Friday, 29th March 2024 07:00
Home / Die Position beim Poker – alles eine Frage der Perspektive

Du hast wahrscheinlich schon gehört, dass die „Position“ beim Poker wichtig ist … aber um was genau handelt es sich dabei? Und warum sind manche Positionen besser als andere? Dieser Artikel soll dir helfen, dein Gedächtnis aufzufrischen.

Die Positionen am Pokertisch

An einem klassischen Pokertisch gibt es neun verschiedene Positionen. Diese sind:

Small Blind
Big Blind
Under the gun (UTG)
UTG+1
Mittlere Position
Lojack
Hijack
Cut-off
Dealer (auch bekannt als Button)

Die Positionen am Pokertisch

Da der Dealerbutton im Uhrzeigersinn von Spieler zu Spieler um den Tisch wandert, ändert sich auch deine Position am Pokertisch – und damit dein Platz im Spielablauf – von Hand zu Hand.

Wenn du schnell herausfinden willst, in welcher Position du gerade bist, schau dir vor Beginn der Hand an, wo sich der Dealerbutton gerade befindet oder welcher Spieler im Big Blind sitzt. Danach kannst du deine Position bestimmen.

Was ist die beste Position beim Poker?

Der Button (d.h. der Dealer) gilt aus mehreren Gründen als die beste Position am Pokertisch.

Der vielleicht offensichtlichste Grund ist, dass du in dieser Position eine ganze Spielrunde Zeit hast, bevor du die Blinds erneut setzen musst. Das ist eine immer eine gute Nachricht – vor allem, wenn du „shortstacked“ bist (also nur noch wenige Chips hast) und ein gutes Blatt brauchst, mit dem du All-in gehen kannst.

Aber die Position des Buttons im Verhältnis zu den Blinds macht ihn auch zur mächtigsten Position.

Der Under-the-Gun-Spieler (der Spieler, der links vom Big Blind sitzt) muss vor dem Flop als Erster handeln, und danach ist reihum jeder Spieler an der Reihe. Also ist der Button der letzte Spieler, der handelt, bevor die Blinds an der Reihe sind. Das verschafft ihm einen großen Vorteil.

Der Button kann sehen, wie jeder andere Spieler – abgesehen von den Blinds – agiert, bevor er selbst handeln muss. Dadurch erhält der Button viele Informationen, die ein Spieler in mittlerer Position zum Beispiel nicht hat.

Der „Dealer“-Button ist strategisch gesehen die beste Position am Tisch.

Ein Beispiel

Nehmen wir an, dass der Spieler Under-the-Gun eröffnet. Sein Gegner in mittlerer Position beschließt, aggressiv zu spielen und mit einer schwachen Hand ein Three-Bet zu machen (d.h. den ursprünglichen Raiser zu erhöhen) – in der Hoffnung, dass alle, einschließlich des ursprünglichen Raisers, passen werden. Das Problem für die mittlere Position ist, dass noch viele Spieler nach ihm kommen, die handeln müssen. Einer von ihnen könnte eine sehr starke Hand haben. Wenn die Erhöhung des Spielers auf der mittleren Position dann erhöht wird (d.h. ein Four-Bet), befindet er sich in einer schwierigen Lage und muss möglicherweise passen.

Wenn du jedoch am Button sitzt, der Spieler Under-the-Gun eröffnet und alle anderen bis zu dir folden, müssen nur noch zwei weitere Spieler hinter dir handeln. Das gibt dir deutlich mehr Spielraum bei deinen Aktionen. Denn wenn nur wenige Spieler übrig sind, ist es unwahrscheinlicher, dass jemand eine starke Hand hat.

Nehmen wir nun an, dass alle anderen Spieler aussteigen und du vom Button aus als Nächster handeln musst.

Du bist jetzt in einer sehr guten Situation: Du kannst mit einer Vielzahl von Händen erhöhen und hast dadurch die Chance, die Blinds und Antes zu gewinnen, wenn die Spieler im Small Blind und Big Blind passen.

