Nach einer Woche voller Action in den opulenten Sälen des Merit Royal Diamond Hotel Casino and Spa ist das $5.300 Main Event der PokerStars European Poker Tour in Zypern zu Ende gegangen – und der Sieger heißt Gilles Simon.
Simon besiegte Andrea Dato nach einer kurzen Heads-up-Phase, in der er einen Chiprückstand von mehr als zwei zu eins aufholen konnte.
Der Sieg bedeutet den bisherigen Höhepunkt eines kometenhaften Aufstiegs für den 24-Jährigen aus den Niederlanden, der noch vor ein paar Jahren Online-Turniere mit einem durchschnittlichen Buy-in von $10 spielte. Und er ist ein weiteres Beispiel dafür, dass der Pokertraum immer noch möglich ist, denn Simon kassierte für seinen Sieg $1.042.000.
Angefeuert von einer lautstarken niederländischen Rail, sicherte sich Simon – der erste Gewinner des PokerStars „Dare2Stream“-Wettbewerbs – das erstmals ausgespielte Main Event bei der EPT Zypern.
EPT Cyprus Main Event – Ergebnisse am Finaltisch
Platz | Spieler | Land | Preisgeld |
---|---|---|---|
1 | Gilles Simon | Niederlande | $1.042.000 |
2 | Andrea Dato | Italien | $652.200 |
3 | Jose Gonzalez Sanchez | Spanien | $465.425 |
4 | Halil Tasyurek | Türkei | $358.075 |
5 | Yannick Schumacher | Deutschland | $275.425 |
6 | Nikita Kuznetsov | Russland | $211.850 |
7 | Bjorn Kozenkai | Ungarn | $162.925 |
Dato, ein italienischer Grinder, holte sich den zweiten Preis in Höhe von $652.200.
Vom Twitch-Streamer zum EPT-Champion
Der jüngste Spieler am Finaltisch ging als Chipleader in den sechsten Turniertag und konnte sich die meiste Zeit des Tages an der Spitze behaupten.
„Es war sehr eng und ich glaube, es stand für alle Beteiligten ziemlich viel auf dem Spiel“, sagte Simon in seinem Gewinner-Interview. „Über mehrere Tage lang fragt man sich, wer durchhält, wer konstant spielt und nicht zu viele Fehler unter Druck macht. Und der Druck wird immer größer und größer, und jeder hat das Gefühl: >Ich will, dass es bald vorbei ist. Ich will das hinter mich bringen. Andererseits willst du natürlich so lange wie möglich dabei bleiben … Also ja, was habe ich für den Erfolg gebraucht? Ich weiß es nicht. Gute Karten natürlich. Und ich denke, dass ich hauptsächlich gute Entscheidungen getroffen habe. Denn ich weiß nicht, ob ich optimal gespielt habe, aber ich denke, dass ich am Ende einige gute Entscheidungen getroffen habe, die mich ins Heads-up gebracht haben und mir schließlich den Sieg gebracht haben.“
Eine denkwürdige Hand
Eine der denkwürdigsten Hände des Turniers ereignete sich am Ende von Tag 4, als der Niederländer mit Ass-Dame einen Six-Bet-Jam machte, um das Ass-Zehn von Timur Vardarian auszuschalten.
„Ich glaube, an diesem Punkt kann man es nicht mehr wirklich Value nennen“, sagte er auf die Frage nach der Hand. „Es ist eher so, dass die Bandbreite der Hände, die er haben kann, hauptsächlich aus Assen und vielleicht noch aus Königen besteht. Aber ich dachte, dass er in diesem Szenario auch eine Menge Bluffs spielen könnte … Meiner Meinung nach bedeutete das, dass er viel eher einen Bluff als eine richtige Hand haben konnte.“
Nach seinem Sieg sprach Simon über seine Entscheidung, sich vom Twitch-Streaming zurückzuziehen und sich ganz auf das professionelle Pokern zu konzentrieren.
„Ich möchte mich darauf konzentrieren, als Pokerspieler so gut zu werden wie möglich“, sagte er. „Ich habe mehrere Dinge gleichzeitig gemacht und hatte das Gefühl, dass ich dadurch zwar in gewisser Weise einzigartig bin, aber weder besser als andere Spielern noch als andere Streamer war. Außerdem sind in meinem Privatleben ein paar Dinge passiert, die mich dazu gebracht haben, darüber nachzudenken, wo ich eigentlich hin will. Denn ich hatte gerade ein riesiges Erfolgserlebnis mit dem Gewinn des Platinum Pass – und danach das Gefühl: Okay, ich kann es schaffen. Ich kann mit Pokern meinen Lebensunterhalt verdienen.
