So überwindet man einen Downswing

Poker ist ein Spiel der kleinen Edges. Sogar ein guter Spieler kann nicht die ganze Zeit gewinnen. Wie bei den meisten Sportarten gibt es auch bei Poker einen Glücksfaktor. Vergleichen wir es beispielsweise mit Fußball. Wenn eine Mannschaft der Bundesliga (z.B. Borussia Dortmund) gegen ein Team antritt, das immer in einer niedrigeren Liga spielt (z.B. die Waldhof Mannheim), dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Borussia Dortmund meistens gewinnt. Borussia Dortmund ist die bessere Mannschaft, ganz gleich, welche Kriterien man zur Bemessung heranzieht.

Trotzdem spielt auch hier der Glücksfaktor eine Rolle – von einer fragwürdige Schiedsrichterentscheidung, über das Wetter, bis hin zur Gesamtform der Mannschaft. Das bedeutet zwangsläufig, dass der SVW manchmal ein Unentschieden erreicht und gelegentlich auch ein Spiel gewinnt. So einen Glücksfaktor gibt es bei fast allen Sportarten und Spielen. Beim Pokerspielen vervielfacht sich der Glücksfaktor.

 

In einem Online Poker-Cashgame kann ein guter, erfolgreicher Spieler davon ausgehen, dass er bei 60% bis 70% seiner Sessions gewinnen wird. Doch sogar, wenn man vom oberen Wert dieser Schätzung ausgeht, also 70%, würde man in drei von zehn Spielsitzungen verlieren. Und da die Karten sich „an nichts erinnern“, sind die Sessions, bei denen man verliert, auch nicht gleichmäßig verteilt, mit vielen gewinnbringenden Spielsitzungen dazwischen.

Manchmal verlierst du in fünf oder sechs Sessions hintereinander – oder sogar ein paar Wochen oder Monate lang. Die Ursache dafür könnte sein, dass du schlechten Poker spielst oder das Glück wiederholt nicht auf deiner Seite war (bei Poker auch als „Varianz“ bezeichnet) oder sogar beides zusammen. Wenn es zu einem solchen Lauf kommt, spricht man von einem Downswing. Alle Pokerspieler erleben gelegentlich Downswings. Gerät man in einen Trott, ist es wichtig zu wissen, wie man wieder auf die Beine kommt und sein Selbstvertrauen nicht verliert. Hier einige der besten Tricks, um wieder erfolgreich zu werden.

Den Ursprung des Problems identifizieren

Bevor du gegen eine Pechsträhne vorgehen kannst, musst du zunächst herausfinden, wo das Problem liegt. Dies tut man am besten, indem man sich die in der letzten Zeit gespielten Hände ansieht und sie objektiv analysiert – ohne den Druck, eine Entscheidung treffen zu müssen (wie am Tisch). Du kannst dafür den BOOM! Hand Replayer von PokerStars nutzen. Hast du zurückgecheckt und es deinem Gegner ermöglicht, eine Gutshot Straight zu treffen?

Hast du dich für Slowplay entschieden, als du hättest setzen sollen? Hast du auf dem River keine Value Bet gebracht, obwohl du offensichtlich die beste Hand hattest? Das sind nur einige der vielen Fragen, die du dir stellen solltest, wenn du deine gespielten Hände durchgehst. In dieser Situation kann auch die Meinung eines befreundeten Pokerspielers von unschätzbarem Wert sein. Ein Außenstehender sieht manchmal Lösungen für ein Problem, an die man selbst nie gedacht hätte.

Wenn du nach der Analyse zu dem Schluss kannst, dass dein Downswing wirklich nur auf einer Pechsträhne beruht, dann solltest du ihn leichter überwinden können. Theoretisch musst du einfach nur weiterspielen. Wenn du ein besserer Pokerspieler bist als deine Gegner, wirst du das Tief irgendwann hinter dir lassen und wieder gewinnen. Anders sieht es jedoch aus, wenn du feststellst, dass du schlecht spielst. In diesem Fall kommt es darauf an, genau herauszufinden, was am Tisch falsch läuft. Vielleicht bist du ja nicht aggressiv genug – oder sogar zu aggressiv! Es könnte auch sein, dass du einfach an schwierigen Tischen spielst, an denen du keine Edge hast. Jedenfalls kannst du das Problem erst lösen, wenn du ganz genau weißt, was es ist.