
Sie sind nicht klein. Sie sind sehr real. Und wir werden dir helfen, sie zu überwinden.
Das Übergangsritual
Wenn du das Sunday Million spielst, passiert etwas mit dir: Du lässt den Anfängerstatus ein für alle Mal hinter dir und lernst eine neue Denkweise kennen.
Nennen wir es das Übergangsritual des Pokerns.
Du landest in einer unbekannten Umgebung, kehrst aber besser, erfahrener und mit weniger Angst wieder zurück – und bist bereit, es erneut zu versuchen.
Alte Hindernisse aus dem Weg räumen
Im Folgenden findest du den vollständigen und ultimativen Leitfaden für die Teilnahme am Sunday Million. Wir räumen mit allen Mythen auf und sorgen dafür, dass du bereit bist, dieses Wochenende – und danach an allen weiteren Wochenenden – beim Sunday Million mitzuspielen.
Unser Leitfaden besteht aus fünf leicht verständlichen Abschnitten.
In jedem Abschnitt erfährst du, wie du eine bestimmte Situation überstehen kannst – eine, die dich in der Vergangenheit vermutlich von der Teilnahme abgehalten hat.
Du kannst dir aussuchen, welchen Abschnitt (und in welcher Reihenfolge) du lesen möchtest. Die Links unten bringen dich dorthin, wo du hinwillst. Du kannst sie aber auch der Reihe nach lesen – ganz wie du möchtest.
In fünf Abschnitten zum Sunday Million
In Abschnitt 1 lernst du, wie du verhindern kannst, dass du pleitegehst, bevor du überhaupt Platz genommen hast. Mit anderen Worten: Wie du auf dem Power Path oder über ein Satellite für ein oder zwei Dollar erfolgreich einen Platz beim Sunday Million gewinnen kannst.
In Abschnitt 2 geht es darum, wie du gegen die gefürchteten aggressiven Spieler:innen vorgehen kannst, die dir so oft ein Turnier vermiesen. Hier erfährst du alles, was du brauchst, um sie zu erkennen, dein Spiel anzupassen – und gelegentlich den Spieß umzudrehen.
In Abschnitt 3 beschäftigen wir uns mit dem Thema „Glück“ (oder Pech). Wir zeigen dir, welche Strategien du anwenden kannst, wenn du keine guten Karten bekommst und dringend eine Hand brauchst.
In Abschnitt 4 geht es ums Geld – genauer gesagt um die Frage, wie du ins Preisgeld kommst, anstatt kurz vor der Bubble auszuscheiden.
Und im abschließenden Abschnitt 5 geht es um das Wissen, das du brauchst, um es mit erfahreneren Spieler:innen aufzunehmen, wenn es am Turnierende ums „Eingemachte“ geht (also an die höchsten Preisgelder …).
Am Ende wirst du nicht nur sehen, dass die Berge, die du dir selbst in den Weg geschoben hast, in Wirklichkeit Maulwurfshügel waren – du wirst auch darauf brennen, das Gelernte in die Praxis umzusetzen.
Abschnitt 1: Wie du das beste Satellite für dein Sunday Million-Ticket findest
Wie die meisten Pokerspieler möchtest auch du beim PokerStars Sunday Million mitspielen. Aber im Moment reicht deine Bankroll noch nicht einmal für ein volles Buy-in aus.
Also muss eine Möglichkeit her, das Sunday Million zu spielen, ohne den vollen Preis zu zahlen. Oder anders gefragt: Wie kannst du dieses „Must-Play-Event“ für einen Bruchteil der $109 Startgebühr spielen?
Die Antworten – denn es gibt mehrere – liegen auf der Hand: Über den Power Path (z.B. mit einem Bronze-Powerpass) oder über ein Satellite.
Zwar kaufen sich die meisten Spieler:innen direkt in das Sunday Million ein, aber rund zehn Prozent gewinnen ihre Teilnahme über ein Satellite. Und bei einem Turnier, bei dem regelmäßig Zehntausende mitspielen, sind das eine Menge Satellite-Plätze.
Der Power Path
Der Power Path ist vermutlich die beste Möglichkeit für neue Spieler oder Freizeitspieler, am Sunday Million (und an vielen anderen Live- und Online-Events) teilzunehmen.

Der Power Path gibt dir die Möglichkeit, deinen Platz für das Sunday Million kostenlos zu gewinnen. Wie du sicher weißt, bekommst du an jedem Tag, an dem du ein Echtgeldspiel auf PokerStars spielst, ein kostenloses Power Path-Ticket.
In unserer ausführlichen Einführung in den Power Path erfährst du alles über die vier Schritte und wie du dir ein kostenloses Ticket erspielen kannst (das jeden Tag an alle vergeben wird, die eine einzige Hand beim Echtgeld-Poker spielen).
Aber hier ist die kurze Erklärung, die dir einen Klick erspart.
So funktioniert der Power Path
Es beginnt mit einem 0,50 $ Spin & Go, in das du dich direkt einkaufen oder mit einem Step 1 Ticket einsteigen kannst. Vergiss nicht, dass du jeden Tag, an dem du ein Spiel um echtes Geld spielst, ein solches Ticket erhältst.
Aber halt! Es steckt mehr dahinter, als man auf den ersten Blick sieht.

Die vier Stufen des Power Path. Fang kostenlos an und gewinne einen Bronze-, Silber- oder Gold-Powerpass, der dir Zugang zu den wichtigsten Online- und Live-Events von PokerStars verschafft.
Wie bei den regulären Spin & Go’s gibt es auch bei den Step 1 Spin & Go’s Preise zu gewinnen, die sich nicht auf ein Ticket für Stufe 2 beschränken.
Du kannst alles gewinnen: einen Gold-Powerpass, einen Silber-Powerpass oder einen Bronze-Powerpass. Und das, indem du nur ein Step 1 Spin & Go spielst.
Die häufigsten Preise sind jedoch der Eintritt in Stufe 2. Das bringt dich einen Schritt näher an die Sunday Million.
An diesem Punkt gibt es zwei Möglichkeiten.
Du kannst entweder ein Step 2 $1 Sit & Go spielen (16 Spieler). Oder du entscheidest dich für ein Step 2 $1,50 MTT.
An beiden kannst du teilnehmen, indem du die in Stufe 1 gewonnenen Tickets verwendest. Oder indem du dich direkt einkaufst.
Beide bieten dir Zugang zu Stufe 3.
Beinahe geschafft.
Du befindest dich jetzt bei den Step 3 $11 MTT. Diese Multitisch-Turniere sind die letzte Stufe, in die du dich direkt einkaufen kannst. Der einzige Weg zu Stufe 4 (und damit zu den großen Preisen) führt über Stufe 3: Du musst ein Ticket in Stufe 3 gewonnen haben.
Auf Stufe 4 können die Spieler einen Bronze-, Silber- oder Gold-Powerpass im folgenden Wert gewinnen:
- Bronze-Powerpass – $109
- Silber-Powerpass – $2.500
- Gold-Powerpass – $10.300
Aber was hat das mit dem Sunday Million zu tun?
Deinen Adleraugen wird nicht entgangen sein, dass der Wert des Bronze-Passes genau dem Wert eines Sunday Million-Tickets entspricht. Frage beantwortet.
Und das alles kostenlos – vorausgesetzt, du hast eine Hand Poker um echtes Geld gespielt. Mit anderen Worten: Es gibt keinen besseren Weg, deinen Platz beim Sunday Million zu gewinnen.
Übrigens: Wenn du jetzt neugierig auf die Silber- und Gold-Powerpässe geworden bist (und das solltest du am Ende dieses Leitfadens sein), dann schau dir diesen Artikel an.
Satellites
Jede Woche werden bei PokerStars über Satellitenturniere Plätze für fast jedes große Turnier vergeben – Events, die sich die Spieler:innen normalerweise nicht leisten könnten.
Mit anderen Worten: Für dich sind Satellites perfekt. Sie sind dein Weg zum echten Turnierpoker.
Die nächsten Abschnitte beschäftigen sich also mit der richtigen Satellite-Strategie – wie man das passende Sunday Million-Satellite auswählt, aber auch, wie man erfolgreich Satellites spielt. (Dieser zweite Teil ist natürlich auch für Power Path-Spieler:innen interessant.)
Das Beste daran ist: Bei vielen Satellites musst du nicht das ganze Turnier gewinnen, sondern nur auf den vorderen Plätzen landen. Auch das werden wir durchgehen.
Und was noch besser ist: Die hier gezeigte Strategie kann dir auch nach deinem Sprung ins Sunday Million helfen … und bei allen anderen Turnieren, die du gerne spielst.
Mit zwei Schritten zum Ziel
Los geht’s mit zwei einfachen Schritten.
Zunächst geht es darum, das richtige Satellite für dich zu finden. Es gibt viele dieser Qualifikationsturnieren, in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Also solltest du diejenigen finden und spielen, bei denen du einen Vorteil hast.
Danach gehen wir gemeinsam die verschiedenen Phasen eines Satellites durch – die frühe, mittlere und die Endphase.
Vergiss nicht: Bei vielen Satellites geht es nicht darum, das ganze Ding zu gewinnen. Aber dieser Leitfaden wird dir auch dabei helfen.