Zusammenfassung des Finaltags
Halil Tasyurek und Nikita Kuznetsov gewannen die ersten Pötte des Tages, und in der dritten Hand war Bjorn Kozenkai der erste Spieler, der den Finaltisch verlassen musste. Der Spin-and-Go-Spezialist war als Short Stack an den Final Table gegangen und verlor seine Chips an Jose Gonzalez Sanchez, nachdem er sich mit seinem All-in mit König-Zehn nicht gegen Sanchez‘ Ass-Zehn verbesssern konnte. Koznekai war zwar nicht gerade begeistert über sein Ausscheiden, doch sein Preisgeld von $162.925 übertraf seinen bisher größten Live-Cash ($10.266) um Längen.
Kurz darauf verdoppelte Kuznetsov gegen Simon, nachdem sein Paar Zehnen gegen Simons „Big Slick“ standhielten. Doch Simon erholte sich danach fast augenblicklich, indem er ein eigenes Preflop-Race gegen Sanchez gewann. Dato verdoppelte kurz darauf seine Chips gegen Sanchez, aber Letzterer machte seine Verluste wieder wett und übernahm die Chip-Führung, indem er Tasyureks Top-Paar erfolgreich aus einer Hand bluffte.
Nach der ersten Pause des Tages verdoppelte Simon seine Chips und machte Kuznetsov zu einem der Short Stacks. Ein paar Hände später beendete Simon Kuznetsovs Turnierteilnahme, nachdem seine Pocket-Könige sich im All-in gegen die „Sailboats“ (4-4) des Russen durchsetzten. Damit übernahm Simon wieder die Chip-Führung, und sein Vorsprung wuchs, nachdem Dato ein zweites Mal gegen Sanchez verdoppeln konnte.
Schumacher scheidet aus
Zu Beginn von Level 34 konnten Tasyurek und Dato beide ihre Chipstacks verdoppeln. Das sorgte dafür, dass Yannick Schumacher ans Ende der Chipstände rutschte. Der Deutsche konnte die Leistung seiner Tischnachbarn nicht wiederholen und schied als Nächster aus, als sein Ass-Dame sich schon nach dem Turn nicht mehr gegen Tasyureks Buben verbessern konnte. Schumacher erhielt für Platz Fünf $275.425 – und damit beinahe doppelt so viel Preisgeld, wie er bisher in seiner gesamten Turnierkarriere erspielen konnte.
Bei Blinds von 200.000/400.000 waren schließlich weniger als 100 Big Blinds im Spiel – es kam also auf jeden Chip an. Tasyurek floppte zwei Paare und freute sich schon auf einen großen Pot, doch Sanchez fand auf dem Turn eine Straight und holte sich den Pot. Tasyureks Absturz in der Chipliste begann … und letztlich schied er auf dem vierten Platz aus.
Dato begann das Spiel zu dritt als Chipleader – eine völlige Kehrtwende, nachdem er die meiste Zeit am Finaltisch damit verbracht hatte, den Rest der Spieler zu „finanzieren“. Letztlich war er es auch, der Sanchez auf Platz Drei an die Rail schickte und für ein Heads-up zwischen sich und dem „Dare2Stream“-Gewinner Gilles Simon sorgte.
Im Heads-up
Dato begann das Finale mit einem Chipvorsprung von mehr als zwei zu eins, aber Simon konnte den Abstand gleich nach der ersten Hand verringern. Simon floppte zwei Bottom Pairs, wurde von Dato auf Turn und River ausbezahlt und zog so in Chips gleich. Und als Dato mit einem unterlegenen Paar Könige Simons Einsatz in Höhe des Pots callte, übernahm Simon die Chip-Führung.
In einer 45-minütigen Essenspause konnte sich das Duo etwas von ihrem Zweikampf erholen. Simon hatte zu dem Zeitpunkt 30,5 Millionen Chips, während Datos Stack auf 9 Millionen geschrumpft war.
Als das Spiel wieder aufgenommen wurde, brauchte Simon nur ein paar Hände, um den Sieg einzufahren. Mit König-Acht floppte er ein Paar gegen Datos Ass-Bube – und das genügte letztlich, um seinen ersten großen Live-Turniertitel zu holen.
Herzlichen Glückwunsch an Gilles Simon!
————————————
Spiele verantwortungsbewusst! Für weitere Informationen zum verantwortungsbewussten Spielen besuche unsere Webseite: https://www.pokerstars.de/about/responsible-gaming/#over18
————————————–