Big Blind verteidigen – Frühe Phase in Spin & Go-Turnieren

Unser kostenloser Spin & Go-Kurs von PokerStars School hilft dir, die ultra-schnellen Turniere zu gewinnen. In diesem Artikel geht es darum, wie du den Big Blind in der frühen Phase korrekt spielst.

Die häufigsten Attacken, mit denen du am Big Blind konfrontiert wirst, sind ein Min-Raise vom Button und eine 2,5 BB-Bet vom Small Blind aus. Der Button will möglichst wenig riskieren, der Small Blind muss dagegen etwas mehr setzen, um es dem Big Blind nicht zu billig zu machen. Da wir uns mit der Anfangsphase eines Spin & Go-Turniers beschäftigen, gehen wir davon aus, dass die Stacks ungefähr bei 25 Big Blinds liegen.

Verteidigen gegen einen Button Min-Raise

Wir wollen uns auf möglichst wenige Aktionen beschränken. Fold (Karten wegwerfen), Call (bezahlen), eine kleine 3-Bet sowie ein All-In per 3-Bet. Im letzten Artikel sprachen wir darüber, dass in den Small-Stakes-Turnieren nur wenige Gegner eine ausgereifte 3-Betting-Range haben. Daher dürfen wir annehmen, dass die meisten 3-Bets auf den niedrigen Levels meist gute Karten (nutted Range) enthalten.

Aus diesem Grund können wir ruhigen Gewissens gegen eine 3-Bet häufig folden. Gleichzeitig wollen wir für uns eine ausbalancierte 3-Betting-Range konstruieren. Diese muss starke Hände sowie Bluffs enthalten. Eine kleine 3-Bet ist ideal, um Action zu bekommen. Hände, die eine Kombination aus guter Equtiy und Blocker sind, jedoch selten den Flop treffen, möchten wir dagegen lieber all-in spielen.

Wir bezahlen viele Hände, doch wir zahlen nur einen Big Blind, wenn der Spieler am Button einen Min-Raise macht. Einen Big Blind zu zahlen, um einen Flop mit einem Pot von 4,5 Big Blinds zu sehen, lohnt sich. Zumal wir davon ausgehen dürfen, dass der Button-Spieler oft erhöht, um die Blinds zu klauen. Eine Tendenz, die wir im Übrigen im Auge behalten müssen.

Nehmen wir als Beispiel 83 suited. Wir müssen langfristig nur 22% der Hände gewinnen. Zwar mag es zuerst unkomfortable sein, so oft zu callen, doch wir bekommen gute Odds. Sehen wir uns die komplette Hand Range an:

 

 

Die einzigen Hände, die stark sind, jedoch möglichst viel Action sehen wollen und daher nicht direkt all-in gestellt werden sollten, sind Damen, Könige und Asse. Die Gruppe, mit der wir eine kleine 3-Bet spielen, enthält auch Bluffs (K5o und K6o). Wir blockieren zwar einen König, was die Range des Gegners einschränkt (bspw. Weniger KK, AK und KQ Kombinationen möglich), doch im seltenen Fall, dass der Gegner eine 4-Bet spielt, können wir beruhigt weglegen.

Sollten wir es mit einem sehr passiven und schwachen Gegner zu tun haben, dann sollten wir diese Bluffs im Übrigen gar nicht spielen.

Verteidigen gegen einen Small Blind 2.5x Raise

Unsere Hand Range verändert sich deutlich, so auch die Art, wie wir reagieren. Zum einen wird der Small Blind häufiger anspielen, zum anderen haben wir Position auf ihn, was es uns erlaubt häufiger passiv zu bleiben. Wir müssen beispielsweise nicht mit KQ suited all-in gehen, wenn wir bequem callen können.

Wir callen jedoch nicht nur, wir spielen auch häufiger eine kleine 3-Bet. Erneut haben wir einige Bluffs (K2o, K3o und Q3o), die wir bei Gegenwehr weglegen, doch wir bezahlen häufiger einen Shove (TT+, AT+).

Fazit

Es mag überraschen, wie oft wir unseren Blind verteidigen. Du darfst jedoch nicht vergessen, dass es in einem Spin & Go nicht viel Spielraum gibt. Mathematisch gesehen lohnt es sich mit marginalen Händen kleine Bets zu callen. Im nächsten Artikel geht es darum, wie du gegen Limps spielst und was am Flop passiert.