So geht’s los
Als Erstes musst du also alle verfügbaren Satellites finden und dann deine Auswahl treffen. Vergiss nicht: Das Sunday Million ist das größte Event der Woche auf PokerStars, und die Satellites finden die ganze Woche über statt.
Beginne damit, dich in den PokerStars-Client einzuloggen. Dort klickst du auf die Registerkarte „Sunday Million“ und im sich öffnenden Fenster auf „Satellites“.
Darauf erscheint eine Liste der Satellitenturniere in der Reihenfolge des Datums, mit dem Buy-in und der Anzahl der Tickets, die du gewinnen kannst.

Im obigen Beispiel findest du unter anderem Satellites mit einem Buy-in von $1,10 und 3 garantierten Sunday Million-Tickets.
Mit anderen Worten: Du kannst für etwas mehr als einen Dollar einen Platz im Wert von 109 Dollar gewinnen.
Wer weiter scrollt, findet auch $11-Satelliten mit 30, 70 oder 200 verfügbaren Plätzen.
Du hast also die Wahl zwischen einem „Top 3-Turnier“ für eine geringe Startgebühr oder einer Top 30-, Top 50- oder Top 200-Platzierung für etwa ein Zehntel des richtigen Tickets.
Sortiere die Satellites nach Datum, Buy-in, Preispool und anderen Kategorien und bringe sie in die von dir gewünschte Reihenfolge.
Wenn du das getan hast, solltest du dir überlegen, welche Strategie für dich am besten geeignet ist…
PokerStars Learn – deine unschätzbare Ressource
Auf PokerStars Learn findest du Hunderte von Trainingsartikeln für jedes erdenkliche Poker-Szenario. Dazu gehören auch Strategien für die Satellitenturniere, in denen man einen Platz beim Sunday Million ergattern kann.
Vergiss nicht: Du erhöhst deine Chancen auf die Qualifikation am besten dadurch, dass du ein Satellite auswählst, das zu deinen Stärken passt.
Wenn du zum Beispiel viele Sit and Go’s spielst, solltest du ein Satellite mit möglichst wenigen Tischen spielen. Aber wenn du in Multitisch-Turnieren besser bist, solltest du natürlich ein MTT aussuchen.
Denke bei deiner Auswahl auch an die Turnierstruktur: Turbos und PKO-Turniere passen zu manchen Spielern besser als zu anderen.
Aber gehen wir einmal davon aus, dass du dich für ein MTT entscheidest.
Die frühe Phase
In der Anfangsphase geht es darum, Chips zu sammeln, aber auch darum, die Gegner am Tisch richtig einzuschätzen.
Wenn du Pokeranfänger bist oder glaubst, dass du das nicht kannst, kannst du hier nachlesen, wie du dir bessere Pokernotizen machst. Aber versuche Folgendes, um deine Beobachtungsgabe sofort zu verbessern, wenn jemand sein Blatt zeigt:
- Achte darauf, mit welchen Händen die Spieler an deinem Tisch in den Pot einsteigen
- Mit welchen Händen haben sie gelimpt?
- Mit welchen Händen haben sie erhöht oder ein Raise gecallt?
Dafür brauchst du keine mathematischen Fähigkeiten oder geheime Tricks. Es geht nur darum, aufmerksam zu sein.
Und falls du dir nicht alles merken kannst, was du siehst (darin bist du nicht allein!), dann mach dir im Spielverlauf einfach ein paar Notizen.
Hier ist ein Beispiel von PokerStars Learn:
„Wenn du einen Spieler siehst, der von der frühen Position aus limpt, ein Raise eines Spielers aus der späten Position callt, bei einem Board mit K-T-6-7-3 checkt/callt und dann 6-5 offsuit zeigt, reicht diese eine Hand, um zu wissen, dass du es mit einer loosen/passiven „Calling Station“ zu tun hast.
„Und damit wissen wir auch, wie wir diesen Spieler ausnutzen können … Wir werden einfach häufigere und höhere Einsätze bringen, wenn wir eine gute Hand haben, und wir werden nicht versuchen, ihn zu bluffen, wenn wir keine gute Hand haben.“
Du siehst also: Nichts daran ist kompliziert. Oder erfordert jahrelange Erfahrung. Aufpassen zahlt sich immer aus – egal ob als „Pokerprofi“ oder wenn du erst seit kurzer Zeit Poker spielst. Das liegt ganz in deiner Macht.
Außerdem ist es eine gute Angewohnheit, die du dir angewöhnen solltest. Sie hilft dir, die nächste Phase des Satellites zu erreichen, über die wir nun sprechen wollen …
Die mittlere Phase
Wenn du die Schritte oben befolgt hast, solltest du jetzt ein paar Notizen zu den Spielern an „deinem“ Tisch haben. Und du solltest wissen, auf welche Spieler du besonders achten musst und gegen welche Gegner du versuchen solltest zu spielen.
Schauen wir uns ein paar Grundregeln an …
- Versuche, bei Gegnern, die mit schwächeren Händen eröffnen, häufiger eine 3-Bet zu bringen.
- Damit setzt du sie unter Druck, ihre Hand zu verteidigen – was eine schlechte Entscheidung sein kann, wenn sie nicht in Position sind.
PokerStars Learn meint dazu:
„Wenn du gesehen hast, dass jemand mit einer Hand wie 9-7 Under-the-gun eröffnet, ist seine Range viel zu weit, um sich gegen deine 3-Bets angemessen zu verteidigen.
Indem du darauf achtest, wie deine Gegner spielen, und das auf dein eigenes Spiel anwendest, erhöhst du deine Chancen, mehr Chips zu sammeln.“
Das Turnierfeld sollte sich inzwischen langsam ausgedünnt haben. Die schwächsten Spieler haben die Tische verlassen, und die Short Stacks werden bald folgen.
Spieler, die zu diesem Zeitpunkt gut dastehen, spielen selektiv und aggressiv. Genau so wirst du jetzt auch vorgehen.
Dein Plan besteht darin, mit Hilfe deiner Notizen kontinuierlich Chips anzuhäufen. Darum geht es in dieser mittleren Phase – die Chips zu sammeln, die du brauchst, um in die Endphase zu kommen.
Und darüber werden wir als Nächstes sprechen…
Die Endphase
So weit zu kommen, ist an sich schon eine große Leistung.
Man kann nie vorhersagen, was beim Poker passieren wird. Aber wenn du dir Notizen gemacht und sie mit Hilfe der Hinweise in diesem Artikel zu deinem Vortel genutzt hast, bist du in einer guten Position, um auch den letzten Schritt zu machen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob du die Endphase mit einem großen oder einem kleinen Stack erreichst (oder ob du etwas dazwischen hast).
Du solltest nur eines nicht vergessen: Deine Strategie hängt immmer auch von der Art des Satellites ab, das du spielst. Schließlich macht es einen Riesenunterschied, ob nur ein Sunday Million-Ticket für den Gewinner ausgespielt wird oder ob es sich um ein Super-Satellite mit 50 Turniertickets handelt.
Fangen wir also mit dem besten Fall an …
Big Stack
Das ist das Traumszenario – ein großer Stack in einem Super Million-Satellite, während die Bubble schnell näherrückt.

Alle möchten mit einem Big Stack spielen, aber nicht alle wissen, wie man einen großen Stack optimal nutzen kann …
Du hast dein Ticket also gut wie sicher – falls du bestimmte Alptraumszenarien vermeidest. Dafür solltest du Folgendes tun (und Folgendes lassen):
- Du SOLLTEST vor dem Flop mit zwei beliebigen Karten gegen Spieler mit mittelgroßen Stapeln min-raisen. Damit holst du dir die Blinds und Antes. Wenn sie All-in gehen, kannst du einfach folden (aber sie werden wahrscheinlich viele Hände folden).
- Du SOLLTEST alle All-ins der Short Stacks callen. Sie können deine Position als einer der Big Stacks nicht gefährden, und du willst versuchen, sie aus dem Satellite zu werfen.
- Du SOLTTEST dich NICHT auf eine Konfrontation mit einem anderen Big Stack einlassen. Das ist zu diesem Zeitpunkt wirklich die einzige Bedrohung für dich.
Solange du dich also nicht unnötig mit anderen Big Stacks anlegst, sollte alles gut gehen. Ein Ticket wird auf dein PokerStars-Konto wandern!
Soweit also das ideale Szenario. Aber was ist mit dem Gegenteil, dem Short Stack-Szenario?
Lass uns das als Nächstes ansehen…
Short Stack
Aus der Sicht eines Short Stacks sieht die Pokerwelt ganz anders aus.
Das heißt aber nicht, dass du dir nicht einen Vorteil verschaffen und die Welt auf den Kopf stellen kannst! Und genau das sollte dein Ziel sein.
Also, worauf kannst du dich einstellen? Die meisten Spieler werden nur darauf warten, dass du bustest. Sie werden sich nicht unnötig in irgendwelche Hände einmischen.

Das Gleiche gilt für das Spiel als Short Stack. Es ist eine Herausforderung, keine Frage, aber es gibt dir auch die Möglichkeit, aggressiv zu sein.
Und was bedeutet das für dich? Es bedeutet, dass du keine Angst haben musst, aggressiv zu sein – vor allem, wenn einen kleinen, aber keinen gefährlich kleinen Stack hast. Das kannst du anhand der Größe deines Stacks beurteilen.
