Shares, Backer und Stakees – Poker Staking erklärt
Vor allem Pokeranfänger sind von den unzähligen Begriffen, die innerhalb der Poker-Community verwendet werden, oft überfordert. In diesem Artikel geht es um das Thema Staking. Dazu gehören auch Begriffe wie Shares, Backer, Stakee, Mark-Up oder Make-Up.
Was hat Staking mit Poker zu tun?
Um erfolgreich Poker zu spielen, muss man nicht nur Theorie lernen, sondern auch Bankroll Management beachten. Dies stellt sicher, dass man entspannt spielen und Rückschläge verkraften kann.
Wer sich eine Bankroll aufbauen möchte, kann jedoch auch die Hilfe von erfahreneren Spielern annehmen. Neben Tipps und Tricks kann dies durchaus auch finanzielle Hilfe in Form eines Stakings sein.
Was ist Staking?
Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „Stake“, was „Einsatz“ oder aber auch „Anteil“ beutetet, ab. Als Stakes bezeichnet man auch die gespielten Limits, so zum Beispiel die High Stakes. Anfänger verwechseln diesen Begriff oft mit Stack (der Chipstapel).
Ein Staking ist wiederum eine Art Darlehn, welches einem Spieler zur Verfügung gestellt wird. Der Backer gibt dem Stakee Geld zum Spielen und erwartet dafür eine Gewinnbeteiligung.
Dabei gibt es unterschiedliche Vereinbarungen zwischen den einzelnen Parteien. Manche Spieler möchten beispielsweise nur für ein Event oder für eine Turnierserie „Action verkaufen“ und bieten sogenannte Shares, also Anteile an ihrem Spiel, an.
Andere wiederum möchten ein langfristiges Staking-Arrangement und es gibt durchaus erfahrenere Spieler, die schlechtere Spieler unter ihre Fittiche nehmen. Nicht selten, beinhaltet dies auch eine Coachingvereinbarung, bei dem der erfahrenere Spieler seinem Schützling in Sachen Poker lernen unter die Arme greift.
Das kleine Einmaleins des Stakings
Action
Wenn ein Spieler „Action verkauft“ meint er damit, dass er Anteile an seinem Spiel (meist ein Turnier) anbietet.
Backer
Der Geldgeber in einer Staking-Vereinbarung. Leitet sich aus dem Englischen (to back = jmd. unterstützen; the backing = die Unterstützung) ab. Wird auch als „Staker“ bezeichnet.
Cut
Der „Schnitt“ bezieht sich auf die Teilung der Gewinne. Der Cut kommt bei langfristigen Stakings zum Einsatz, kann jedoch auch bei Shares verwendet werden. Hier zum Beispiel in Form des Mark Up (siehe weiter unten) oder als „Final Table Cut“.
Make Up
Wenn der Spieler langfristig „gestaked“ wird und zwischendurch einen Verlust einspielt, steht er gewissermaßen in der Kreide. Der nächste Gewinn wird dann mit diesem Verlust beglichen. Oft sagt man auch, der Spieler „steht im „Make Up“.
Mark Up
Gute Spieler verkaufen ihre Anteile oft zu einem Aufpreis. So kostet beispielsweise 10% der Turnier-Action 11% des Preises. Dies bedeutet weniger Risiko für den Spieler, dafür mehr Risiko für den Backer.
Shares
Dies ist das englische Wort für Anteil. Wenn man bei einem Spieler Shares kauft, so hat man Anspruch auf einen Anteil des Gewinnes.
Stable
Wenn sich ein oder mehrere Backer mehr als nur einen Stakee suchen und sich somit einen „Stall“ an Pferden (siehe unten) aufbauen.
Stakee
Der Spieler, der das Geld zum Spielen gestellt bekommt. Wird oft – jedoch nicht ausschließlich – im Zusammenhang mit Stable auch als „Horse“ (Pferd, Pferdchen) bezeichnet.
Swap
Wenn zwei Spieler untereinander Shares an einem Turnier, welches sie beide spielen, tauschen.
Sweat
Der „Schweiß“ wird oft auch Rail Sweat bezeichnet. Damit bezeichnet man das Mitfiebern, bei einem Spieler, bei dem man Shares hat.
Weitere Pokerbegriffe findest du im Online Poker-Glossar von PokerStarsSchool. Solltest du dennoch Fragen haben, sieh einfach in unserem Forum vorbei!
Zusammenhang zwischen Cut und Mark-Up
Wenn ein Stakee ein Make Up oder einen Cut verlangt, dann kann man diese beiden Werte vergleichen.
100/MU = Cut <—> 100/Cut = MU
Wenn also ein Spieler einen Cut von 85/15 vorschlägt (85% für sich, 15% für den Backer), dann entspricht diese einem Mark Up von 1,17 bzw. 17%. Ein Mark Up von 1,1 widerspricht wiederum einem Cut von 90/10.
Warum Staking?
Staking ist für Backer mit einem hohen Risiko verbunden. Es gibt zahlreiche Geschichten, bei denen Stakees Gewinne für sich behalten haben. Es gibt auch Fälle, in denen Backer ihre Horses ausgenutzt haben und eine zu hohe Gewinnbeteiligung gefordert haben.
Nur eine Handvoll Backer macht wirklich auf Dauer Gewinn, so dass man ganz klar zur Vorsicht raten sollte. Die meisten Staking-Vereinbarung innerhalb der Poker-Community werden jedoch ohnehin nur aus reinem Spaß getroffen. So wie einige Sportwetter gerne auf ihr Lieblingsteam wetten, so kann man auch Shares bei Freunden kaufen, um einfach nur mitzufiebern.
Ein Backer kann allerdings durchaus profitieren, wenn er einen talentierten Spieler unterstützt. Neben einer stetigen Einnahmequelle kann der Geldgeber vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt von seinem ehemaligen „Schüler“ lernen.
Für Stakees sind die Vorteile offensichtlicher. Ein ambitionierter Spieler kann mittels Staking höhere Limits spielen und muss sich weniger sorgen um Varianz und Downswings machen.
Fazit – ist Staking etwas für mich?
Die Entscheidung, ob man Stakee oder Backer werden möchte, sollte man sich nicht abnehmen lassen und gut überlegen.