Friday, 29th March 2024 12:31
Home / Poker-Handzeichen beim Texas Hold’em

Was sind Poker-Handzeichen?

Wer mit Poker neu anfängt und zuvor Blackjack gespielt hat, nimmt möglicherweise an, dass Handzeichen am Pokertisch üblich sind. Etwa, um den Dealer unmissverständlich mitzuteilen, was man zu tun gedenkt.

Wenngleich die Annahme nicht unberechtigt ist, sollte man sich der Unterschiede zwischen Poker und anderen Tischspielen bewusst sein. Cashgames und größere Pokerturniere sind von Baccarat und Blackjack klar abzugrenzen.

Bei den meisten Tischspielen – einschließlich Texas Hold’em Poker (auch Ultimate Texas Holdem genannt) – setzt man sich gegen den Croupier zur Wehr, der seinerseits das „Haus“, zum Beispiel das Casino, vertritt. Für gewöhnlich spielt es deshalb keine Rolle, wie Spieler Informationen, die Karten oder gewünschte Einsätze betreffend, vermitteln. Der Spielablauf wird in keiner Weise gestört.

Bei „regulären“ Poker Spielen ist es jedoch entscheidend, Informationen zurückzuhalten und eben nicht offen preiszugeben. Handzeichen sind verpönt und können in manchen Spielsituationen gar eine Strafe nach sich ziehen, wenn sie fehlinterpretiert und zuungunsten der eigentlichen Intention ausgelegt werden.

Viele Spieler gestikulieren an den Tischen, aber die Handbewegungen sind selten von Bedeutung

Tatsächlich gibt es kaum Handzeichen, von denen Pokerspieler an einem Tisch Gebrauch machen könnten. Während man beim Blackjack auf den Tisch tippen kann, um eine weitere Karte anzufordern, oder mit der Hand winkt, um „Stand“ zu signalisieren, klopft man beim Pokern allenfalls auf den Tisch, um auf einen Check hinzuweisen. Am Pokertisch gibt es keine anderen Handgesten.

Da manche Spieler dennoch verwirrt sind und Handzeichen nachspüren, folgt hier ein Überblick, wie Pokerspieler ihre Hände benutzen.

Fold

Wenn ein Spieler an der Reihe ist, werden die Hände nur in einem einzigen Fall wirklich benötigt: Im Fall eines „Folds“ müssen die Karten an den Dealer zurückgegeben werden. Natürlich kommen für diese Bewegung mehrere Optionen in Frage. Da wäre etwa der entnervte, seufzende Fold, bei dem die Karten in den Muck geworfen werden. Oder der sichtlich frustrierte Fold, bei dem die Karten Richtung Dealer geschleudert werden. Auf der anderen Seite der Medaille haben wir den passiven, besonnenen Fold, der vermuten lässt, dass man mit den ausgeteilten Karten ohnehin zu keinem Zeitpunkt weiterspielen wollte. Und dann haben wir noch den übertrieben schnellen Fold, bei dem der Spieler die Karten so schnell von sich stößt, dass man glaubt, er fürchte, sich andernfalls an ihnen zu verbrennen. Keine dieser Fold-Gesten ist dem langsamen, bedachten und bewussten Fold vorzuziehen: Die Karten kurz anheben, nahe des Dealers wieder ablegen. Wer Informationen zurückzuhalten versucht, sollte die Konstanz wahren und stets auf die gleiche, langweilige Weise folden.

Call

Die meisten erfahrenen Spieler sind sich darüber im Klaren, aber Anfänger erkennen nicht immer, dass man sich mit einer Aktion am Pokertisch festlegt. Wenn Sie einen „Call“ verkünden, können Sie nicht zum „Raise“ umschwenken. Das erste ausgesprochene Wort ist bindend. Noch wichtiger: Dies gilt auch für Ihre Hände. Wenn Sie nach der Bet eines Gegners – ohne etwas zu sagen – Chips in den Pot schieben, wird dies als Call gewertet. Zum Beispiel können Sie nicht erst einen kleinen Stapel Chips nach vorne schieben und später weitere Chips dazulegen – eine solche String Bet ist nicht erlaubt. Genauso ist es verboten, Chips Richtung Pot zu befördern und später zurückzuholen. In der Sekunde, in der Sie Chips über die Einsatzlinie hinaus befördern, haben Sie sich festgelegt. Obwohl es kein Handzeichen gibt, mit der Sie einen „Call“ nonverbal ankündigen könnten, wird jede Bewegung mit Chips in den Händen als Call gewertet.

Raise

Wie weiter oben erklärt, können Bewegungen mit Chips in den Händen nicht rückgängig gemacht werden. Wenn Sie Chips ohne Wortmeldung über die Einsatzlinie schieben, werden diese als Call (wenn diese exakt oder weniger der letzten Bet entsprechen) oder Raise (wenn es mehr sind) wahrgenommen. Die einzige Ausnahme – und in Turnieren gang und gäbe – ist der Call mit einem Chip. Wenn Sie nur einen Chip nach vorne schieben – ganz gleich, ob dieser mehr oder weniger wert ist als die aktuelle Bet –, wird dies als Call angesehen. Seien Sie sich dessen gewahr, vor allem, wenn Sie eigentlich ein Raise anbringen wollen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Chip einen höheren Wert hat als die vorangegangene Bet, etwa 25.000, wenn 5.000 ausreichen würden. Wenn Sie bloß einen Chip verwenden, ohne ein Wort darüber zu verlieren, ist dies ausnahmslos immer ein Call.

Check

Jetzt geht es ans Eingemachte: Der Check ist die einzige Aktion mit eigenem Handzeichen, und es gibt verschiedene Gesten, mit denen sich der Check anzeigen lässt. Üblicherweise wird der Check durchgeführt, indem man auf den Tisch klopft. Während Gelegenheitsspieler (etwa beim Celebrity Poker Showdown oder anderen Late-Night-Sendungen) gerne mit den Fingerknöcheln klopfen, gehen die meisten Profis subtiler vor. Häufig wird mit einem Finger auf den Tisch getippt. Vor allem Spieler, die normalerweise wie versteinert dasitzen, gehen so vor. Sie bewegen bloß einen Finger, während der restliche Körper in Stille verharrt, um nichts über die eigene Hand zu verraten. Manchmal sitzen Spieler mit verschränkten Armen am Tisch, während eine Hand den entgegengesetzten Arm umklammert. Sie tippen mit den Fingern bloß auf den Arm, um auf einen Check hinzuweisen.

Der größte Nachteil dieser doch unauffälligen Geste: Der Dealer muss sie a) bemerken und darf b) andere Bewegungen nicht als Check missverstehen. Wenn dem Dealer nichts auffällt, könnte der Spielablauf zum Erliegen kommen: Während der Dealer eine Entscheidung abwartet, die unlängst gefällt wurde, wartet der Spieler, der gecheckt hat, schon auf die Reaktion seines Gegners. Zudem können kleine Bewegungen als Check missgedeutet werden, obwohl man ursprünglich die Absicht hatte, zu den Chips zu greifen. Dies macht es zuweilen erforderlich, das Flurpersonal an den Tisch zu bestellen.

Der einfachste Tipp, den wir jedem geben können, den die Handzeichen verwirren: Sagen Sie an, was Ihre Absichten sind. Dies zerstreut alle Zweifel.


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