Hier ist ein Beispiel …
„Wenn am Button zu dir gefoldet wird und du einen Stack von 7 Big Blinds hast, wird ein Shove (All-in) sehr häufig die Blinds einsammeln, wenn deine Gegner auf 13 bzw. 12 Big Blinds sitzen. Sie haben Stacks, die es sich leisten können, kleinere Stacks an der Bubble einfach auszusitzen.
Wenn sie dich callen und verlieren, werden SIE zum Short Stack.
Wenn wir unsere 7 Big Blinds gegen einen Big Stack mit 58 Big Blinds in die Tischmitte schieben, kann der natürlich großzügiger callen und versuchen, uns zu busten, weil der Schaden an ihrem Stack selbst bei einer verlorenen Hand ihre Position nicht gefährdet.“
Mit anderen Worten: Es geht darum, deinen eigenen Stack im Verhältnis zu den Stacks deiner Gegner einzuschätzen. Vermeide die Big Stacks und sammle die Chips derjenigen Gegner ein, die Angst haben, mit dir den Platz zu tauschen.
Es gibt noch ein weiteres Szenario, das wir uns ansehen sollten …
Mittelgrosser Stack
In gewisser Hinsicht ist dies das schwierigste der drei Szenarien.
Die Welt ist klar umrissen, wenn du einen Big Stack oder einen Short Stack hast. Mit einem mittelgroßen Stack kannst du dich jedoch auf einen Drahtseilakt einstellen.
Aber lass uns das einmal genauer durchgehen.
Wie bei den anderen Szenarien musst du dir über deine eigene Position im Verhältnis zu den anderen Stacks an deinem Tisch im Klaren sein.
Fang damit an, wie viele superkleine Stacks es gibt. Sind genug davon am Tisch, ist Geduld deine wichtigste Waffe. Wenn du sie „aussitzen“ kannst, wäre das eine kluge Strategie.
Aber du kannst dich nicht immer darauf verlassen, dass das der Fall ist. Also halte die Augen nach diesen beiden Situationen offen:
Situation Eins: ein erstklassiges Blatt. Das ideale Szenario ist immer hilfreich. Du kannst mit dem Wissen spielen, dass du in einer starken Position bist.
Aber diese erstklassigen Hände verschwinden oft, wenn man sie am meisten braucht.
Was kannst du also noch tun?
Situation Zwei: Du kannst dir die anderen mittelgroßen Stacks ansehen, die ebenfalls versuchen, die Short Stacks auszusitzen. Welche von ihnen würden ernsthaft in Schwierigkeiten geraten, wenn sie eine Hand gegen dich verlieren?
Die Notizen, die du dir gemacht hast, werden dir bei dieser Entscheidung helfen – falls du deine Gegner nicht ohnehin schon gut genug kennst. Schließlich seid ihr ja ziemlich lange schon im Turnier.
Diesen Spielern bleibt keine andere Wahl, als auszusteigen, wenn sie kein gutes Blatt haben.
Das macht sie zu großartigen Gegnern, die du ausbeuten kannst, um deinen mittlelgroßen Stack in einen größeren, stabileren Stack zu verwandeln.
Leg sofort los
Falls du immer noch auf den richtigen Zeitpunkt wartest, um beim Sunday Million mitzuspielen, haben dir die obigen Erklärungen hoffentlich gezeigt, dass es keinen Grund gibt, noch länger zu warten. Mit den richtigen Satellites und unserem einfachen Leitfaden für jede Phase des Turniers kannst du enorme Fortschritte machen.
Und wenn die Satellites bei $1,10 (oder noch weniger) beginnen, kannst du diese Strategie immer wieder anwenden.
Du musst nicht mehr von der Rail aus zusehen. Nie mehr etwas verpassen. Du musst nicht mehr die Ergebnisse lesen und dich fragen, was gewesen wäre, wenn … Und vor allem musst du dich nicht mehr machtlos zu fühlen, wenn es darum geht, dein Spiel zu ändern und der Spieler zu werden, der du sein willst.
Du kannst sofort loslegen, indem du dir die Sunday Million-Satellites in der PokerStars-Lobby ansiehst (oder die Steps-Turniere auf dem Power Path).
Vergiss nicht: Wenn die Nervenprobe der Qualifikation für das Sunday Million hinter dir liegt, musst du dich auf das Event selbst vorbereiten – und auf die Gegner, mit denen du es dort zu tun bekommst.
Die meisten der Teilnehmer sind wahrscheinlich viel erfahrener und genauso erpicht darauf, deine Chips in die Finger zu bekommen.
Deshalb gehen wir jetzt darauf ein, wie du es mit diesen Spielern aufnehmen kannst – im Abschnitt 2: Wie du dir die Bullys vom Hals hältst.
Abschnitt 2: Wie du gegen aggressive Spieler spielst (und dir die Bullys vom Hals hältst!)
Es gibt nichts Schlimmeres als den Spieler an deinem Tisch, der alle anderen, vor allem dich, unerbittlich schikaniert.
Diese Aggro-Typen verwamdeln jede noch so angenehme Turnieratmosphäre in einen Albtraum. Am schlimmsten ist, dass sie gleichzeitig auch noch deine eigenen Turnierziele zum Scheitern bringen können.
Entweder zwingen sie dich dazu, einen Fehler zu machen, der dich deinen Stack kostet. Oder du erstarrst und beschränkst dich auf eine Handvoll seltener Premium-Hände.
Die Vorstellung allein kann ausreichen, um jemanden davon abzuhalten, Events wie das Sunday Million zu spielen.

Felix Schneiders – einer der nettesten Menschen in der Pokerszene – sieht vorübergehend wie ein „Maniac“ aus (genauere Erklärungen siehe unten ….).
Aber was wäre, wenn du, anstatt das Opfer dieser Tisch-Tyrannen zu werden, ihren Spielstil schnell analysieren und eine einfache Strategie entwickeln könntest, die ihre Macht über dich neutralisiert?
In einem solche Fall würdest du eine Begegnung mit ihnen nicht nur überleben, sondern vermutlich noch davon profitieren.
Der nächste Teil unseres Sunday Million-Leitfadens zeigt dir, wie dir genau das gelingen kann.
Als Erstes werden die vier verschiedenen Typen von Bullys vorgestellt, denen du wahrscheinlich begegnen wirst. Und danach bekommst du einfache, leicht umzusetzende Tipps, wie du gegen jeden von ihnen vorgehen kannst. Du wirst schnell merken, dass du dich nicht mehr vor ihnen fürchten musst – wahrscheinlich wird schnell eher das Gegenteil der Fall sein.
Also lies weiter …
Die vier Bully-Typen
Wie du gleich feststellen wirst, gibt es vier Typen von Bullys, vor denen du dich in Acht nehmen solltest (der Begriff „Bully“ bezieht sich natürlich nur auf ihr Pokerspiel – wahrscheinlich sind sie im echten Leben richtig nette Typen!)
Vielleicht kennst du die Begriffe sogar schon:
Smart LAG. Bad LAG. Maniac. TAG Bully.
(Nur zur Erinnerung: LAG = Loose Aggressive. TAG = Tight Aggressive. Maniac = na ja, du weißt schon …).
Indem du den Spielertyp erkennst, mit dem du es zu tun hast, kannst du ihm ein wenig von seiner Unberechenbarkeit nehmen. Was vielleicht unvorhersehbar erscheint, ergibt mehr Sinn, wenn du das herausgefunden hast.
Mit den folgenden Tipps kannst du dann die schlimmsten Auswirkungen rückgängig machen. Das sollte die Angst aus deinem Spiel nehmen und dir genug Selbstvertrauen geben, um die ersten Phasen eines Turniers zu überstehen.
Mit mehr Übung wird das Erkennen dieser verschiedenen Spielertypen nach und nach zur zweiten Natur – und auf die Dauer wirst du sogar einen Vorteil daraus ziehen.
Indem du lernst, wie du dich gegen diese vier hyperaggressiven Spielertypen zur Wehr setzen kannst, erwirbst du dadurch auch genügend Kenntnisse, um den Spieß umdrehen und ihren eigenen Spielstiel gegen sie – und für dein eigenes Spiel – auszunutzen.
Aber das heben wir uns für das nächste Abschnitt auf.
Im Moment kannst du dir das, was wir dir zeigen werden, wie eine Kampfsportart vorstellen. Als einen Weg, die Stärke deines Gegners gegen ihn einzusetzen. Nennen wir es „Poker-Judo“.
Unser Plan ist es, dich zum Schwarzen Gürtel zu machen. Also, gehen wir auf die Matte.
Ihre Eigenschaften – und wie du sie schlagen kannst
Es gibt vier Arten von Spielern, auf die du achten musst. Das klingt nach viel, ist es aber nicht. Wie du sehen wirst, gehen wir jeden von ihnen einzeln durch und geben dir das Handwerkszeug, um dich zu verteidigen.
Wir beginnen mit den Merkmalen der einzelnen Spielertypen. Dann erklären wir dir ein paar einfache Umstellungen, die du vornehmen kannst.
Nichts davon ist kompliziert, und nur das Wenigste beruht auf Annahmen. Es hätte keinen Sinn, dir etwas beizubringen, was jahrelange Übung oder ein Superwissen über das Thema Poker erfordert.
