Flush Draws spielen in No-Limit Hold’em

Einen Flush Draw bei No Limit Hold’em kann man auf viele verschiedene Arten spielen. Manchmal ist es besser, einfach zu check-callen und zu hoffen, sein fünftes Pik, Herz oder eben die Farbe, die man braucht, auf der nächsten Street zu treffen. Und in anderen Fällen spielt man seinen Flush Draw aggressiv und erhöht, in der Hoffnung, dass alle Chips in die Mitte wandern und dass man Glück hat. Es gibt viele verschiedene Variablen – von der Stärke des Flush Draws bis zur Spielweise deiner Gegner – die bestimmen, wie du am besten vorgehst. Schauen wir uns ein paar verschiedene Arten an, wie man einen Flush Draw spielt und warum.

Der stärkste Flush Draw, den du haben kannst, ist der Nut Flush Draw (vor allem, wenn das As nicht auf dem Board liegt, sondern wenn man es auf der Hand hat). Angenommen, du hast A5 auf einem Flop von 1093. Hier hast du neun eindeutige Outs – die restlichen Karten in Herz – um die Hand zu gewinnen sowie gute Chancen, ein As zu treffen und damit die beste Hand zu haben. In diesem Fall hast du plötzlich, falls dein Gegner z. B. Pocket-Könige hat, 12 Outs bzw. eine Chance von unglaublichen 46%, die Hand zu gewinnen.

Einen Nut Flush Draw solltest du generell sehr aggressiv spielen. So kannst du auf zwei Arten gewinnen – entweder der Gegner foldet sofort und du gewinnst einfach mit As-hoch, oder du bringst alle Chips in die Mitte und hast gute Odds, die Hand für dich zu entscheiden. Beide Szenarien sind in Ordnung und wenn du einen Nut Flush Draw so spielst, machst du nichts falsch.

Es gibt nur eine einzige Situation, in der du ein wenig vom Gas gehen solltest: Wenn du es mit einem extrem tighten Gegner zu tun hast, der nur mit den absoluten Nuts Stärke zeigt. Hier ist es vielleicht besser, mit deinem Draw nur zu check-callen, weil du es wahrscheinlich mit einem starken Blatt wie einem Set oder zwei Paaren zu tun hast, was deine Gewinnchancen drastisch reduziert.

In anderen Fällen ist es mit einem Flush Draw am besten, einfach zu callen. Ein gutes Beispiel dafür ist, wenn du in Position auf einem Flop von A102 Karten wie 87 hast. Dein Gegner macht eine Continuation Bet und du bist am Button. Wenn du hier raist, könntest du deinen Gegner dazu bringen, dass er mit schwächeren Karten seiner Range, wie einer Zehn oder nur mit König-hoch foldet, aber es ist besser, einfach zu callen.

Dafür gibt es ein paar gute Gründe: Erstens, wenn du hier raist und dein Gegner ein starkes Blatt hat (z. B. zwei Paare oder ein Set), wird er wahrscheinlich noch einmal raisen. Damit bringt er dich in eine schwierige Situation. Du müsstest bereit sein, mit einem Draw deinen ganzen Stack zu riskieren – und hättest vielleicht eine Equity von nur 30% – oder du musst auf dem Flop folden und verpasst die Chance, deinen Flush zu treffen. Keines dieser Szenarien klingt besonders gut!

Zweitens, wenn du in Position callst, lässt du dir für die weiteren Streets mehr Optionen offen. Im Idealfall triffst du auf dem Turn deinen Flush und gewinnst einen großen Pot. Selbst wenn du nicht triffst, kann es sein, dass dein Gegner checkt und dir die perfekte Gelegenheit zum Bluffen gibt. Und wenn du auf dem Flop callst, bedeutet das nicht automatisch, dass du einen Flush Draw hattest – du könntest auch ein Paar Asse haben oder ein noch stärkeres Blatt slow spielen! Schwierig wird es erst, wenn dein Gegner auf dem Turn erneut feuert, vor allem, wenn er hoch setzt. An dieser Stelle bekommst du wahrscheinlich nicht mehr die richtigen Pot Odds, um deinen Draw weiterzuspielen, und solltest vor dem River folden.

Überlege dir immer gut, wie stark deine Hand ist, was dein Gegner haben könnte und ob du Position auf ihn hast, bevor du entscheidest, wie du einen Flush Draw bei No Limit Hold’em spielst. Es kommt vor, dass du die gleiche Hand auf viele verschiedene Arten spielen musst!