Wednesday, 15th January 2025 23:27
Home / News / Wie unterscheiden sich Satellite-Strategie und normale Pokerstrategie?

Auch dieses Wochenende steht wieder ein Sunday Million an, und es gibt Satellites, mit denen du für einen Bruchteil des $109 Buy-ins einen Platz gewinnen kannst.

Aber wie unterscheidet sich die Satellite-Strategie von der Strategie, die du bei anderen Pokerformaten anwenden solltest? Dieser Artikel erklärt einige der Unterschiede – und wie du sie ausnutzen kannst.

Aber lass uns ganz von vorn anfangen.

Was sind Satellites?

Satellites sind Pokerturniere, bei denen die Gewinner einen Platz für ein anderes, höherwertiges Pokerturnier erhalten. Das klingt eigentlich ziemlich klar und einfach. Aber wenn es darum geht, wie man Satellites besonders erfolgreich spielt, wird die Angelegenheit ein klein wenig komplizierter.

Bei Satellites ist die Auszahlungsstruktur völlig flach. Das Turnier ist beendet, wenn genügend Spieler:innen ausgeschieden sind – und alle anderen Spieler:innen, die zu diesem Zeitpunkt noch im Turnier sind, erhalten den gleichen Gewinn, nämlich den Zugang zum Zielturnier.

Hier ist ein Beispiel.

Nehmen wir an, bei einem $10-Satellite werden zehn Plätze für ein $100-Turnier vergeben. Es spielt keine Rolle, ob du der Erste in Chips bist oder nur Platz zehn belegst: Alle Gewinner erhalten den gleichen Preis, nämlich ein Ticket für das $100-Turnier. Der Rest geht leer aus.

Wie du bald feststellen wirst, ergibt sich daraus eine interessante strategische Situation. Schließlich besteht keine Notwendigkeit, bei einem Satellite auf Sieg zu spielen. Die einzige Priorität besteht darin, mit genügend Chips zu überleben, um durchzukommen.

Die Vorbereitung

Das macht die erste Frage, die du bei Satellites stellen solltest, einfach …

Wie viele Spieler:innen schaffen es?

Bevor du dich näher mit der Strategie für ein Satellite befasst, solltest du zunächst herausfinden, wie viele Spieler:innen das Turnier überstehen müssen. Auf diese Weise weißt du, welche Position du mindestens erreichen musst, um zu überleben.

Du kannst noch einen Schritt weiter gehen, indem du den durchschnittlichen Stack berechnest, mit dem die Spieler:innen „überleben“ und sich das Ticket fürs Zielturnier sichern können. Angenommen, es gibt 100 Teilnehmer an einem Satellite, die alle mit 10.000 Chips starten. Damit sind insgesamt 1.000.000 Chips im Spiel.

Teile nun die Gesamtzahl der Chips im Spiel durch die Anzahl der Teilnehmer, die überleben werden – in diesem Fall 10 Spieler:innen. Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Stack von 100.000 Chips für die „siegreichen“ Spieler:innen.

Die Kenntnis dieser Zahl ist wichtig für deine Pokerstrategie im kommenden Satellite. Sie hilft dir, deinen eigenen Fortschritt und das mögliche Verhalten deiner Gegner einzuschätzen.

Damit sind die Informationen vor Beginn des Satellites geklärt. Kommen wir nun zur Strategie während des Turniers.

tourney table and positions

Die Anfangsphase

Zu Beginn des Satellites ist das Ziel einfach: Chips sammeln.

Mit anderen Worten: Du solltest versuchen, einen Stack aufzubauen, der dir in den späteren Phasen die besten Überlebenschancen sichert.

Die Anfangsphase eines Satellites ist daher in der Regel loose, mit vielen Limpern und Spieler:innen, die mit fast jeder Hand einsteigen. Sie alle hoffen darauf, ihren eigenen großen Stack aufzubauen.

Was bedeutet das also für dich?