All das brauchst du nicht. Diese Beschreibungen werden dir wahrscheinlich sogar vertraut vorkommen – ziemlich vertraut, wenn ich so darüber nachdenke.
Smart LAG
Fangen wir damit an, wie du diese cleveren, loose-aggressiven Spieler:innen erkennen kannst:
- Smart LAGs spielen viele Hände, und sie spielen sie auch nach dem Flop gut.
- Sie spielen große Pötte nur dann, wenn sie eine gute Hand haben.
- Sie sind gut genug, diese Definition je nach Gegner zu ändern.
- Ihr Ziel besteht darin, kleine Pötte zu gewinnen. Und zwar viele. Und mit ihren guten Händen optimales Value zu erzielen.
Um es klar zu sagen: Diese Smart LAGs sind gute Spieler:innen. Und man kann jede Menge von ihnen zu lernen. Du musst ihnen nur dabei zusehen, wie sie eine andere arme Seele auseinandernehmen, um eine eindrucksvolle praktische Demonstration der oben beschriebenen Definitionen zu erleben.

Eine aggressive Spielerin wie Deborah Worley-Roberts kann einen Tisch leicht dominieren. Sich der Bedrohung durch aggressive Spieler:innen bewusst zu sein, ist ein notwendiger Bestandteil einer erfolgreichen Online-Strategie.
Und so kannst du dein Spiel anpassen, um es mit ihnen aufzunehmen:
- Wenn sie auf einen kleinen Pot-Gewinn aus sind, greife sie an. Bring auf dem Flop häufiger einen Check-Raise. Call den Flop und setze auf dem Turn. Sie sind auf leichte Beute aus – also wehre dich dagegen.
- Es gibt keinen Grund, sich auf eine direkte Auseinandersetzung einzulassen. Vermeide es also, große Pötte gegen sie zu spielen, sofern du keine erstklassige Hand hast. Vor allem, wenn ihr beide zu den Big Stacks gehört.
- Wenn sie „Small Ball“-Poker spielen – also eine große Auswahl an Starthänden, aber mit sehr kleinen Einsätzen -, versuche es mit „Long Ball“-Poker, wenn du in die Hand einsteigst.
Was damit gemeint ist? Hier folgt die Erklärung von PokerStars Learn …
„Es bedeutet, dass du vor dem Flop einige ungewöhnlich hohe 3-Bets gegen ihre Eröffnungen bringst, oder nach dem Flop übergroße Bets oder Raises spielst, um sie zu attackieren.„
Aber Achtung: Denk daran, dass du deine Attacken nicht übertreiben solltest. Du willst nicht in einem großen Pot landen, ohne eine echte Hand zu haben.
„Der Gedanke dahinter ist, ihnen die Möglichkeit zu nehmen, erfolgreiche viele kleine Pötte einzustreichen – indem du höhere Bets bringst, und zwar gegen ihre Range, die zwangsläufig schwächer ist als normal, weil sie von vorneherein mit vielen – auch schwachen – Händen in einen Pot einsteigen.“
Kurz gesagt: Drehe ihre aggressive Small Ball-Strategie gegen sie um.
Bad LAG
Beginnen wir wieder damit, sie anhand ihres Spielstils zu identifizieren:
- Diese Spieler spielen viele Hände, spielen sie aber nach dem Flop nicht immer gut.
- Bad LAGs bluffen zu viel und gehen mit schwachen Händen zu weit, um dich allein durch rohe Gewalt zu zermürben.
- Sie passen ihre Spielweise nur schlecht auf den Gegner an.
- Sie erkennen nicht immer, wie andere Spieler auf ihre eigene Aggression reagieren.
Kommt einem bekannt vor, oder?
Hier sind einige Anpassungen, die dir gegen sie zu einem größeren Stack verhelfen, und ihnen zu einem viel kleineren …
- Fang damit an, ein bisschen spekulativer zu werden, vor allem mit einem großen Stack. Früher oder später triffst du deine Hand – und dann zahlen sie dich aus.
- Arbeite mit höheren Value Bets als üblich. Das bedeutet, dass du diese Einsätze größer machst, als du es normalerweise tun würdest. Schlechte LAGs werden sich weniger darauf einstellen und dir mit ihren schlechteren Händen mehr Value bringen.
- Mit manchen Händen, wie z.B. Top-Paar mit Top-Kicker oder hohe Overpairs, kannst du gegen sie größere Pötte spielen, als du es gegen andere Spielertypen tun würdest.
- Und wenn du ein Monster erwischst, kannst du slow spielen, wenn der „Bad LAG“ zu bluffen scheint. Oder du spielst dein Monster einfach schnell – mit hohen Einsätzen von Anfang an. Schlechte LAGs werden dazu neigen, ihre gefundenen Hände zu überspielen und dich auch mit ihren weniger starken Händen ausbezahlen.
Und zum Schluss noch eine letzte Anpassung: Versuch, nicht zu selbstgefällig auszusehen, wenn ihr Turnier ein vorzeitiges Ende findet.
Aber Bad LAGs sind nicht unbedingt die schlimmsten Bullys am Tisch – schließlich gibt es auch noch die Maniacs …
Maniac
Du hast es vielleicht schon geahnt, aber diese Spieler sind am leichtesten zu erkennen. Hier erfährst du, wie du sie ausspielst. Ihre Merkmale?
- Eine endlose Reihe von Bets und Raises bei fast jeder Gelegenheit.
- Nachdem sie vor dem Flop in viele Hände eingestiegen sind, spielen sie nach dem Flop häufig marginale Hände.
- Sie machen oft Druck mit schwachen Blättern oder gar nichts auf der Hand und bluffen dadurch zu oft.
Wahrscheinlich hast du diese Hinweise gar nicht gebraucht. Aber kommen wir nun dazu, wie du mit ein paar einfachen Anpassungen das Beste aus diesen unberechenbaren Aufeinandertreffen machen kannst.
- Maniacs versuchen, vermeintliche Schwächen angreifen. Ermutige sie also, häufiger ihren Lieblingsfehler (Bluffen) zu begehen, indem du Schwäche zeigst, wenn deine Hand einen Showdown Wert hat.
- Calle sie häufiger als sonst üblich. Das bedeutet, dass du ein bisschen mehr wie eine Calling Station spielen musst. Denn überleg mal: Wenn du gegen jemanden spielst, der zu leicht callt, sollte dein Plan darin bestehen, bei jeder Gelegenheit Value Bets zu bringen, aber niemals zu bluffen (schließlich wird er dich callen). Also dreh einfach den Gedankengang um.
- Erhöhe deine Monsterhände am River, wenn sie die Action bestimmen. Maniacs bluffen mehr als alle anderen Spieler am Tisch. Gib ihnen also so viel Raum wie möglich dafür. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Wenn es sich um „Super Maniacs“ handelt, also um die Art von Maniacs, die mit Müll raisen, solltest du mit deinen Monsterhänden vor dem River raisen – damit sie so schnell wie möglich so viel wie möglich in die Hand investieren.
Du hast die Maniacs überlebt. Damit kommen wir zum letzten Bully-Typ …
TAG Bully
Von allen aggressiven Spielern, denen du am Tisch begegnest, wirst du diesen Typ wahrscheinlich seltener treffen als alle anderen. Aber wenn du einem TAG Bully gegenüber sitzt, kannst du dich auf Folgendes einstellen:
- Sie sind fast nie passiv, wenn sie einen Pot spielen.
- Sie verwenden häufig „Push“-Taktiken (niemals „Pull“).
- Man kann sich nur schwer auf sie einstellen. Sie neigen dazu, eine bessere Hand-Range zu spielen und bluffen daher in einem ausgeglichenen Verhältnis zu ihren legitimen Value Bets.
Aber auch gegen TAG Bullys kannst du dich zur Wehr setzen – mit einigen Anpassungen:
- Bringe Bluffs oder Semi-Bluffs, wenn es der Situation angemessen ist. Wenn TAG-Bullys eine Schwäche haben, dann die, dass sie anfällig für Bluffs auf Boards sind, die gut für deine Range aussehen (und schlecht für ihre).
- Gute Nicht-Monsterhände sorgen in der Regel dafür, dass du die Range des TAG-Bullys breit hältst. In Verbindung mit dem oben genannten Punkt werden deine Erhöhungen oder Re-Raises ihre Range auf stärkere Hände und Draws einschränken – was nicht immer wünschenswert ist, wenn wir eine gute, aber nicht großartige Made Hand haben.
- Zu guter Letzt ist es nicht verkehrt, sie gelegentlich einfach zu vermeiden. Ein TAG-Bully ist ein schwieriger Gegner, auf den man sich einstellen muss – schwieriger als die anderen Typen, die wir hier aufgelistet haben. Zum Glück wirst du ihnen nicht oft über den Weg laufen.
Lass dich nicht einschüchtern, fang an zu spielen
Wir haben also die vier verschiedenen Arten von aggressiven Spielern identifiziert, auf die du bei jedem Turnier unweigerlich treffen wirst.
Wir haben dir auch erklärt, wie du sie erkennst und wie du dich an ihre Spielweise anpassen kannst – und gelegentlich sogar den Spieß umdrehst.
Wenn du aufhörst, sie als Gegner zu sehen, die deine Chancen ruinieren, und sie stattdessen als Spieler ansiehst, gegen die du gut gerüstet bist, wird dein Selbstvertrauen steigen – und damit auch deine Chance auf ein erfolgreiches Weiterkommen.
