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ITM-Strategie – Money Bubble im Sunday Million

Für das Sunday Million brauchst du eine gute Turnierstrategie. In unserem Kurs erklären wir dir die beste Taktik für die unterschiedlichen Abschnitte. In diesem Artikel geht es um das Spiel an der Bubble.

Im vorherigen Artikel ging es um das Spiel in der Anfangs- und der mittleren Phase. Nun möchten wir uns ein wenig vom Begriff Phase entfernen und uns einen genauen Punkt im Sunday Million ansehen.

Genaugenommen sind es zwei Punkte, denn neben der Money-Bubble ist auch die Final Table-Bubble extrem wichtig. Über die Money-Bubble wird viel geschrieben und jeder Turnierspieler, der etwas auf sich hält, weiß, dass hier Zögerlichkeit fehl am Platz ist.

Die zweite Bubble ist mindestens genauso wichtig, wird jedoch von Vielen nicht einmal deutlich wahrgenommen. Allerdings ist ein Sunday Million Final Table ein Highlight und mit Prestige verbunden. Nicht wenige Spieler werden daher zu vorsichtig, ob bewusst oder unbewusst.

 

Sunday Million Money-Bubble

Nehmen wir uns ein konkretes Beispiel. Bei der SCOOP 2019 gab es die $215 Sunday Million Special Edition. Mehr als 6.600 Entries kamen zusammen, 943 Spieler landeten im Geld. Der Min-Cash lag bei rund $448. Sehen wir uns die unterschiedlichen Gegnertypen und ihre Spiel an der Bubble an.

Profis, Regulars und Grinders

Diejenigen, die eine Bankroll für solche Turniere haben, verstehen auch die ICM-Theorie. Sie werden ihr Spiel an der Bubble anpassen und anhand der Stacks und Spielweise der Gegner entscheiden, was sie machen.

Sie haben keine Angst als Bubbleboy auszuscheiden. Allerdings sind sie auch nicht dumm. Ein solcher Spieler wird mit einem extrem kleinen Stack von 3 Big Blinds kein unnötiges Risiko eingehen. Selbst mit einem Triple-Up sind sie immer noch short und ein Deeprun steh noch nicht in Aussicht. Je mehr Chips sie haben, umso besser können sie jedoch ihre Gegner ausspielen.

Der Freizeitspieler

Ob dieser Gegner sich direkt eingekauft oder via Satellite qualifiziert hat, ist im Grunde ohne Bedeutung. Ein Cash ist diesem Spieler wichtig. Sei es, um dieses Ziel von der persönlichen „Bucket List“ zu streichen oder aber um vor seinen Freunden zu prahlen. Der Freizeitspieler wird kein großes Risiko eingehen, aber auch nicht davor zurück scheuen, mit einer starken Hand all-in zu gehen.

Der Micro Stakes-Spieler

Dieser Gegner wird sich wahrscheinlich qualifiziert haben. Für diese Kategorie Spieler ist der Mincash schon großes Geld und ein echter Boost für die Bankroll. Der typische Micro Stakes-Spieler wird versuchen, die bezahlten Plätze mit Folds zu erreichen.

Wie erkenne ich den Gegner?

Viele Spieler lassen sich einfach in der Lobby mit der Spielersuche finden. Die Poker-Pros werden mit aller Sicherheit viele Turniere gleichzeitig spielen, so dass sie leicht zu erkennen sind. Viele Grinder haben die Suchfunktion geblockt, sodass dies auch ein Hinweis sein kann.

Sollte das Sunday Million jedoch das einzige Turnier sein, dass der Gegner spielt, fällt er wohl in die letzten beiden Kategorien. Hat der Spieler noch ein paar Turniere mit kleinem Buy-In offen, dann ist es ein Micro Stakes-Spieler.

Die Money Bubble-Strategie

Mit den Reads, die du während des Spiels gesammelt hast, und der Erkenntnis, um welchen Spieler es sich handelt, hast du schon eine gute Vorstellung, wie sich deine Gegner verhalten.

Passe deine Strategie an. Vorsichtige Gegner, die den Mincash jagen und daher zu viel folden, sind deine Möglichkeit, um an wichtige Chips zu kommen. Nehmen wir an du sitzt im Small Blind mit 15 Big Blinds. Im Big Blind ist ein Micro Stakes-Spieler mit 12,5 Big Blinds.

Du kannst praktisch jede Starthand anspielen. Du musst nicht viel riskieren, denn durch die Money-Bubble wird dein Gegner nicht callen. 2,2x Big Blinds sind ausreichend und geben deinem Gegner Raum für einen Push, falls er ein Monster hält.

Strategie an der Final Table Bubble

Die zweite Bubble im Turnier hat Ähnlichkeiten mit der Money-Bubble, doch es gibt ein paar deutliche Unterschiede.

  • Jeder hat bereits einen Cash sicher und geht nicht mit leeren Händen vom Tisch
  • Das Feld wird zu hoher Wahrscheinlichkeit aus Regulars bestehen
  • Das Spiel ist short-handed, da an zwei Tischen von zehn auf neun Spieler heruntergespielt wird

Eine Situation, wie wir sie oben beschrieben haben, wird daher kaum zustande kommen. Solltest du mit 15 Big Blinds am Small Blind sitzen und hinter dir ist ein Grinder mit 12,5 Big Blinds, kannst du nicht mit deiner ganzen Range eine kleine Erhöhung spielen. Ein solider Gegner wird sich anpassen und dich mit einem all-in unter Druck setzen.

Den unterbewussten Druck den Final Table zu erreichen gibt es dennoch. Eine ICM-basierte Pushing-Range sollte dir einen Vorteil geben, da die meisten deiner Gegner einen Tick zu vorsichtig sind.

Fazit

Das Spiel an der Bubble zu verstehen und zum richtigen Zeitpunkt anzugreifen ist das A und O. Starke Spieler nutzten diese Situation, um wichtige Chips zu sammeln. Die schwachen Gegner verlieren daher Chips und treffen falsche Entscheidungen.

Sei bereit, bleib fokussiert und überlege dir, welche Taktik gegen einen bestimmten Gegner mit einer bestimmten Stack-Größe angebracht ist. So maximierst du deine Ausbeute und erhöhst die Wahrscheinlichkeit auf einen Deeprun.