Saturday, 27th July 2024 05:04
Home / EPT Paris €10.200 Mystery Bounty: Duco ten Haven holt Sieg und Top-Bounty

Paris ist die Stadt des Lichts – und beim €10.200 Mystery Bounty-Event der 2024 PokerStars European Poker Tour (EPT) Paris 2024 schien dieses Licht am hellsten auf Duco ten Haven.

Der niederländische Pokerprofi, der Paris als seine zweite Heimat betrachtet, ist normalerweise ein Online-Crusher, holte sich aber heute im Le Palais des Congrès seinen ersten EPT-Titel, nachdem er Quan Zhou im Heads-up besiegte und die Trophäe und €126.500 gewann. Zum Preisgeld für den Sieg nahm ten Haven auch €117.500 an Bounties mit nach Hause – darunter einen der €50.000 Top Mystery Bounty-Umschläge. Damit begann er seine EPT Paris mit einem Gesamtergebnis von €244.000, dem besten Live-Gewinn seiner Karriere.

„Das ist fantastisch. Dabei wollte ich dieses Turnier erst gar nicht spielen“, sagte ten Haven nach seinem Sieg. „Es ist unglaublich. Meine erste EPT. Mein bestes Live-Ergebnis. Besser kann es gar nicht werden. Ich wohne auch in Paris – also habe ich den EPT-Titel praktisch in meiner Heimatstadt gewonnen. Einfach toll.“

Abwechslung macht Spass

Mystery-Bounty-Turniere haben sich innerhalb weniger Jahre zu einem festen Bestandteil des Pokerkalenders entwickelt. Die Teilnehmenden können ein „Kopfgeld“ kassieren, indem sie einen anderen Teilnehmer:in ausschalten, aber die Höhe dieser Bounty ist dem Zufall überlassen. Wer eine Bounty gewonnen hat, darf einen Umschlag aus einer Holzkiste ziehen, und die im Umschlag enthaltene Zahl benennt die Höhe dieser Bounty. Nach Ansicht von ten Haven ist das eine Möglichkeit, Poker interessanter zu gestalten – vor allem, weil es die Gesamtstrategie des Turniers beeinflusst.

„Es macht Spaß. Eine Mischung aus verschiedenen Turniertypen ist das Beste, was man haben kann. Mir gefallen alle Formate gleich gut, aber das Beste ist die Abwechslung, damit man sich zu keinem Zeitpunkt langweilt“, erzählt er.

„Wenn die Mystery Bounty zum ersten Mal ins Spiel kommt, gibt es einen Haufen dieser Umschläge. Also sollte man ab diesem Zeitpunkt viel mehr riskieren, vor allem wenn es gegen die Shortstacks geht, die weniger Chips haben als man selbst. Gegen Ende des Turniers sind die Bounties immer weniger wert, sodass das Finale mehr oder weniger wie ein normales Format abläuft.“

EPT Paris €10.200 Mystery Bounty – Ergebnisse am Finaltisch

Rang Spieler Land Preisgeld Bounty Gesamtgewinn
1 Duco ten Haven Niederlande €126.500 €117.500 €244.000
2 Quan Zhou China €81.500 €72.500 €154.000
3 Thomas Boivin Belgien €58.200 €25.000 €83.200
4 Sirzat Hissou Deutschland €44.800 €47.500 €92.300
5 Sergi Reixach Spanien €35.800 €62.500 €98.300
6 Adrian Mateos Spanien €28.700 €7.500 €36.200
7 Elias Gutierrez Spanien €22.900 €15.000 €37.900
8 Aurelien Russo Frankreich €18.300 €7.500 €25.800
9 Mike Watson Kanada €14.700 €35.000 €49.700

Die Action am Finaltag

Tag 2 begann mit 46 überlebenden Spielern von Tag 1, die um 12:30 Uhr Ortszeit an die Tische gingen. Da die Späte Anmeldung noch für die ersten beiden Levels des Tages geöffnet war, kamen 32 neue Spieler hinzu, so dass sich das Gesamt-Teilnehmerfeld auf 103 erhöhte.

Die ersten Mystery Bounties gab es ab Level 13. Die bekannten Pokerpros Alejandro Lococo und Sam Grafton sowie EPT-Champion Steve O’Dwyer, Chris Brewer und der Chipleader des ersten Tages, Joris Ruijs, gehörten zu den Spielern, die früh ausschieden. Stephen Chidwick schied zwei Plätze vor den Preisgeldern aus, während Artur Martirosian einem Flush von Zhou zum Opfer fiel und als unglücklicher Bubble Boy auf Platz 14 landete.