Natürlich wirst du nicht jedes Mal gewinnen. Aber du wirst anfangen, dich weniger eingeschüchtert zu fühlen.
Du wirst auch erkennen, dass deine Chancen bei Turnieren nicht rein vom Glück abhängen, sondern in deinen eigenen Händen liegen. Und darum geht es im nächsten Teil dieses Leitfadens …
Abschnitt 3: Wie du dein Glück ändern kannst (oder wie du spielst, wenn du keine guten Karten bekommst)
Es ist eine quälende Erfahrung: Eine Hand nach der anderen kommt, aber du siehst nicht einmal den Hauch einer spielenswerten Hand.
Langsam aber sicher schrumpft dein Chipstapel, während du verzweifelt auf zwei Karten hoffst, mit denen du etwas anfangen kannst.
Das ist nicht nur elendes Gefühl, sondern diese endlose Pechsträhne und die stetige Flut schlechter Karten können dir das Gefühl geben, dass sich die ganze Welt gegen dich verschworen hat.

Poker kann sich tatsächlich manchmal so anfühlen, als hätte sich alles gegen dich verschworen. Aber die besten Spieler wissen, dass es nur auf die Dinge ankommt, die man selbst kontrollieren kann. Vor allem, wenn du „card dead“ bist.
Aber was wäre, wenn du die Situation ändern könntest, anstatt machtlos dazusitzen und nichts zu tun?
Was wäre, wenn du mit ein paar einfachen Techniken nicht nur die Pechsträhne stoppen, sondern auch die Karten, die du bekommst, fast bedeutungslos machen könntest?
Das würde bedeuten, dass dein Pech ein Ende hätte. Ein für alle Mal.
In diesem Abschnitt unseres Sunday Million-Leitfadens verraten wir dir, wie du genau das erreichen kannst.
Wir zeigen dir, wie du dein „Pech“ hinter dir lassen und zu einem Spieler werden kannst, der solche Ausreden nicht mehr braucht. Wir zeigen dir, was du tun kannst, um dein Schicksal zu ändern.
Auch wenn du das ganze Turnier über keine guten Karten bekommst. Selbst wenn dein Stack auf gefährliche Werte schrumpft. Und auch dann, wenn du keine Möglichkeit mehr siehst, deinen freien Fall aufzuhalten.
Dem Pech ein Ende machen
Wie werden wir also das Gefühl los, von einer Pechsträhne verflucht worden zu sein?
Wie stellen wir sicher, dass wir auch dann noch gut spielen, Chips sammeln und in einem Turnier weiterkommen, wenn wir keine guten Hände mehr bekommen?
Indem wir den folgenden Prozess durchgehen.
Und auch hier wollen wir wieder darauf hinweisen, dass keiner der vier folgenden Tipps großartige Erfahrung voraussetzt. (Und dass du diese Tipps in jedem Turnier brauchen kannst.)
Du wirst diese Fähigkeiten immer wieder anwenden können. Du wirst feststellen, dass du weniger von „schlechten Karten“ erzählst. Oder von „Glück“. Und letzten Endes wirst du dir mitfühlend die Geschichten jener Spieler anhören, die von Bad Beats und Glück reden – und genau wissen, dass ihre Chips dir gehören.
Das ist allemal besser, als „dieser eine Spieler“ zu sein, der in jedem Turnier auftaucht.
Du weißt genau, wen wir meinen. Der Spieler, der von sich selbst behauptet, der Beste der Welt zu sein – wenn er nicht eine epische Serie schlechter Karten (und/oder Pechsträhne) hätte.
Drei Schritte machen dich stärker
Wir werden dir drei einfache Schritte zeigen, die dein Spiel verändern.
Der erste Schritt besteht darin, diszipliniert zu bleiben. Wir reden hier nicht von voller Konzentration – sondern schlicht davon, aufmerksam zu sein.
Der zweite Schritt besteht darin, in „Situationen“ zu denken anstatt in „Händen“ – und das ist wahrscheinlich die wichtigste Methode, um dein Spiel grundlegend zu verbessern.
Und als letzten Schritt solltest du lernen, deine Push-or-Fold-Ranges zu kennen. Das soll nicht heißen, dass du komplizierte Zahlenfolgen auswendig lernst. Es ist viel einfacher als das – und wir zeigen dir, wie.
All das versetzt dich in eine viel bessere Position, um in einem Turnier auch dann weiterzukommen, wenn du keine guten Karten mehr bekommst.
Abgesehen davon macht es dich auch generell zu einem besseren Spieler – einer, der sein Spiel unter Kontrolle hat und nicht einer, der vom Spiel kontrolliert wird.
Also dann …
Bleib diszipliniert
Bevor du an körperliche Ertüchtigung und das lückenlose Einprägen aller Ereignisse auf und rumnd um den Tisch denkst … solltest du einen Schritt Abstand nehmen.
Das alles brauchst du nicht.
Du kannst versuchen, dir alles zu merken, was du siehst – aber du wirst ziemlich schnell anfangen, Dinge zu vergessen. Und es gibt einen viel einfacheren Weg, das Ganze anzugehen.
Schließlich wollen wir verhindern, dass du zu den Spielern gehörst, die ihren Abgang aus dem Turnier auf die Karten schieben.
Wie Dave Roemer auf PokerStars Learn schreibt: Der Spieler, der Ausreden findet wie „Das war die beste Hand, die ich seit zwei Stunden gesehen hatte.“.
Vergessen wir nicht, dass es hier um Poker geht. Und Poker läuft nun mal nicht immer so, wie wir es uns wünschen. Aber dennoch hast du mehr Kontrolle über dein Schicksal, als du denkst. Und genau darum geht es hier.
Was bedeutet es also, diszipliniert zu bleiben?
Ganz einfach.
Es bedeutet, dass man sich nicht von diesen weniger-als-mittelmäßigen Händen verführen lässt, die mitten in einer Phase voll unterdurchschnittlicher Karten stärker aussehen, als sie tatsächlich sind.
Du kennst sie. Hat jemand Bube-Neun gesagt? Oder Dame-Acht?
Nur weil dich zum ersten Mal seit langem wieder ein Gesicht anschaut, heißt das noch lange nicht, dass du handeln solltest.
Lass dich nicht dazu verleiten, etwas auszuprobieren, nur weil es die erste Bildkarte ist, die du seit einer (gefühlten) Woche siehst. Lass die anderen ihre Chips mit schwachen Händen verschwenden.
Bleib aufmerksam
Über eines kannst du dir sicher sein: Der Spieler, der sich ständig über schlechte Karten beschwert, ist nicht aufmerksam genug.
Aber genau das solltest du tun – denn ist eine einfache und leichte Art, Informationen zu sammeln.
Beginne damit, andere zu beobachten. Und erinnere dich an die Notizen, die du vorhin gemacht hast (schau in Abschnitt 1 nach, wenn du eine Auffrischung brauchst – und hier, wenn du mehr zum Thema „Notizen über seine Gegenspieler machen“ nachlesen willst).
Möglicherweise denkst du jetzt, dass Notizen schön und gut sind, aber dass sie dir nichts nützen, wenn du nicht weißt, wonach du suchen sollst.
Lass uns das ändern.
Fang damit an, darauf zu achten, wer foldet.
Jeder wirft die miserablen Hände weg. Aber andere passen auch bessere Hände – die Art, die sie eigentlich verteidigen sollten.
Versuch also, den Überblick zu behalten. Wer ist wer? Du weißt, warum du foldest, aber warum tun sie es?
Das wird dir auch helfen, die neuen Bully-Fähigkeiten anzuwenden, die du in Abschnitt 2 gelernt hast. Du wirst letztlich wissen, wer schwach spielt und wie du ihn oder sie attackieren kannst.
Aber es gibt einen noch nützlicheren Trick, den du anwenden könntest. Er ist der erste Schritt hin zur Entwicklung von Poker-Superkräften.

Folden ist ein wichtiger Teil des Spiels. Aber wie ein alter Song sagt: You gotta know when to hold ‚em / and when to fold ‚em …
Denke in Situationen, nicht in Händen
Kommen wir nun zur wichtigsten Fähigkeit, die du entwickeln kannst, um dich nicht länger über Pech und „tote Karten“ beschweren zu müssen. Zur Superkraft, die dir erlaubt, anders zu denken. Dank der du nicht länger in der „Schlechte-Karten-Falle“ gefangen sitzen musst.
Denn wenn du nur die Karten spielst, die du bekommst, wirst du immer glauben, dass du „card dead“ bist.
Dazu noch einmal Dave Roemer:
„Spieler:innen, die sich ständig darüber beschweren, dass sie keine Karten mehr bekommen, kehren in der Regel immer wieder zu diesem Mantra zurück, weil sie nur ihre eigenen Karten spielen.“
Aber genau das kannst du ändern. Und wenn du den ersten beiden Ratschlägen folgst, diszipliniert bleibst und aufmerksam bist, ist der Anfang schon gemacht.
Wie hebst du dein Spiel auf das nächste Level?
Schauen wir uns zuerst ein extremes Beispiel an.
Nehmen wir an, du bist im Small Blind an der Reihe, alle bis zu dir haben gefoldet und der Big Blind sitzt aus.