Und selbst wenn einer der Blinds mitgeht oder sogar erhöht, kannst du beruhigt weiterspielen – im Wissen, dass du nach dem Flop garantiert „in Position“ bist (also in jeder Runde als letzter Spieler handelst).

Was ist eine späte Position im Poker?

Nach dem Button sind die nächstbesten Positionen am Pokertisch die so genannten „späten Positionen“.

Dabei handelt es sich um den

Cutoff
Hijack
Lojack

Diese drei Positionen werden als späte Positionen bezeichnet, weil sie – abgesehen vom Spieler am Dealerbutton – als letzte handeln, bevor Small Blind und Big Blind an der Reihe sind. Daher sind sie nach dem Flop „in Position“, wenn sie spielen und der Button aussteigt.

Wie man beim Poker „in Position“ spielt

Der Ausdruck „in Position“ bedeutet, dass du ab dem Flop nach deinen Gegnern agierst und somit sehen kannst, wie diese agieren, bevor du an der Reihe bist. Dabei gilt: Wer am nächsten zur Rechten des Dealers sitzt, ist in Position.

Das solltest du bereits vor dem Flop berücksichtigen, und bei der Auswahl der spielbaren Starthände im Kopf behalten. So könntest du, wenn du nach dem Flop garantiert „in Position“ bist, mit Bluffs aggressiver sein.

Aber vergiss nicht, dass andere Spieler, die dir gegenüber in Position sind, auch gute Hände haben könnten, nachdem du agiert hast. Wenn du zum Beispiel mit einer schwachen Hand aus dem Cut-off callst oder erhöhst, könnte der Spieler am Button dich und deinen bisherigen Gegner von seiner (besseren) Position aus mit einem Raise unter Druck setzen.

Wie man beim Poker „out of position“ spielt

Wenn die Theorie besagt, dass du in Position aggressiver und mit einer breiteren Handauswahl („Range„) spielen solltest, dann gilt natürlich das Gegenteil, wenn du dich außerhalb der Position („out of position“) befindest. Wenn du weißt, dass du nach dem Flop im Nachteil sein wirst, solltest du mit der Auswahl der Hände, die du nach dem Flop spielen willst, vorsichtig sein.

Wenn der Flop gedealt wurde, besteht ein häufiger Fehler unter Pokerspielern darin, zu häufig eine „Continuation Bet“ zu machen (d.h. auf dem Flop eine Bet zu bringen, nachdem du vor dem Flop erhöht hast). Viele Spieler nehmen an, dass sie den Pot unter Kontrolle haben, weil sie vor dem Flop erhöht haben, und dass eine „C-Bet“ ihren Gegner zum Aussteigen zwingen wird, wenn er den Flop nicht trifft. Aber erfahrene Spieler können aggressive „Contibets“ ausnutzen und den Spieß umdrehen, indem sie ihren Positionsvorteil nutzen.

Also sollte man vor einer Continuation Bet immer die Beschaffenheit des Flops berücksichtigen. Sind es Karten, die zu deiner Handauswahl als Pre-Flop-Eröffner passen? Oder ist es ein Board, das eher zur Range deines Gegners passt?

Nehmen wir an, du hast eine Erhöhung vor dem Flop gecallt. In diesem Fall solltest du wissen, mit welchen Händen du dies von jeder Position aus tun kannst. Schau dir dazu am besten ein paar „Pre-Flop-Charts“ an: Sie sind sehr hilfreich, um sich eine Grundlage für die richtige Strategie zu schaffen). Außerdem solltest du lernen, wie du am besten auf verschiedene Flop-Texturen reagierst (das kommt durch Erfahrung und Studium).

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Zum Weiterlesen:

Der Cut-off beim Poker
Der Hijack beim Poker
Der Button beim Poker

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