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Tipps zur frühen Turnier-Phase

Zu Beginn eines Pokerturniers sitzen viele schwache Spieler an den Tischen. Eine gute MTT-Strategie für das „Early Game“ ist damit besonders wichtig, wenn du dir schnell und einfach einen Stack aufbauen willst.

Bevor du dich in das Turnier-Getümmel wirfst, ist es hilfreich genau zu verstehen, wie und wann du einen Gang hoch oder aber auch runter schalten musst. Denn in den unterschiedlichen Stufen eines Turniers, ist jeweils eine eigene Strategie gefragt. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der frühen Phase eines MTTs.

Das Spiel in der Anfangsphase eines Turniers zeichnet sich durch große Stacks aus. Die Blinds sind im Vergleich sehr klein und in den meisten Fallen gibt es keine Ante. Daraus folgt, dass es wenig reizvoll ist, in den Pot einzusteigen. Die Blinds zu stehlen ist in den meisten Fällen noch nicht wichtig, um das Turnierleben zu sichern.

Wenn du keinen Vorteil durch dein Spiel hast, sehr gute Implied Odds geboten bekommst oder einen Equity-Vorteil hast, dann lohnt es sich kaum, eine Hand zu spielen. Es ist tatsächlich einer der größten Fehler von Anfängern, die Chips zu leichtfertig zu investieren. Oftmals in dem Glauben, das der Verlust von ein paar Chips unbedeutend für den eigenen Stack ist.

Diese Erkenntnis ist zweifach bedeutsam. Zum einen entsprechen zehn kleine Investitionen einer großen Investition, zum anderen kann diese große Investition mehr gewinnen, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wird. Der Wert deiner Chips steig exponentiell. Wenn du das Glück hast, im siebten Blind Level deinen Stack zu verdoppeln, bist du froh, möglichst viele Chips gespart und dir eine gute Ausgangslage für einen Deep Run verschafft zu haben.

Die strikten Anforderungen, um freiwillig in einen Pot zu investieren können mit diesem Anagramm definiert werden: S.I.T.Z.

S steht für schwache Spieler

Es braucht kein können, um sich in ein Turnier einzukaufen. Dementsprechend gibt es in der frühen Phase viele schwache Gegner. Spieler, die mit marginalen Händen Chips investieren. Dies ist dein Anreiz, eine Hand zu spielen.

Beispiel: Du sitzt am Cutoff (CO) mit 87. Der Spieler am Button (BU) war bisher sehr vorsichtig und hat kaum eine Hand gespielt. Der Spieler am Small Blind ist gut, jedoch zurückhaltend. Der Spieler am Big Blind ist extrem loose sowie sehr passiv und hat schon einen Drittel seines Stacks verspielt.

Deine Hand ist nicht gut und du kannst nicht erwarten, die Blinds zu klauen. Doch die Aussicht, gegen einen schwachen Gegner in Position zu spielen, macht einen Raise profitabel.

I is for Implied Odds

In einfachen Worten ausgedrückt, sind deine Implied Odds das Verhältnis zwischendeiner Investition und deinem durchschnittlichen Gewinn, wenn du zufällig eine große Hand machst. Ist die Investition zu teuer, du triffst zu selten oder wirst zu selten ausbezahlt, wenn du triffst, dann musst du auf eine andere Hand warten.

In der frühen Turnierphase sind es oft Spieler mit einem Set, die von einem sturen Gegner, der Top Pair oder ein Overpair hält, voll ausbezahlt werden. Allerdings gibt es auch noch andere Hände, die hohe Implied Odds haben.

Beispiel: Du sitzt am Button (BU) mit A4. Ein vorsichtiger Spieler eröffnet UTG+1 und zwei weitere Spieler bezahlen. Deine Hand ist eine vernünftige Investition vor dem Flop, da es ein Multi-Way Pot ist und du in Position sitzt.
Deine Hand ist spekulativ, doch es gibt einige Flops die du sehr gut treffen kannst. Mit drei Gegnern gibt es viele Möglichkeiten, dass einer von ihnen eine schwächere Hand trifft und du einen großen Pot kassierst.

T steht für Tight Ranges

Wenn du weder schwache Gegner noch hohe Implied Odds geboten bekommst, musst du dich auf deine Handauswahl verlassen. Mit Tight Ranges sind Hände gemeint, die im Schnitt besser als die deiner Gegner sind und oft dominieren.

Beispiel: Du sitzt am Cutoff mit AJ und ein vorsichtiger jedoch geübter Spieler eröffnet in mittlerer Position mit 3 Big Blinds. Hier zu callen ist in den meisten Fällen eine schlechte Entscheidung. Oft hat der Gegner dich dominiert (AK oder AQ) und wenn wir die bessere Hand halten, wirst du vermutlich nicht viel gewinnen.

Z steht für Zeit

Verfalle nicht der Versuchung, aus Langeweile schwache Hände gegen gute Spieler, Hände ohne Potential gegen viele Gegner oder Hände, die leicht dominiert werden, zu spielen. Warte ab, deine Zeit wird kommen.

Fazit

Halte dich an „SITZ“ und du wirst die frühen Phasen in einem Pokerturnier nicht nur überstehen, sondern auch Chips sammeln. Damit hast du eine gute Ausgangslage, um auch bei den Online Majors auf PokerStars weit zu kommen.