Parker Talbot — oder „tonkaaaa“ für seine Fans und Freunde — war beim EPT Prague Main Event wieder einmal weit vorne dabei. Im Augenblick des Interviews gehörte er zu den letzten 15 Spielern eines riesigen Feldes von ursprünglich 1.267 Teilnehmern.
Das war umso beeindruckender, weil er sich nicht besonders gut fühlte.
„Es ist hart auf diesen Reisen, wenn man in einer anderen Zeitzone ist und schlecht schläft“, erzählte er. „Im Augenblick kämpfe ich mit einem Schnupfen und einem Husten.“
Dies war die neueste Zusatzinformation zu einem Tweet, den er am Tag zuvor geschrieben hatte: „In den letzten Tagen war ich tot, Schlafmangel + keine Brille + Prag-Ebola. Ich saß im letzten Level am Fernsehtisch, hab mir danach den Stream angesehen und gemerkt, dass ich ziemlich kaputt aussah. Meine Vermutungen wurden bestätigt, als meine Mutter mir einen Text schickte: ‚Geh und kauf dir Abdeckstift für deine Augen. Deine Tränensäcke sind nicht zum Aushalten.'“
Am Tag danach berichtigte Talbot diesen Eindruck: „Ich habe das Gefühl, dass ich ohne meine Brille schlechter aussehe, als ich mich fühle. Dabei halte ich eigentlich ziemlich gut durch. Ich bin supermüde, kann aber weitermachen.“
Das war eine gute Nachricht für „tonkaaaa“ und seine Fans – denn zu diesem Zeitpunkt war das Turnier noch lange nicht zu Ende.
Für Neulinge, die zum ersten Mal an einem EPT-Turnier teilnehmen, kann es entmutigend sein, einen Turnierplan zu sehen, der auf sechs Tage angesetzt ist – vor allem, wenn man eher daran gewöhnt ist, kurze Turniere bequem von zu Hause aus zu spielen.
Was kannst du also tun, um dich auf einen Marathon wie ein EPT Main Event vorzubereiten?
Zufälligerweise war Conor Beresford auch in der Nähe, als ich Talbot diese Frage stellte, und die beiden brauchten eine Weile, um eine Antwort zu finden.
Bedauerlicherweise hatten sie keine Patentlösung parat.
„Du wachst einfach auf und gehst zum Frühstück“, sagte Talbot. „Ich trinke Kaffee.“
„Ja, sieh zu, dass du etwas zu knabbern mitnimmst“, ergänzte Beresford.
Und Talbot fügte hinzu: „Ich habe heute Morgen sogar ein paar Dehnübungen gemacht – mindestens zehn Minuten Stretching.“
Eine komplette Tonkaaaa-Fitnessmethode hatte er aber nicht anzubieten.
Und Beresford?
Besser bekannt als „1_conor_b_1“, gehört Beresford zu den größten Talenten im Onlinepoker. Er war mehrere Wochen lang die Nummer Eins der Weltrangliste und hat unzählige große Online-Turniere gewonnen.
Beresford ist es gewohnt, online Sechzehnstunden-Sessions zu spielen („Das bedeutet, dass man im Turnier ziemlich weit gekommen ist.“). Und er ist sich ziemlich sicher, dass er wahrscheinlich 36 Stunden am Stück Live-Poker spielen könnte.
Allerdings hatte auch er keine todsichere Strategie für Freizeit-Pokerspieler:innen, die zum ersten Mal an einem Live-Event teilnehmen.
„Ich kann dir wirklich nur schwer raten, was du tun solltest“, so Beresford. „Mach einfach das, womit du dich wohlfühlst. Du musst nach deinem Gefühl gehen. Spiel einfach an jedem Tisch dein bestes Poker.“
Wir beim PokerStarsBlog haben uns natürlich zum Ziel gesetzt, neue Spielerinnen und Spieler mit den besten Tipps zum erfolgreichen Live-Pokerturnierspiel zu versorgen. Schließlich wollen wir verhindern, dass sich jemand von der Aussicht auf die Teilnahme an einem großen Live-Pokerturnier abschrecken lässt. Aber wenn zwei Spieler wie Talbot und Beresford nicht wissen, wie sie eine solche Frage beantworten sollen, wird klar, dass es manchmal einfach keine klare Antwort gibt.
Einige Pokerspieler trinken bei langen Turnieren viel Kaffee, aber andere vermeiden ihn. Manche Spieler:innen essen gerne am Tisch und nutzen die Essenspause dann für ein Nickerchen, andere halten das für kontraproduktiv.
Natürlich ist es immer gut, wenn man lange schläft und so jeden Tag frisch und munter angehen kann. Aber bei großen Poker-Events pumpt das Adrenalin so stark, dass es schwer werden kann, Schlaf zu finden. Manchmal ist man erschöpft, muss sich aber irgendwie zusammenreißen und weitermachen.
Andererseits bietet ein großes Pokerturnier Motivationsfaktoren zum Weitermachen, die man sonst nirgendwo findet – wie z.B. der Blick auf die Auszahlungstabelle. Wie jeder weiß, ist sie sehr kopflastig, also lohnt sich der Versuch, so weit wie möglich zu kommen.
Talbot zum Beispiel hat trotz seines kleinen Stacks noch lange durchgehalten – erst auf Platz Fünf war für ihn das EPT Prague Main Event beendet. Auch wenn er uns nicht sagen konnte, wie er das macht: Er weiß genau, dass es die Mühe wert ist.
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