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Continuation Betting – Kleine Bets auf statischen Boards

September 22, 2020
von PokerStarsSchool

Gutes Continuation Betting zeichnet sich nicht nur durch die Häufigkeit, sondern auch durch die Größe der C-Bet aus. Ein wichtiger Faktor hierbei ist die Board-Struktur. Auf sogenannten „statischen Boards“ solltest du klein anspielen.

Was sind statische Flops?

Als „statischer Flop“ wird ein Board bezeichnet, welches die starke Hand klar definiert und es unwahrscheinlich macht, dass diese durch einen Draw überholt wird. Einfache Beispiele für ein „static Board“ sind Flops mit einem Paar oder trockene Flops mit mindestens einer hohen Karte.

JJ4 ist beispielsweise ein statischer Flop. Ein Drilling ist möglich und wer Jx hält, hat gute Chancen zu gewinnen. Wer eine Hand wie QJ hält ist entweder den Gegnern Meilen voraus, oder hat einen massiven Cooler gedealt bekommen.

Oft wird diese Situation als „way ahead or way behind“ (weit voraus oder weit dahinter) beschrieben. Wenn du eine starke Hand auf einem statischen Board hast, befindest du dich in einer solchen Situation. Nun sind kleines Bets angebracht.

 

 

Deine Value Hands, also Hände, die getroffen und viel Equity haben, sind fast nicht zu schlagen und du musst dich nicht beeilen, den Pot aufzubauen. Du kannst auf den späteren Straßen immer noch Druck ausüben.

Gleichzeitig polarisieren statische Flops die Hand Range deines Gegners. Er wird entweder ebenfalls getroffen haben, oder eine schwache Hand halten. Beispielsweise Top Pair auf einem Axx Board, einen Drilling auf einem QQx Board oder aber eben nichts.

Da du mit vielen Händen deiner eigenen Range eine Conti-Bet spielen willst, solltest du nicht zu viel riskieren. Du willst deinen Gegner nicht ausbezahlen, sondern nur Hände, die sich verbessern können, zum Folden bringen. Beispielsweise wenn du 66 hältst und AK5 in der Mitte liegt.

Die Vorteile eines Overpairs sind gering

Overpairs können sehr wertvoll sein. Nehmen wir an du erhöhst pre-flop und wirst gecallt. Der Flop kommt mit kleinen unkoordinierten Karten wie beispielsweise 742. Da Hände wie AA, KK, QQ, JJ und TT in deiner Raising Range, jedoch nicht in der Calling Range deines Gegners liegen, hast du einen Overpair-Vorteil. Und wenn wir einen deutlichen Overpair-Vorteil haben, spielen wir groß an.

Auf einem statischen Board ist der Overpair-Vorteil leider nicht sonderlich stark. Zeigt der Flop K72 sind Asse das einzige Overpair aus deiner Raising Range. Oder nehmen wir an, der Flop bringt KK2. Auch Asse sind hier nicht die beste Hand, insbesondere da sich Kx-Hände in der Callin Range des Gegners befinden. Eine kleine Conti-Bet hilft dir, den Pot zu kontrollieren.

Balanceakt

Solltest du ein Board wie KK8 mit AK oder K8 treffen, stört es dich sicherlich wenig groß anzuspielen. Das Problem ist jedoch, dass du in Hand Ranges denken musst. Die meisten deiner Hände haben den Flop verpasst.

Wenn du auf einem statischen Board nur die allerstärksten Hände groß anspielst, dann gibst du deinen Gegnern die Chance deine Hand zu lesen. Eine ausbalancierte Range (Balanced Range) verhindert dies. Ergo musst du auch diese Pokerhände klein anspielen. Wie bereits erwähnt, hast du auf den späteren Straßen immer noch die Chance, Gas zu geben.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Die Theorie um Hand Ranges und statischen Flops basiert auf der Annahme, dass deine Gegner aufmerksam sind und einen gewissen Spielgrad entwickelt haben. Wenn der gegnerische Spieler eine Frohnatur ist, der dich auch auf gefährlichen Boards munter bezahlt, erspare dir das trickreiche Spiel. In diesem Fall sind große Best für große Hände und kleine Bets für den Rest der Hand Range angebracht.

Zusammenfassung

  • Statische Flops sind entweder trocken mit mindestens einer hohen Karte oder gepaart.
  • Die besten Hände sind etabliert und weit voraus.
  • Statische Flops reduzieren den Wert von Overpairs und verringern den „Nut-Vorteil“ in der Range des Preflop Raisers.
  • Kleine Bets sind ideal für statische Flops.
  • Gegen schlechte Spieler braucht es keine Balanced Range.