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Button gegen Big Blind – das Spiel am Flop und Turn

Unser kostenloser Spin & Go-Kurs von PokerStars School hilft dir, die ultra-schnellen Turniere zu gewinnen. In diesem Artikel geht es um das Spiel am Flop, Turn und River, in der frühen Phase eines Spin & Gos.

Speziell geht es um die Situation Button gegen Big Blind in einem „Single Raised Pot“. Dies bedeutet, dass vor dem Flop nur einmal erhöht wurde. Dies hat zur Folge, dass in der Mitte meist weniger als 100 Chips liegen und die Spieler noch einen Stack von 450 oder mehr haben.

Sollte unser Gegner passiv sein, benötigen wir die drei verbleibenden Straßen, um all-in zu gehen. Dies ist daher erwähnenswert, da wir eine aggressive 3-Betting-Range am Small Blind verfolgen. In 3-Bet-Pots sind die Stacks kleiner und der Pot größer, so dass wir nur zwei weitere Bets zum All-In haben.

Natürlich gibt es auch Single-Raised-Pots mit Small Blind gegen Button, oder Big Blind gegen Small Blind. Das häufigste Szenario ist jedoch Big Blind gegen Button. Die hier beschriebene Pokerstrategie kann allerdings leicht an andere Situationen angepasst werden.

 

Flop-Texture und Strategie

Im Artikel über Starthände am Button konstruierten wir eine aggressive Eröffnungstaktik. Unsere Hand-Range ist ausbalanciert und „uncapped“, enthält also auch sehr starke Hände. Der typische Gegner callt dagegen mit einer capped Range (mit einer sehr eingeschränkten Auswahl an Händen), die viele schwache Kombinationen hält.

Dies bedeutet, dass wir in den meisten Fällen einen großen Vorteil haben. Wir können die Art der Flops in drei Kategorien einteilen:

  • Typ 1 Flops – unser Vorteil ist entweder gleich geblieben oder noch stärker geworden. Hohe Karten, harmlose Karten oder eine unkoordinierte Mischung aus beiden sind ideal für unsere Range. Beispiele: AK7, K82 und Q42
  • Typ 2 Flops – manche Boards sind keine große Gefahr für uns, doch der Gegner kann getroffen haben oder zumindest eine gute Equity gegen uns halten. Beispiele: QQ6, 1085 und KQ10
  • Typ 3 Flops – einige Boards helfen unserem Gegner mehr als uns. Meist sind es „nasse Flops“ (wet Flops) mit Draws. Beispiele: J98, 765 und K98

Wir müssen den Flop lesen und uns eine Strategie zurechtlegen. Da der Spieler am Big Blind pre-flop nur gecallt hat, gehen wir davon aus, dass er zu uns checkt.

Auf Typ 1 Flops: Mit unserer kompletten Range spielen wir klein an. Eine kleine Bet ist gut geeignet, um mit allen Handkombinationen unseren Vorteil auszunutzen. Der Gegner wird seine schlechtesten Hände wegwerfen, jedoch mit vielen uns unterlegenen Händen bezahlen. Eine kleine Bet, zum Beispiel 25 in einen Pot von 80, ist zudem genug, um bis zum River einen Pot aufzubauen. Vergiss nicht, die Stacks Spin & Go-Turnieren sind nicht groß.

Auf Typ 2 Flops: Unsere Range ist nicht mehr so stark gegenüber den Handkombinationen unserer Gegners. Auch wenn wir weiterhin die Mehrzahl unserer Hände anspielen wollen, so sollten wir die schwächsten sowie einige der mittelstarken Hände checken. Damit betreiben wir Pot-Control. Einen Flop wie QQ5 kann er getroffen haben, allerdings wird unser Gegner auch Hände wie JJ oder K4 halten, so dass ein Check von uns kein Fehler ist. Sollten wir setzen, dann etwas größer (35 in 80) als auf Typ 1 Flops, da wir mit den starken Händen weiter vorne liegen.

Auf Typ 3 Flops: Wir werden die meisten Boards hinter her checken müssen. Ein Flop wie A98 wird unserem Gegner meist geholfen haben, denn suited Hands oder Connectors, die getroffen haben, liegen eindeutig in seiner Hand Range.

Wir sollten nur mit unseren stärksten Händen anspielen. Semi-Bluffs müssen überlegt sein. Wenn wir eröffnen, dann mit einer Bet von 50 in einen Pot von 80. Wir spielen Flushs, Sets, starke Two Pairs sowie die besten Paare an, doch checken den Rest. Wenn wir einen Bluff mit 54 spielen möchten, dann sollten wir noch warten bis wir mehr Informationen über die Hand des Gegners haben.

Am Turn polarisieren

Gehen wir davon aus, dass der Spieler am Big Blind unsere Pre-flop-Bet sowie die Conti-Bet am Flop bezahlt hat. Seine Hand Range ist nun stärker, denn wir dürfen davon ausgehen, dass die schwächsten Handkombinationen nun entsorgt sind.

Dies bedeutet, dass wir unserer Aggressivität zurückschrauben müssen. Hände, die nur einen dünnen Wert auf dem Flop hatten, checken wir nun. Ebenso spekulative oder die schwächsten Hände, mit denen wir nun Pot-Control betreiben.

Was bleibt sind die stärksten Hände sowie die besten Bluffs. Nehmen wir an am Flop kam J75. Auf einem Typ 1 Board spielen wir mit all unseren Händen eine Conti-Bet. Am Turn 2 müssen wir nun jedoch mit Händen wie 99, AQ oder K4s checken. Hände wie QJ, 22 oder 75s haben Wert und werden gespielt, ebenso ein paar starke Bluffs wie A3 oder 98.

Fazit

Die wichtigste Lektion ist, dass unterschiedliche Flops andersartige Taktiken erfordern. Auch wenn unser Gegner schwach ist, müssen wir seine Calls respektieren. Auch wenn wir manche Flops mit unserer kompletten Range anspielen, dürfen wir nicht Blind weiter feuern.

Im nächsten Artikel geht es um Bluffs in Spin & Gos. Wir diskutieren, wen wir bluffen, welche Hände sich am besten eigenen und wann der richtige Zeitpunkt ist.