Joakim Andersson

Nachdem die Bubble geplatzt war und die verbleibenden 13 Spieler einen Zahltag sicher hatten, wurde Joakim Anderssons Asse von Mike Watson geknackt – was den Schweden auf Platz 13 ausscheiden ließ. Atanas Malinov verlor danach gegen Elias Gutierrez, der auf dem River ein Paar Asse traf und schied als Zwölfter aus.

Thomas Boivin verdoppelte seinen Chipstack, als er am River ein Set Könige traf und damit die zwei Asse von Sergi Reixach schlug. Gutierrez gewann dann ein All-in gegen EPT-Champion Adrian Mateos, verdoppelte seine Chips und ließ Mateos mit einem extrem kleinen Stack weit hinter sich. Dem Spanier gelang es jedoch, sich langsam wieder nach vorn zu arbeiten – und er sogar die nächste Bounty, indem er Jean-Noel Thorel auf Platz 11 eliminierte.

Der Deutsche Jakob Miegel musste einen herben Rückschlag hinnehmen, als er mit seinem Full House mit Zehnen und Damen gegen Boivins Full House mit Damen und Zehnen verlor. Damit war er als Zehnter draußen und verpasste den Final Table nur knapp. Boivin ging als Chipleader mit 1.940.000 Chips an den neunköpfigen Finaltisch, dicht gefolgt von ten Haven mit einem Stack von 1.815.000.

Thomas Boivin

Der Finaltisch

Der zweimalige EPT-Champion Watson musste als Erster den Finaltisch verlassen, nachdem er ein Three-Way-All-in gegen Sirzat Hissous Flush verlor. Mateos durchschaute einen Bluff von Gutierrez und verdoppelte seinen Stack erneut, bevor Aurelien Russo auf dem achten Platz ausschied, als seine Achten gegen Reixachs geflopptes Paar Könige verloren. Eine Hand später bekam Reixach auf dem River einen Straight zusammen, schlug damit Gutierrez‘ Paar Zweien und schickte das als „SinKarma“ bekannte Online-Phänomen und Streamer als Siebter an die Rail.

Für Mateos war das Turnier schließlich auf Platz sechs beendet. Er ging für 850.000 Chips mit König-Sechs All-in, Zhou callte mit Ass-Sechs, und beide Spieler trafen auf dem Flop zwei Paare. Doch Zhous Ass brachte ihm den Pot ein, und er übernahm die Chip-Führung. Dieser Glücksmoment war jedoch nur von kurzer Dauer für den Chinesen, denn Boivin gewann einen massiven Flip mit Neunen gegen Reixachs Ass-König und verdoppelte seinen Stack. Für Reixach war daraufhin in der nächsten Hand das Turnier beendet, als sein All-in gegen Zhous auf dem Turn gefundenen Straight verlor.

Die größte Hand des Turniers sollte jedoch noch kommen – und mit ihr katapultierte ten Haven sich weit an die Spitze. Zhou brachte ein Four-Bet-All-in, und ten Haven callte mit zwei Assen für 2.530.000 Chips. Zhou hatte Ass-König und war gezwungen, den Großteil seiner Chips abzugeben, während ten Haven die Kontrolle über das Turnier übernahm. Ein paar Hände später verdreifachte Zhou seine Chips und brachte sich wieder ins Spiel.

Sirzat Hissou

Auch Sirzat Hissou – der letzte deutsche Spieler im Feld – verdoppelte seinen Short Stack mehrmals. Doch dann callte er mit seinen letzten 650.000 Chips ten Haven, der ein Paar Asse fand und Hissou auf den vierten Platz verwies. Boivin ging anschließend mit einem Paar Achten für 3.100.000 All-in, aber ten Haven callte mit einem dominanten Paar Neunen. Ten Haven zog sich in dieser Hand sogar Quads zusammen und eliminierte Boivin auf Platz drei. Damit ging der Niederländer mit einem Vorsprung von 8.600.000 zu 1.330.000 vor Zhou ins Heads-up.

Quan Zhou

Im Heads-up

Zhou konnte zweimal seinen Stack verdoppeln, bis er mit Bube-Vier seine letzten 1.825.000 in die Tischmitte schob. Ten Haven callte mit König-Drei und gewann mit einem Full House den Pot und das Turnier. Aber der eigentliche Höhepunkt von ten Havens Tag kam noch. Er gewann die letzte verbleibende €50.000 Mystery-Bounty, die er sich mit dem Titelgewinn gesichert hatte. Passenderweise gewann Zhou immerhin die andere Top-Bounty.

Sein karriereverändernder Gewinn dürfte die Pläne von ten Haven für den Rest der EPT Paris verändern. Die High-Roller-Events standen ursprünglich nicht auf seinem Turnierplan, aber das könnte sich mit seinem Sieg ändern. „Ich hatte das eigentlich nicht vor, aber jetzt überlege ich es mir noch einmal“, meinte ten Haven.

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