Das ist eine Situation, in der du erhöhen würdest – ganz egal, wie dein eigenes Blatt aussieht. Nur um das klarzustellen: Deine eigene Hand ist ein Teil dieser Gleichung.
Und wenn du Asse hast, ist das unabhängig von allen anderen Faktoren eine gute Situation.
Aber zurück zum Beispiel mit dem Big Blind-Aussetzer …
Was wäre, wenn er nicht aussetzen würde? Was, wenn er nur ein sehr tighter, konservativer Spieler wäre? Würdest du eine erstklassige Hand brauchen, um diesen Spieler zu attackieren?
Und wie wäre es, wenn du beobachtet hättest, dass der Spieler rechts von dir häufig mit einer breiten Palette von Händen eröffnet, aber immer dann foldet, wenn jemand ein 3-Bet als Re-Raise bringt?
Du verstehst sicher, was wir meinen.
Grundlegende Informationen können dir oft einen enormen Vorteil verschaffen. Die Art von Vorteil, von der du fast ohne einen Blick auf deine Karten profitieren kannst.
Also denk daran.
Und deine Notizen sind dabei von zentraler Bedeutung. Bleib diszipliniert, aufmerksam und nutze diese Informationen. Sie kosten dich nichts. Aber sie sind von unschätzbarem Wert, wenn du einfach keine guten Karten bekommst.
Es gibt noch eine weiteren Schritt, den du gehen musst. Darüber sprechen wir als Nächstes.
Kenne deine Push-or-Fold-Ranges
Machen wir uns nichts vor: Jeder ist irgendwann mal der Short Stack. Früher oder später wirst auch du an der Reihe sein.
Aber du wirst dich nicht sang- und klanglos vom Tisch verabschieden. Sollte dein Abschied aus dem Turnier kommen, wird er zu deinen Bedingungen und mit einem überzeugenden Move passieren. Und genau darum geht es hier.

Du musst dir dafür zwar keine bestimmten Hände einprägen, aber wenn du eine relative gute Vorstellung davon hast, wann du folden oder pushen solltest, macht es dein Turnier einfacher.
Vor allem wirst du nicht wie diese armen Seelen aussehen, die sich an einen Stack von drei Big Blinds klammern und dann beim Big Blind wieder passen, weil sie – wieder einmal – keine gute Hand bekommen haben.
Das ist kein guter Look. Und es ist der falsche Schritt.
Ich habe vor Kurzem einen Freund dabei beobachtet und ihn gefragt: „Warum foldest du an dieser Stelle? Er meinte: „Ich hatte T-3 offsuit und war total ‚card dead‘.“
Die Sache ist die: Bei einem Stack von 3 Big Blinds und mehr als einem Drittel davon in der Tischmitte (in Form von Ante und Big Blind) ist T3o, mathematisch gesehen, ein profitabler Call.
Das ist ein extremes Beispiel. Aber es sollte das Vertrauen in unseren nächsten Schritt erhöhen.
Es ist nie einfach, dein ganzes Turnier mit einer schlechten Hand aufs Spiel zu setzen, nur weil die Mathematik es dir nahelegt.
Aber wenn du weißt, mit welchen Händen du All-in gehen und mit welchen Blättern du folden solltest, verfügst du über eine nützliche Strategie. Und sie ist effektiv – schließlich nimmt sie dir deine Entscheidung fast völlig ab.
Lass andere ihren Karten die Schuld geben
Niemand ist gern „card dead“. Aber es will auch niemand der Spieler sein, der sich ständig beschwert. Derjenige, der die Schuld auf die Karten schiebt und nicht darauf, wie er sie spielt.
Du spielst Poker, um besser zu werden. Um mehr zu gewinnen und dich als Spieler weiterzuentwickeln.
Die hier beschriebenen Lektionen helfen dir dabei.
Sie helfen dir, einen großen Schritt in Richtung des Spielers zu machen, der du sein willst und sein solltest.
Lass andere die Schuld auf ihre Karten schieben.
Abschnitt 4: So kommst du ins Geld (und endest nicht mehr an der Bubble)
Wahrscheinlich hast du Angst vor der Bubble. Schließlich gibt es keinen schlimmeren Ort, um aus einem Pokerturnier auszuscheiden (außer vielleicht das Heads-up).
All die Mühe und harte Arbeit ist umsonst – vor Allem, wenn du alles, was wir dir in diesem Leitfaden erklärt haben, in die Praxis umgesetzt hast.

Die Bubble ist der Punkt, an dem das Geld ins Spiel kommt. Es kann verheerend sein, als Bubble Boy auszuscheiden. Wenn du lernst, wie du deine Möglichkeiten in diesem entscheidenden Moment maximierst, wird dir das beim Sunday Million helfen.
Vielleicht hält dich der Gedanke an die Bubble sogar davon ab, es noch einmal mit dem Sunday Million zu versuchen.
Aber was wäre, wenn du dir schnell ein paar Strategien aneignen könntest, die dir helfen, die schwierige Phase rund um die Bubble heil zu überstehen und dich in eine bessere Position für die nächste Bubble zu bringen – den Finaltisch?
Genau darum geht es in diesem Abschnitt.
Es geht darum, dass du eine fast schon mentale Blockade zu überwinden lernst.
Sicher, du kannst sie nicht immer kontrollieren. Aber das sollte dich nicht davon abhalten, alles in deiner Macht stehende zu tun, um sie zu überwinden und die gleichen einfachen Strategien immer wieder anzuwenden – bei der Bubble, bei jedem Gewinnsprung und bis hin zum Finaltisch.
In diesem Teil unseres Sunday Million-Leitfadens erfährst du, wie du deine Chancen auf die Preisgeldränge erhöhen kannst.
An der Bubble geht es um mehr als die Größe des Stacks
Auf den ersten Blick ist die Gleichung einfach: Entweder du kommst ins Preisgeld oder nicht.
Aber hinter der Bubble-Phase steckt mehr als das. Hier geht es nicht nur um die Größe der Stacks (obwohl das eine große Rolle spielt), sondern auch um die Spielertypen an deinem Tisch und darum, wie sie in dieser entscheidenden Phase am wahrscheinlichsten spielen werden.
Das werden wir in diesem Artikel näher erläutern – also nicht nur die Spielertypen, sondern auch, wie sie wahrscheinlich spielen werden.
Und noch besser: Wir zeigen dir, wie du diese Spieler mit einem einfachen Trick identifizieren kannst, um besser und profitabler gegen sie zu spielen.
Die drei Spielertypen, nach denen du Ausschau halten solltest
Es gibt drei Haupttypen von Spielern, nach denen du Ausschau halten solltest.
Als Erstes gehen wir auf die Merkmale der einzelnen Spielertypen während der Bubble-Phase ein.
Als Nächstes sehen wir uns das System ein, mit dem du herausfinden kannst, wer wer ist (es ist super einfach und erfordert keine besonderen Kenntnisse oder ähnliches).
Und zum Schluss machen wir einen Sprung in die Bubble-Phase NACH der Bubble, wenn es langsam um einen Platz am Finaltisch geht.
Wie du erkennst, wer wer ist
Wenn du die Spielertypen an deinem Tisch kennst, kannst du nicht nur vorhersagen, wie sie sich der Bubble nähern werden, sondern auch deine Strategie anpassen, um die sie optimal auszunutzen.
Und das herauszufinden ist einfacher, als du denkst.
Es gibt drei Hauptkategorien von Spielern.
- Profis oder solide Gewinnspieler (Regs)
- Gelegenheits- oder Freizeitspieler
- Micro Stakes-Spieler
Sie alle haben unterschiedliche Motivationen und spielen unterschiedlich, wenn die Preisgelder in Sicht kommen.
Profis oder Regs
Wie du dir denken kannst, versuchen diese Spieler, die optimale Strategie zu spielen.
Mit anderen Worten: Wenn sie short stacked sind, wissen sie, wie sie mit einem Stack von beispielsweise drei Big Blinds spielen müssen. Selbst wenn sie All-In gehen und verdoppeln, sind sie immer noch in einer kritischen Situation.
Die beste ICM-Strategie („Independent Chip Model„) besteht für sie also darin, ultra-tight zu spielen. Sie wollen genauso gern ins Geld kommen wie alle anderen.
Falls diese Spieler jedoch einen Big Stack haben, werden sie ihn wahrscheinlich nutzen, um die kleineren Spieler auszunutzen, die verzweifelt die Preisgelder erreichen wollen.
Gelegenheits- oder Freizeitspieler
Für diese Spieler (zu denen du dich möglicherweise auch zählst) bedeutet das Erreichen der Preisgeldränge mehr als nur das Preisgeld selbst.
Ihnen geht es darum, ein Ziel zu erreichen. Zum Beispiel könnte die Bubble ihre erste Chance sein, bei einem Event dieser Größe Geld zu verdienen – und diese Motivation ist nicht zu verachten.
„Beim Sunday Million ins Geld kommen“ klingt schließlich noch besser als „das Sunday Million spielen“, wenn man am Montag mit Freunden darüber spricht.
Aber weil ihnen dieses Ziel so wichtig ist, werden sie wahrscheinlich kaum willens sein, an der Bubble um ihren gesamten Stack zu spielen.
Micro Stakes-Spieler
Möglicherweise gehörst du zu dieser Kategorie – wenn ja, wird dies ein großer Moment für dich sein.