Die Strategie hier sollte sein, auf Value zu spielen und nach Spots zu suchen, in denen du deinen gesamten Stack in die Mitte schieben kannst. Vor allem gegen die besonders loosen Spieler:innen, die du bis dahin identifiziert hast.

Die mittlere Turnierphase

Sobald die Blinds ansteigen, beginnt die mittlere Turnierphase.

Zu diesem Zeitpunkt variieren die Stack-Größen von Spieler:in zu Spieler:in. Manche Shortstacks müssen dringend ihre Chips verdoppeln, andere liegen nach einem guten Lauf in der Anfangsphase mit großem Abstand in Führung.

Deine Spielweise in der mittleren Turnierphase hängt daher sowohl von deiner eigenen Stack-Größe als auch von der Stack-Größe der Gegner an deinem Tisch ab.

Falls du zu den Shortstacks gehörst, musst du größere Risiken eingehen und versuchen, die Blinds auszubeuten. Ein mittlerer Stack wird sich in dieser Phase ähnlich spielen wie ein normales Pokerturnier: Du musst immer noch Chips sammeln, aber ohne dabei unnötige Risiken einzugehen.

Wenn du dagegen in der Anfangsphase einen guten Lauf hattest und über einen großen Stack verfügst, ist es an der Zeit, die Rangliste im Auge zu behalten. Überlege dir genau, wie gut deine Chancen sind, das Turnier zu überstehen. Wie viele Chips musst du noch sammeln? Hast du schon genug, um langsam tighter zu spielen?

Satellites bei der EPT Monte Carlo

Big Stacks werden in dieser Phase oft selektiv aggressiv vorgehen. Versuche, die kleineren Stacks unter Druck zu setzen, aber ohne dabei in große Konfrontationen zu geraten. Vergiss nicht: Dein Ziel besteht darin, zu überleben. Es gibt keinen Grund, unnötige Risiken einzugehen.

Die Endphase

In dieser Phase wirst du die größten Unterschiede zwischen Satellites und regulären Pokerturnieren erleben. Hier geht es für alle ums Überleben. Tight zu spielen ist der richtige Weg für alle, die nicht noch mehr Chips gewinnen müssen.

Natürlich musst du das Gleichgewicht halten und darauf achten, dass dich die Blinds nicht zu sehr schädigen. Schließlich bist du in dieser Phase sehr schnell wieder in den Blinds – und sie werden die Stacks von allen Spieler:innen treffen, also auch deinen. Du solltest dich also nicht zu sehr entspannen.

Behalte in dieser Phase die Chipstacks um dich herum genau im Auge. Wer steht kurz vor dem Ausscheiden? Wie sieht es mit deinem eigenen Stack aus?

Rechne aus, wie viele Runden du durchhalten kannst, und vergleiche diese Zahl mit denen deiner Gegner. Kannst du es schaffen, indem du einfach nur noch foldest, oder bist du zum Mitspielen gezwungen?

Wenn Sie sehr wenig Chips haben, musst du vermutlich versuchen, deinen Stack zu verdoppeln. Damit stehst du in direkter Konkurrenz zu den anderen Shortstacks, die verwundbar sind, wenn sie von den Blinds getroffen werden. Das gilt für deinen Tisch genau wie für alle anderen Tische.

Das richtige Spiel in der Endphase eines Satellites kann so tight werden, dass es manchmal gerechtfertigt ist, sehr starke Hände zu folden – sogar Pocket-Asse. Bei großen Stacks hat es keinen Sinn, alles zu riskieren. Vor allem dann nicht, wenn du so gut wie sicher dein Turnierticket gewinnst, indem du die Shortstacks pleite gehen lässt.

Zum Abschluss

Damit solltest du wissen, wie die verschiedenen Phasen eines Satellites ablaufen – von der Vorbereitung über die Anfangsphase bis hin zur alles entscheidenden Endphase. Also bleibt nur noch eines zu tun: Du musst das Ganze nur noch in die Tat umsetzen.

Viel Erfolg an den Tischen!

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