Und angesichts des enormen Zuwachses, den das Preisgeld für deine Bankroll bedeuten würde, willst du wahrscheinlich jedes Risiko vermeiden. Schließlich ist das ein Geldregen, den du nicht einfach aufs Spiel setzen kannst.
Doch bevor wir uns damit beschäftigen, wie du dein eigenes Spiel so anpasst, dass du es mit jedem dieser Spielertypen aufnehmen kannst (unabhängig davon, in welche Kategorie du selbst gehörst), musst du herausfinden, in welche dieser Kategorien deine Gegner einzuordnen sind.
Wie du herausfindest, welche Art von Spielern an deinem Tisch sitzt
An dieser Stelle wollen wir dir einen einfachen Trick vorstellen, mit dem du das herausfinden kannst. Auch dieses Mal ist nichts daran wirklich kompliziert. Der Trick ist im Grunde sogar so einfach, dass du dich fragen wirst, warum du ihn nicht schon früher angewendet hast …
Am einfachsten wäre es natürlich, wenn du wüsstest, für wie viel jeder deiner Gegner sich eingekauft hat. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit, mit der du dir diese Informationen verschaffen kannst.
Du benutzt die Suchfunktion in der PokerStars-Lobby.
Wähle dort „Tools“ aus.
Dann klickst du auf das Untermenü „Suchen…“ und klickst auf den nun erscheinenden Button „Starte die Funktion ‚Spieler suchen'“
Dort gibst du die ID des Spielers ein, den du suchen möchtest. Anschließend nutzt du die unten stehenden Daumenregeln, um die nun angezeigten Informationen einzuordnen:
- Wenn er an drei anderen Tischen mit Buy-ins von $5 und weniger spielt: Micro Stakes-Spieler
- Falls er NUR das Sunday Million spielt: Wahrscheinlich ein Gelegenheitsspieler
- Wenn er an acht Tischen mit Buy-ins von $20+ spielen: Profi/Reg
- Falls die Suchfunktion blockiert ist: Höchstwahrscheinlich ein Reg
Wie gesagt: Ein einfacher Trick, der dir unendlich viel verraten kann.
Wenn du das mit allen Spielern am Tisch machst, bekommst du in wenigen Augenblicken eine ungefähre Vorstellung davon, mit wem du es zu tun hast. Und das Beste daran? Du kannst dein Spiel gegen sie anpassen.
Anpassungen vornehmen
Eigentlich ist das meiste davon jetzt logisch.

An der Bubble beim Sunday Million musst du nicht wissen, wie du dich im Licht der Fernsehkameras zu verhalten hast. Aber ein solides Verständnis für die Veränderungen des Spiels in dieser Turnierphase ist ein unschätzbarer Vorteil.
Wenn du es mit einem anderen Gelegenheitsspieler oder Micro Stakes-Spieler zu tun hast (und das weißt du, wenn du die Spieler-IDs nachgeschlagen hast), kannst du Druck ausüben. Schließlich weißt du, dass sie höchstwahrscheinlich passen werden, weil sie unbedingt einen Min-Cash erreichen wollen.
Falls dein Stack also größer ist als ihrer, kannst du sie bestehlen. Aber Vorsicht: Achte darauf, dass du dabei nicht übertreibst.
Dazu ein Beispiel von PokerStars Learn:
„Nehmen wir an, es wird zu uns im Small Blind gefoldet. Wir haben einen Stack von 15 Big Blinds und der Big Blind hat 12 Big Blinds. Wenn der BB ein Micro Stakes-Spieler ist, können wir mit zwei beliebigen Karten eine kleine Erhöhung bringen – und werden die Blinds und Antes oft genug gewinnen, um profitabel zu bleiben.
Wir müssen keine 12 Big Blinds riskieren, da wir davon ausgehen, dass dieser Spielertyp auf unsere Erhöhung zu häufig mit einem Fold reagiert, im Hinblick auf die Bubble-Situation.
Wir können also einfach raisen – und bei einem All-in des Gegners folden, weil wir wissen, dass er wahrscheinlich ein echtes Monster hat, wenn er uns re-raist.“
Das bringt dich in eine gute Position, um ins Geld zu kommen. Aber denk daran: Das ist nur die erste Hürde. Du willst schließlich noch weiter kommen – wenn möglich bis zur nächsten „Bubble“. Darum werden wir uns als Nächstes kümmern.
Was ist mit der anderen Bubble?
Die Tricks und Hinweise zum erfolgreichen Überstehen der Preisgeld-Bubble werden dir auch auf dem Weg zum Final Table enorm helfen.
Aber es gibt einige wichtige Unterschiede, wie bei PokerStars Learn aufgelistet:
- Die Spieler haben nicht mehr die Angst, „leer auszugehen“. Jeder hat bereits ein signifikantes Preisgeld sicher.
- Die Spieler, die jetzt noch im Turnier spielen, sind wahrscheinlich stärker, also mehr Profis und Regs.
- Es wird shorthanded gespielt, mit zwei Tischen, an denen jeweils fünf Spieler:innen sitzen, bis schließlich der Finaltisch mit neun Spieler:innen erreicht ist.
Dennoch gelten die gleichen Prinzipien wie bei der Preisgeld-Bubble, mit leichten Anpassungen.
Nehmen wir das gleiche Beispiel wie vorhin: Wir haben 15 Big Blinds, unser Gegner 12. Nur dass es sich dieses Mal um einen erfolgreichen „Stammspieler“ (Reg) handelt.
Ein Min-Raise mit beliebigen zwei Karten wird jetzt wahrscheinlich nicht mehr so erfolgreich sein wie zuvor.
Starke Gegner werden mit einer angemessenen Anzahl von Händen All-in gehen, um die Fold Equity gegen uns zu nutzen – was an der Preisgeld-Bubble gegen den verzweifelten Micro Stakes-Spieler kein Problem war.
Der bessere Spielzug für uns wäre in dieser Situation wahrscheinlich eine sofortiges All-in – zwar nicht mit allen Händen, aber innerhalb einer angemessenen ICM-Range, die man in guten Push-or-Fold-Tabellen für einen 12 BB-Stack finden kann.
Ein starker Gegner wird uns wahrscheinlich einigermaßen korrekt callen. Aber er wird trotzdem mehr folden, als er nach der ICM-Range müsste.
Wahrscheinlich glaubt er, dass er einen Vorteil gegenüber dem Rest des Feldes hat oder dass wir nicht mit so vielen Blättern All-in gehen, wie wir es an dieser Stelle tun „sollten“.
Außerdem sind selbst gute Pokerspieler auch nur Menschen.
Sie wissen vielleicht selbst nicht zu 100 %, wie die Call-Range aussehen sollte, und folden einige ihrer schwächeren Hände, die zwar mathematisch gesehen, aber nicht intuitiv korrekte Calls sind.
Kein Ratespiel mehr an der Bubble
Fassen wir also noch einmal zusammen.
Vereinfacht gesagt, gibt es drei verschiedene Spielertypen an der Bubble, und jeder von ihnen wird höchstwahrscheinlich auf eine bestimmte Art und Weise spielen.
Anhand der Hinweise weiter oben weißt du jetzt, um welche drei Typen es geht. Und du weißt auch, wie du das Suchsystem im PokerStars-Client nutzen kannst, um herauszufinden, welchen Spielertyp du vor dir hast. Und kannst so einschätzen, wie sie wahrscheinlich spielen werden.
Das bedeutet, dass du dich mit Insiderwissen über sie ausgestattet hast, das du ausnutzen kannst – ganz egal, in welche Kategorie von Spielern du fällst.
Wenn du dann clever spielst, kannst du die kleineren Stacks und die Spielertypen an deinem Tisch ausbeuten.
Also kein Ratespiel mehr an der Bubble. Kein Folden und nochmal folden und auf das Beste hoffen. Stattdessen kannst du die Kontrolle darüber übernehmen, was hier passiert. Du kannst anfangen, Chips (und Preisgeld) einzustreichen und immer weiter in die Turniere vorzudringen.
Und wenn du in die Nähe des Finaltischs kommst, kannst du nachjustieren.
Abschnitt 5: Wie du beim Sunday Million erfolgreich bist – die Tipps der Profis
Nach wie vor lautet einer der bekanntesten Gründe, das Sunday Million nicht zu spielen: Wie (und warum) soll man gegen Spieler antreten, die viel erfahrerer sind als man selbst?
Wenn man so denkt, hat es natürlich auch keinen Sinn, sich über den Power Path oder ein Satellite für das Sunday Million zu qualifizieren – nur um sich dann zu fragen, was man jetzt tun soll.
Aber wenn du unseren ultimativen Sunday Million-Guide bis hierher gelesen hast, hast du hoffentlich erkannt, dass es einfache Strategien gibt, mit denen sich diese Probleme umgehen lassen.
Trotzdem sollte man für jede zusätzliche Hilfe dankbar sein.
Denn du wirst es nicht vermeiden können, gegen die erfahreneren Spieler anzutreten. Und wenn du es nicht mit ihnen aufnimmst, wirst du entweder vorzeitig ausscheiden oder – was noch schlimmer ist – in Sichtweite der Preisgelder aus dem Turnier fliegen.
Um das zu verhindern, brauchst du Strategien. Du brauchst Insidertipps, die dir sagen, was du wissen musst und wann du dieses Wissen anwenden solltest.
Und genau darum geht es in diesem letzten Abschnitt unseres Sunday Million-Leitfadens.
Wenn du also wissen willst, wie die Profis ein Event wie das Sunday Million angehen, und wenn du bereit bist, die Hindernisse zu überwinden, die in der Vergangenheit für dich unüberwindbar waren, dann lies weiter.
So findest du dich beim Sunday Million zurecht
Dieser Abschnitt soll dir das Gefühl vermitteln, dass du mit den Schwankungen des Glücks bei einem Event wie dem Sunday Million umgehen kannst.
Vergiss nicht: Das Sunday Million ist aus gutem Grund eines der größten Events im Online-Pokerkalender:
Es hat Tausende von Teilnehmern. Der Preispool beträgt mehr als eine Million Dollar.
Kurz gesagt: Jeder Pokerspieler möchte an diesem Event teilnehmen.
Also wirst du mit Sicherheit gegen Spieler:innen antreten, die zumindest technisch besser sind als du, mehr Erfahrung haben … und die nicht gerade heute das größte Turnier ihrer bisherigen Pokerkarriere spielen.
Also brauchst du Tipps und Strategien, um diese Nachteile auszugleichen. Tipps, die dir helfen, dich beim Sunday Million wie zuhause zu fühlen – auch wenn das nicht beim ersten Mal klappt.
Im Folgenden findest du Skills und Tipps, die dich von dem Spieler, der bei Abschnitt 1 dieses Leitfadens begonnen hat, in jemand ganz anderen verwandeln. In einen selbstbewussteren, besseren Spieler.
Vier Tipps, mit denen du im Turnier bleibst
Es gibt vier Schritte, die du machen musst.
In Schritt eins sprechen wir über eine Pre-Flop-Strategie, die dir helfen wird, mehr Hände zu spielen, die du auch gewinnen kannst.
In Schritt zwei sprechen wir darüber, was du NICHT tun solltest (und wie du ein Dahinschmelzen deines Chipstacks vermeidest).
Und in Schritt drei geht es um Value Betting (so viel wie möglich).
Und zum Schluss zeigen wir dir, wie du auf die Stacks hinter dir achten kannst, damit sie dich nicht mehr so viele Chips kosten.
Mit diesen vier Schritten lernst du nicht nur eine nützliche Strategie, die dir an jedem Pokertisch helfen wird – du erhöhst auch deine Chancen, auch dann noch dabei zu sein, wenn um die hohen Preisgelder gespielt wird.
Schritt 1: Bringe mehr 3-Bets
Das Ziel besteht darin, mit demjenigen, der die Einsätze eröffnet hat, in eine Heads-up-Situation zu kommen und andere Spieler vom Mitspielen abzuhalten.
Das gilt vor allem, wenn du in Position bist.
Dadurch verschieben sich die Dinge deutlich zu deinen Gunsten: Du bist nicht nur in der besten Position, sondern drängst deinen Gegner auch in die Defensive.
Denk darüber nach: Wie fühlst du dich, wenn du als Erster einen Einsatz bringst und jemand in späterer Position erhöht? Also vermeide diese Situationen sein und versuche, andere unter Druck zu setzen.
Schritt 2: Vergeude keine Chips mit schlechten Contibets
Wenn du die Pre-Flop-Einsätze dominiert hast … musst du dann auch immer nach dem Flop so weitermachen?
So eine Denkweise wird dich in Schwierigkeiten bringen.
Vergiss lieber die Contibets, wenn du den Flop verpasst hast und deine Fold Equity niedrig ist.
Ass-König ist vor dem Flop immer eine Monsterhand. Aber auf einem Board wie Bube-Neun-Sieben, und mit mehreren anderen Spielern in der Hand, sieht sie schon nicht mehr so gut aus.
Vergeude deine Chips also nicht mit schlechten Continuation Bets, nur weil du vor dem Flop die Rolle des Aggressors übernommen hast. Lass deinen Stolz zuhause und behalte deine Chips.
Du wirst sie für den nächsten Schritt brauchen.
Schritt 3: Bringe (viel) mehr Value Bets
Um zu verstehen, was damit gemeint ist, versetze dich in die folgende einfache – und bekannte – psychologische Situation.
Du hast eine ordentliche Hand und siehst dich einer Bet auf dem River gegenüber. Du willst nicht folden, weil du denkst, dass du gewonnen haben könntest. Also callst du – nur um dich geschlagen zu sehen.
Versetze dich jetzt in die Lage desjenigen, der die Bet macht. Das ist die Position, in der du sein willst.
Du willst der Spieler sein, der deinen Gegner zum Mitgehen verleitet, wenn du der Meinung bist, dass du ihn schlägst.
Deine Aufgabe besteht also darin, diese „Value Bets“ öfter zu bringen.
Hier ist ein Beispiel von PokerStars Learn:
Du hast Pocket-Buben und steigst mit einem Raise auf etwas mehr als zwei Big Blinds aus später Position in die Hand ein. Der Spieler im Big Blind callt.
Der Flop bringt 6-4-3, alles in unterschiedlichen Farben („rainbow“).
Nachdem dein Gegner gecheckt hat, setzt du eine Continuation Bet für 2,5 Big Blinds (die Hälfte des Pots). Er callt erneut.
Der Turn bringt die Drei und dein Gegner checkt und callt dann deinen weiteren Einsatz von fünf Big Blinds (halber Pot). Damit liegen 20 Big Blinds im Pot.
Nachdem eine Dame auf dem River erscheint, checkt er ein letztes Mal.
Das ist eine klassische Situation für eine Value Bet – und eine, die Spieler immer wieder verpassen.
Der Gegner hat bereits zweimal nach dem Flop gecheckt und gecallt – was bedeutet, dass er eine Hand hat.
Ja, es kann vorkommen, dass er das Board genau getroffen hat und ein Slow Play versucht … aber meistens hat er ein Paar oder einen Draw.
Falls er nicht gerade Q-4, Q-5 oder Q-6 spielt, hast du immer noch die beste Hand. Zeit für deine Value Bet!
Und hier ist der Grund dafür:
Die wenigsten Spieler lassen sich gern mit Händen wie A-6 oder 7-7 bluffen. Daher wirst du hier wahrscheinlich von jedem Paar gecallt werden.
Setzt du jetzt noch einmal den halben Pot, sind das zehn zusätzliche Big Blinds, die du am River verdienst – und die weniger gute Spieler nie bekommen. Und das alles nur, weil sie Angst vor der Dame am River haben oder sich zu sehr vor einer Falle fürchten.
Diese zusätzlichen 10 Big Blinds können sich als zusätzliches Turnierleben erweisen.
Schritt 4: Achte auf die Stacks der Spieler hinter dir
Dieser Fehler ist schnell gemacht, aber wenn du nicht auf die Stackgröße der Spieler achtest, die hinter dir in der Hand sind, kann dich das viele Chips kosten.
Hier ist ein Beispiel von PokerStars Learn – als Antwort auf die (häufige) Frage, ob es richtig war, ein All-in zu callen:
„Der Fragesteller hat einen Stack von 22 Big Blinds und eröffnet in später Position mit J-9 suited für das Dreifache des Big Blinds. Der Spieler nach ihm geht mit 11 Big Blinds All-in.
Damit erscheint ein Call profitabler als ein Fold.
Aber der Fragesteller muss dafür die Hälfte seines Stacks setzen und riskiert damit seinen Bewegungsspielraum – während er mit Sicherheit hinter der Range des All-in-Gegners liegt, was einen Call unattraktiv macht.
Hätte er auf die Stacks hinter sich geachtet, hätte er sich vermutlich entschieden, gar nicht in diese Hand einzusteigen. Oder er hätte zumindest mit einem Min-Raise eröffnet, um ein Folden etwas angenehmer zu machen, wenn sein Gegner mit 11 Big Blinds mit einem All-in antwortet.“
Das Wichtigste ist also, dass du vorsichtig bist, wenn hinter dir starke Stacks spielen – wie in diesem Beispiel oben. Nur wenn du eine Chance siehst, solltest du sie nutzen.
Bereit, dein Spiel zu verbessern und den nächsten Schritt zu tun?
Es ist ganz normal, dass du ein Pokerspiel danach einschätzt, wie wahrscheinlich du gut dabei abschneidest. Dazu gehört auch, die Qualität der Gegner einzuschätzen.
Du kannst aber genauso gut lernen, dein Spiel so zu verbessern, dass du in einem schwierigen Umfeld widerstandsfähiger wirst.
Damit unterscheidest du dich auf jeden Fall von all jenen Spielern, die einfach nur glücklich sind, beim Sunday Million mit dabei zu sein (und ihre alten Fehler auch bei diesem Turnier machen).
Stattdessen sei lieber vor dem Flop aggressiver und übe so Druck auf die anderen aus (und nicht umgekehrt).
Vergeude keine Chips mehr mit schlechten Continuation Bets.
Und fange an, erbarmungslos Value Bets zu bringen und so das Optimale aus jeder Hand herauszuholen.

Wir sehen uns beim Sunday Million!
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Spiele verantwortungsbewusst! Für weitere Informationen zum verantwortungsbewussten Spielen besuche unsere Webseite: https://www.pokerstars.de/about/responsible-gaming/#over18
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